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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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frische Luft tut mir gut. Unerklärlicherweise fühle ich mich besser, beinahe frei. Ich habe keine Ahnung, was hinter mir passiert, und ich will es auch gar nicht wissen. Adragón wird sich schon darum kümmern.
    Einen Moment lang zögere ich. Wo soll ich hin? Aufs Kommissariat? Nein, ich werde zur Stiftung gehen. Vielleicht weiß Sombra, was zu tun ist … falls ich überhaupt heil ankomme.
    Ich schleppe mich durch die Straßen und gelange endlich auf die Allee, die zur Stiftung führt. Ich schalte mein Handy ein, wähle Metáforas Nummer und drücke auf Rückruf, obwohl ich nicht weiß, ob es noch funktioniert. Ohne hinzusehen, wähle ich noch ein paar andere Nummern, dann stecke ich das Handy in die Tasche und setze meine Flucht fort.
    Ab und zu schaue ich mich um, aber von meinen Feinden ist weit und breit nichts zu sehen. Weder Horacio noch Mireia oder Batiste lassen sich blicken. Vielleicht haben sie die Verfolgung inzwischen aufgegeben und sind selbst geflohen, denke ich.
    Doch da habe ich mich geirrt!
    Als ich vor den Ruinen der Stiftung ankomme, steigen sie gerade aus Batistes Auto.
    „Hallo, Arturo“, begrüßt mich Horacio grinsend, sein Schwert in der Hand. Er stützt sich auf der Wagentür auf. „Hast du gedacht, du könntest uns loswerden?“
    „Wir haben auf dich gewartet!“, ruft Mireia fröhlich.
    Ich lehne mich gegen einen Laternenpfahl, um wieder zu Atem zu kommen. Ich bin völlig erschöpft und bringe keinen Ton heraus. Keine Ahnung, was gleich passieren wird. Ich weiß nicht mal, wo Adragón ist.
    „Willst du nicht wissen, wo dein kleiner Drache ist?“, fragt Horacio lachend. „Interessiert er dich nicht mehr? Tja, mein Freund, ich hab schlechte Nachrichten für dich … Schau mal, wen ich hier habe …“
    Er zwingt jemanden, aus dem Wagen zu steigen.
    Das ist doch nicht möglich!
    Sie haben Metáfora als Geisel genommen! Und mein Adragón wird von seinem Drachen festgehalten!
    „Arturo!“, ruft Metáfora. „Es tut mir leid!“
    „Keine Angst!“, beruhige ich sie. „Es passiert dir nichts!“
    „Bist du dir da ganz sicher, Arturito?“, fragt Mireia maliziös.
    Horacio und Mireia bringen uns in die Stiftung. Batiste folgt uns in einigem Abstand.
    „Was willst du, Horacio?“, frage ich.
    „Rache! Ich will deine Familie auslöschen!“
    „Wofür willst du dich denn rächen?“
    „Für alles, was du mir angetan hast, du verdammter Kerl!“
    „Wir streiten uns manchmal, ja, aber so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht.“
    „Du kapierst nichts, Arturo Adragón! Du und ich, wir streiten uns nicht manchmal, wir sind unerbittliche Feinde! Ohne unsere Feindschaft können wir nicht leben.“
    „Demónicus!“, rufe ich aus. „Du bist Demónicus!“
    „Endlich! Endlich hat er kapiert, was los ist!“, lacht er triumphierend.
    „Ja, es ist Demónicus!“, ruft Batiste aus dem Hintergrund. „Der Mann, der mir zu Reichtum und Ruhm verhelfen wird! Du wirst mir alles Gold der Welt geben, Horacio! Dank mir bist du noch am Leben!“
    „Stimmt, aber jetzt brauche ich dich nicht mehr“, antwortet Horacio.
    „Was sagst du da?“, kreischt Batiste. „Was meinst du damit?“
    Horacio streckt den rechten Arm aus, packt ihn am Kragen und hält ihn wie eine Puppe hoch. Dann drückt er zu, bis Batiste wie ein nasser Sack umfällt.
    Inzwischen hat sich Mireia Metáfora geschnappt. Ich kann nichts tun, um sie zu befreien.
    „Und nun, Arturo, rechnen wir zwei ab“, sagt Horacio und steigt über Batistes leblosen Körper. „Diesmal kommt uns keiner in die Quere. Der Idiot da“, er zeigt auf Batiste, „ist erledigt.“
    „Wieso lebst du wieder?“, frage ich entgeistert. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Dein Freund Batiste hat mir gute Dienste geleistet“, sagt er anerkennend. „Durch seinen Ehrgeiz konnte ich ins Leben zurückkehren. Rías war mein Sklave. Als ich ihn kennenlernte, war er eine Ratte, aber ich habe ihn in ein menschliches Wesen verwandelt. Ich habe ihn zum Diener meiner Tochter gemacht, die nicht wusste, wo er herkam. Später habe ich ihn in eure Reihen eingeschleust. Er hat alles für unsere Wiederbelebung organisiert. Dazu brauchte es letztlich nur einen Idioten wie Batiste.“
    „Aber … wie hast du das geschafft?“
    „Das Pergament! Die alchemistischen Buchstaben von Arquimaes und Arquitamius! Begreifst du nicht? Mithilfe der magischen Tinte sind wir ins Leben zurückgekehrt! Und wenn es uns gelingt, die Buchstaben von deinem Körper abzulösen, werden

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