Das Reine Karma 1

geändert. Ein Gebet hat dann Wirkung, wenn es durch eine Handlung untermauert und bestärkt wird. Sie können eine Million Jahre beten, aber wenn Sie wie früher weiterleben und keine konkreten Handlungen und Schritte zur Änderung des Charakters unternehmen, dann hilft Ihnen das wenig. Das zum Ersten. Und zweitens, ich habe nicht erwartet, dass Ihre Aggression gegen Menschen, die auf Vernichtung der Liebe gerichtet ist, so tief eindringt.
    Sehen Sie: Hier sind Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Gott Sohn ist die Materie; Gott Heiliger Geist — das Feld, der Raum; Gott Vater — das, was sie erzeugt. Wenn ich das Materielle und Irdische verurteile und verachte, oder wenn ich wegen des Irdischen Aggression entwickle, bindet sich die Seele an die Erde, wird schwarz und stirbt. Man darf nicht den Teil über das Ganze stellen, denn alles Irdische ist Teil des Ganzen, Teil Gottes. Und der Heilige Geist ist Teil Gott Vaters, ihn darf man auch nicht anbeten. Ein Mensch, der sich an Niederes gebunden hat, wird seltsamerweise durch dieses gereinigt, während die Anbetung des Heiligen Geistes eine große Aggression hervorruft und die Seelen noch stärker verstümmelt als die Anbetung von Irdischem. Heute ist ein unreiner, niederer Mensch derjenige, der den Heiligen Geist über Gott gestellt und begonnen hat, Menschen zu verachten, die arm an Heiligem Geist sind. Da ich das vor einem Monat noch nicht wusste, konnte ich Ihnen nicht das Gefühl vermitteln, dass die Verabsolutierung des Heiligen Geistes ebenfalls gefährlich ist.“
    Wie hat sich die Geschichte früher entwickelt? Der Mensch hatte materielle Güter, das hat ihn entwickelt, aber auch an sie gebunden, und er wurde dann zum Bettler. Das heißt, der Traum davon, dass es keine Reichen und keine Armen geben wird, könnte sich nur dann realisieren, wenn der Reichtümer besitzende Mensch lernen würde, nicht mit seiner Seele an ihn en zu hängen. Dann wäre Armut nicht erforderlich, um die Seele zu reinigen. Dasselbe trifft für den Heiligen Geist zu. Niedere und sündige Menschen gibt es deshalb, weil an Heiligem Geist reiche Menschen sich an ihn gebunden haben. Wenn es keine Verabsolutierung der Ethik und des Verlangens gibt, die Heiligkeit über Gott zu stellen und das Unreine und Niedere zu verachten, dann ist das Unreine und Niedere als Reinigung nicht erforderlich. Man kann sagen, dass der heilige Mensch und der niedere Mensch zwei Hälften eines Wesens sind. Doch es ist nicht ganz so. Wenn der Mensch immer nur reich sein will, dann wird er arm, und wenn er immer arm sein will, kann er am Hunger sterben. Wenn der Mensch immer nur heilig sein will, wird er ein Tunichtgut, und wenn er ein Tunichtgut bleiben will, muss er sich, um etwas zu haben, darüber erheben. Um Irdisches zu haben, muss man sich darüber erheben und ethisch sein, um Ethisches und Heiliges zu haben, muss man sich auch darüber erheben. Und über Gott Sohn und Gott Heiliger Geist ist Gott Vater, d.h. die Liebe.
    „Sie waren Ihr ganzes Leben“, sage ich dem Patienten, „ein ethischer Mensch und haben das, was Ihre höchsten Gefühle verletzte, vehement verurteilt. Um Sie zu reinigen, mussten sich die Menschen zu Ihnen im höchsten Grad unanständig verhalten. Daraufhin haben Sie sie verurteilt und verachtet. Früher oder später hat sich das alles in ein Selbstvernichtungsprogramm verwandelt, das durch die Krankheit blockiert wird. Das rettete Ihnen das Leben. Doch Sie haben Ihre Aggression noch tief gehender als den Heiligen Geist eindringen lassen. Materie und Raum werden von der Zeit erzeugt. Die Zeit ist vielschichtig, sie hat etwa sieben Schichten. Wenn die Aggression in die Informationsstrukturen der Zeitzellen eindringt, dann ist Sühne sehr schwer. Das geschieht bei dem Empfinden, dass die ganze Welt unrein, gemein und grausam ist. Je unmoralischer und niederer der Mensch ist, umso gefährlicher ist es, ihn zu verachten. Je ethischer und erhöhter der Mensch ist, umso stärker kann er die Seele durch Verachtung verstümmeln. Doch Sie haben diese, Gott sei Dank, nicht durch Aggression verunreinigt. Die Energiequelle des Universums ist die Zeit. Über der Zeit, dort, wo sich Raum und Materie grundlegend ändern, ändert sich auch der Energiebegriff. Doch das sind nur Hüllen, Stufen zu Gott. Darüber wollen wir jetzt nicht sprechen. Sie müssen vor allem eins begreifen: Das Unvermögen, hinter dem Heiligen oder Unreinen bzw. Niederen das Göttliche zu sehen, veranlasst zu dem