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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nicht, dass ihr das, was ich dir sagen werde, gefallen wird.“
    „Ich bleibe hier“, sagt Metáfora entschieden. „Es betrifft auch mich, ich lasse ihn nicht allein. Er ist mein Freund.“
    „Ich möchte, dass sie bleibt“, sage ich. „Wir haben es gemeinsam begonnen, und …“
    „… wir werden es zusammen zu Ende bringen“, ergänzt Metáfora.
    Estrella hebt resigniert die Arme.
    „Wie ihr wollt … Aber sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.“
    „Das werden wir bestimmt nicht. Fangen Sie bitte an!“
    „Vor tausend Jahren gab es ein Königreich namens Arquimia, das inzwischen in Vergessenheit geraten ist. Mit der Zeit ist es aus den Büchern verschwunden, und seine Ruinen wurden begraben … Der erste König von Arquimia hieß Arturo Adragón. Er verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Legende sagt, dass er sich in einen Drachen verwandelt habe …“
    „Reden Sie keinen Unsinn!“, protestiert Metáfora.
    „Das ist kein Unsinn“, versichert die Frau, „sondern Teil der Legende von Arquimia.“
    „Und wo lag Arquimia?“, frage ich. „Wer weiß, wo Arquimia lag?“
    Estrella steht auf, geht zum Fenster und öffnet es.
    „Da unten“, sagt sie. „Unter der Erde. Unter Férenix!“
    „Woher wollen Sie das wissen?“, fragt Metáfora.
    „Alles Verborgene kommt irgendwann einmal ans Licht … Früher oder später bahnt sich die Wahrheit ihren Weg. Arquimia ist das Samenkorn von Férenix! Arquimia war ein Königreich, und Férenix wird es ebenfalls sein!“
    Dass Arquimia oder zumindest sein Palast sich unter unseren Füßen befindet, weiß ich bereits. Wenn das der Beweis dafür ist, dass die Hellseherin die Wahrheit sagt, dann muss es auch wahr sein, dass sich jener König in einen Drachen verwandelt hat … und dass ich unendlich leiden werde.

XI
    K ÖNIGIN A STRID
    N ACHDEM DIE F REUNDE den ganzen Tag über in einem dunklen Verlies eingesperrt gewesen waren, legten Arturo und Crispín sich einen Fluchtplan zurecht. Amedia, Dédalus und Horacles waren sehr niedergeschlagen.
    „Wenn es dunkel wird, befehle ich Adragón, uns den Weg zum Schlosstor frei zu machen“, sagte Arturo. „Morgen werden wir schon weit weg sein. Sie werden glauben, wir hätten uns in Luft aufgelöst, und die Verfolgung gar nicht erst aufnehmen.“
    „Du hast recht“, stimmte Crispín ihm zu, „wir müssen vor Morgengrauen verschwinden.“
    Während sie noch die Einzelheiten besprachen, betrat der Kerkermeister die Zelle, gefolgt von zwei Wärtern, die zwei Schüsseln mit einem stinkenden Fraß auf den Boden stellten.
    „Damit könnt ihr euch den Bauch vollschlagen“, sagte der Kerkermeister lachend. „Esst, solange ihr es noch könnt!“
    „Was habt ihr mit uns vor?“, fragte Crispín, so als interessiere ihn das Schicksal, das sie hier erwartete, brennend. „Wollt ihr uns hinrichten?“
    „Das werdet ihr schon sehen“, antwortete einer der Wärter und stieß ihn mit der Lanze in die Seite. „Vielleicht brauchen die Hexenmeister euch als Köder.“
    „Das verstehe ich nicht. Was haben die Hexenmeister damit zu tun?“
    „Sobald die Sonne aufgeht, werdet ihr es erfahren“, feixte der andere.
    „Wollt ihr uns nichts verraten?“, reizte der Knappe die Wärter. „Wenn es sowieso unser letzter Tag ist, könnt ihr uns wenigstens sagen, wie wir sterben sollen.“
    „Angekettet am Hauptturm“, entgegnete der Kerkermeister genüsslich, so als freue er sich schon darauf. „Als Köder für die fliegenden Drachen, die uns eure Freunde, die Alchemisten, schicken. Sie werden durch euch angelockt, und wir brauchen nur auf sie zu warten. Wer weiß, vielleicht überlebt ihr es ja …“
    „So, wie du es erzählst, haben wir wohl keine Aussicht darauf“, sagte Crispín resigniert. „Sieht aus, als wäre dies unsere letzte Nacht.“
    „Dann lasst euch die Henkersmahlzeit schmecken und bittet um euren Seelenfrieden“, riet ihnen der Kerkermeister und schlug die Zellentür von außen zu. „Besser, ihr geht mit ruhigem Gewissen in den Abgrund des Todes“, rief er ihnen von draußen zu.
    ***
    M ITTEN IN DER Nacht gesellte sich Escorpio zu den Bauern, die sich im Wald um ein Feuer versammelt hatten. Er war wie ein Knecht gekleidet, und niemand schenkte ihm Beachtung. Täglich stießen Männer zu den Aufständischen, und niemand scherte sich um ihre Anwesenheit. Zuerst war es Escorpio ein wenig unbehaglich; denn wenn sie ihn erkannten, konnte es übel für ihn ausgehen. Doch er war es

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