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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nicht an der Stimme erkennen. Um alles andere kümmere ich mich. Wenn wir ankommen, werde ich Leónidas einweihen. Hoffentlich ist er nicht allzu enttäuscht.“
    Ritter Eisenfaust wendete sein Pferd und ritt zu seinen Männern. Crispín folgte ihm. Er musste an die Unterredung denken, die er am Abend zuvor mit Arturo und Arquitamius geführt hatte.
    „Gestatte mir, in deinem Namen zu handeln, Arturo“, hatte er ihn angefleht. „Lass mich deine Kleidung anlegen. Die Schwarze Armee muss einen Anführer haben, dem sie folgen kann.“
    „Ich weiß nicht so recht, Crispín. Wenn sie herausfinden, dass sie getäuscht wurden, kann das sehr schlimme Folgen haben. Sie würden es mir nicht verzeihen. Es könnte das Ende unserer Armee bedeuten.“
    „Der Vertrauensverlust wäre nicht wiedergutzumachen“, hatte Arquitamius hinzugefügt.
    „Das weiß ich alles. Ich verstehe es und werfe es dir nicht vor, Arturo. Aber ich flehe dich an, hab Vertrauen zu mir! Ich fühle mich in der Lage, den Plan auszuführen!“
    „Natürlich, aber … Ich weiß nicht, ob es recht wäre.“
    „Auf jeden Fall ist es unrecht, die Schwarze Armee ohne Anführer dastehen zu lassen! Das wäre das Schlimmste von allem. Meine Anwesenheit wird den Männern Vertrauen geben. Ich verstehe deine Gründe, aber du musst auch meine verstehen! Erteile mir deine Erlaubnis, bitte!“
    „Vielleicht hat Crispín recht“, hatte Arquitamius zu bedenken gegeben. „Überlege es dir gut.“
    Arturo hatte mit der Antwort gezögert, doch schließlich hatte er die Silbermaske abgenommen und sie seinem Knappen gereicht.
    „Hier, setze sie auf. Ich werde mein Gesicht unter einem Helm verbergen. Nimm auch mein Schwert“, hatte er hinzugefügt und die Waffe aus der Scheide gezogen. „So werden sie glauben, dass ich es bin.“
    „Warte, gib es mir für einen Moment“, hatte Arquitamius gebeten und Arturo das alchemistische Schwert aus der Hand genommen, bevor Crispín danach hatte greifen können. „Ich geb’s dir sofort zurück. Oder besser gesagt, ich gebe es euch zurück.“
    Der Alchemist hatte das Schwert in seinen Umhang gewickelt. Während er ein paar Worte gemurmelt und über die Waffe gestrichen hatte, war ein metallener Klang zu hören gewesen. Dann, bevor die beiden anderen gewusst hatten, was da vor sich gegangen war, hatte Arquitamius den Umhang zurückgeschlagen … und ein identisches Schwert in jeder Hand gehalten! Arturo und Crispín war vor Staunen der Mund offen stehen geblieben.
    „Hier habt ihr euer Schwert“, hatte der Alchemist gesagt. „Eins für jeden von euch!“
    „Ihr habt es verdoppelt!“, hatte Crispín gerufen. „Jetzt gibt es zwei alchemistische Schwerter!“
    „Niemand wird in Zweifel ziehen, dass du Arturo bist“, hatte der Weise gesagt. „Dieses Schwert gibt es nur einmal, und wer es kennt, weiß, wem es gehört. Nimm es, Crispín, und mache ihm alle Ehre. Und wenn du deine Mission erfüllt hast, gibst du es uns zurück.“
    Der junge Knappe erinnerte sich noch, wie bewegt er gewesen war, als er die alchemistische Waffe zum ersten Mal in Arturos und Arquitamius’ Gegenwart mit zitternden Händen ergriffen hatte.
    „Viel Glück, Crispín“, hatte Arturo gesagt. „Jetzt bist du ich. Erinnerst du dich an den adragonianischen Kodex?“
    „Ich kenne ihn auswendig. Arturo. „Ehre und Gerechtigkeit über alles!“
    „Erweise dich deines Schicksals als Ritter würdig, Crispín“, hatte Arquitamius ihn aufgefordert. „Mach, dass wir alle stolz auf dich sein können.“
    Jetzt, als die Soldaten der Schwarzen Armee ihn hochleben ließen, dachte Crispín daran, wie fest und herzlich Arquitamius und Arturo ihn zum Abschied umarmt hatten.
    Die Silbermaske vor seinem Gesicht sorgte dafür, dass die Soldaten, Offiziere und Ritter der Schwarzen Armee nicht sehen konnten, wie seine Augen vor Rührung feucht wurden. Er würde die Schwarze Armee mit dem alchemistischen Schwert und Arturo Adragóns Erlaubnis in die Schlacht führen!
    ***
    A LS M ORFIDIO, G ÓRGULA und Escorpio nach Ambrosia kamen, fiel ihnen als Erstes die fieberhafte Geschäftigkeit auf. Die Emedianer waren dabei, sich an diesem Ort neu einzurichten. Ambrosia hatte sich in eine stattliche Ansiedlung verwandelt, und alles deutete darauf hin, dass hier eine wichtige Stadt entstehen würde. Von überall her trafen Menschen ein.
    Sie mischten sich unter die Neuankömmlinge. Die Wachposten unterzogen sie einer kurzen Befragung. Die übliche Formalität.
    „Wir sind

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