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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Stroh auf sie zukam.
    „Edle Ritter“, sagte Peter, der Mann mit der Narbe über dem Gesicht. „Erschreckt nicht! Ich bin es, Euer Freund.“
    „Was hast du denn hier verloren, du Strolch?“, herrschte Crispín ihn an und umklammerte instinktiv seine Keule.
    „Ich möchte Euch auf eine großartige Gelegenheit hinweisen, ein riesiges Vermögen zu machen“, antwortete Peter. „Vorausgesetzt, Ihr zahlt mir einen kleinen Vorschuss und versprecht mir, mich nicht zu vergessen, wenn Ihr reich und mächtig geworden seid.“
    „Deine Hirngespinste interessieren uns nicht“, sagte Arturo. „Außerdem verlocken uns weder Geld noch Macht.“
    „Weil Ihr beides schon besitzt!“, erwiderte der finstere Geselle. „Aber ich versichere Euch, wenn Ihr auf mich hört, könntet Ihr es noch beträchtlich vermehren.“
    „Geh uns aus dem Weg!“, schrie Crispín und drängte ihn zur Seite. „Hör auf, uns mit deinen Geschichten zu belästigen!“
    Arturo und sein Knappe ritten aus dem Hof fort, gefolgt von dem hartnäckigen Individuum. Plötzlich wurde ihnen der Weg versperrt.
    „Erinnert ihr euch an mich?“, fragte Ritter Borgón hämisch.
    „Sieh an, unser Freund, der Anführer des Säuberungstrupps!“, rief Arturo spöttisch, als er die Stimme des Mannes erkannte. „Seid Ihr gekommen, um Rache zu üben?“
    „Ich werde erst gerächt sein, wenn ich eure Köpfe über die Treppe des Schlosses unseres Königs Rugiano rollen sehe!“, sagte Borgón.
    „Ihr habt Glück, dass der Ehrenkodex der Ritterschaft es mir verbietet, Euch angemessen zu antworten!“, rief Arturo. „Ihr seid kein edler Ritter! Ihr seid nichts als ein elender Söldner!“
    „Unser König will euch in seinen Kerkern sehen“, entgegnete Borgón. „Legt die Waffen auf den Boden!“
    Arturo nahm sein Schwert in die Hand, und Crispín hob die Keule, um sich gegen die etwa zwanzig Soldaten und Söldner zu verteidigen, die den ruchlosen Ritter begleiteten.
    „Bogenschützen!“, brüllte Borgón.
    Zwei Dutzend Bogenschützen zeigten sich auf den umliegenden Dächern, an den Straßenecken und an einigen Fenstern. Sie hatten die Bogen gespannt und warteten nur darauf, ihre tödlichen Pfeile mit den Stahlspitzen abzuschießen.
    Sie waren umzingelt!
    „Diesmal bin ich besser vorbereitet!“, lachte Borgón. „Bei der ersten verdächtigen Bewegung werdet ihr von den Pfeilen meiner Leute durchbohrt werden!“
    Crispín versuchte, die Lage zu überblicken.
    Der Mann mit der Narbe hatte seinen Dolch gezückt und zielte direkt auf Amedias Herz. Zwei Soldaten hatten Dédalus von hinten gepackt.
    „Wir können nichts tun“, erklärte Crispín seinem Herrn. „Sie haben sich überall verteilt. Jede Gegenwehr ist unmöglich. Wir müssen uns ergeben und auf eine Gelegenheit warten, uns zu befreien. Amedia und ihr Vater sind in ihrer Gewalt.“
    „Gut“, sagte Arturo. „Sag ihnen, wir ergeben uns.“
    „Halt! Nicht schießen!“, rief Crispín. „Mein Herr und ich erkennen Eure Überlegenheit an und ergeben uns!“
    „Das ist klug“, sagte Ritter Borgón. „Damit beweist ihr, dass ihr intelligent seid. Und jetzt reiß ihm diese verdammte Maske vom Gesicht!“
    „Tut das nicht“, bat Crispín. „Es ist nicht ratsam, sein Gesicht zu sehen.“
    „Ich tue, was mir passt“, knurrte Borgón. „Nimm die Maske ab, oder wir reißen sie dir runter, nachdem wir dich durchsiebt haben!“
    „Kommt her und nehmt Ihr sie mir ab“, erwiderte Arturo ganz ruhig. „Ich erlaube Euch, mein Gesicht zu sehen.“
    Borgón, der stolz darauf war, Arturo in der Hand zu haben, trat vor den Gefangenen und hob die Maske an. Keiner seiner Männer konnte den entsetzten Ausdruck auf seinem Gesicht sehen.
    „Behaltet sie auf“, raunte er Arturo zu. „Es ist besser so.“
    Der Säuberungstrupp zog mit den Gefangenen ab. Borgón warf Peter eine Handvoll Münzen zu.
    „Hier hast du deinen Lohn“, rief er ihm zu. „Du hast ihn dir verdient.“
    Dédalus, der auf seinem Karren saß und von Soldaten bewacht wurde, rief den Gastwirt zu sich.
    „Ich möchte dir ein Geschenk machen, Herminio“, sagte er zu ihm. „Behalte meine Tiere. Ihr könnt sie gut gebrauchen.“
    „Was sollen wir mit ihnen machen?“, fragte Herminio.
    „Tut mit ihnen, was ihr für das Beste haltet“, antwortete Amedias Vater. „Du bist ein ehrenhafter Mann. Bei euch sind die Tiere besser aufgehoben als bei diesen Vandalen.“
    „Und wenn Ihr nicht zurückkommt?“, fragte Amarae.
    „Wir werden

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