Das Reine Karma 1
Unterbewusstsein auf das Universum und auf Gott gerichtet ist. Ich hatte nur einen Aggressionsparameter, und auf seiner Grundlage versuchte ich, den Charakter und das Verhalten des Menschen zu bestimmen. Alles war auch soweit in Ordnung, doch einmal rief mich eine Frau an und bat, eine Situation zu erklären. Sie erzählte Folgendes.
Ein Mitschüler hatte ihrem Sohn angeboten, eine Reizgasdose zu kaufen, doch der hatte abgelehnt. Daraufhin kam dieser Mitschüler zu ihnen nach Hause, zog sich im Flur Filzpantoffeln an, betrat das Zimmer und sprühte ihrem Jungen Gas ins Gesicht. Als ihr Junge hinfiel, holte der andere eine in ein Tuch eingewickelte Axt aus der Tragetasche und begann, auf ihn einzuschlagen. Ihr Junge musste ins Krankenhaus gebracht werden. Der Untersuchungsrichter fragte den Jugendlichen, warum er Filzpantoffeln mitgebracht habe, und der antwortete: „Damit mir das Zuschlagen leichter fällt.“ Die Psychiater erklärten ihn für geistig gesund. Und niemand konnte erklären, was der Grund dieses Verhaltens war.
Ich betrachtete das Feld des Attentäters und sah zu meiner Verwunderung, dass seine Aggression sehr gering war. Mein ganzes System von Parametern wurde mit einem Schlag entwertet und zerstört. Doch ich habe die Charaktereigenschaft, von Kindheit an unglaublich hartnäckig zu sein und nicht nur einen, sondern Hunderte Versuche zu unternehmen. Ich begriff, dass ein Parameter der inneren, unterbewussten Aggression in das System aufgenommen werden musste, denn gerade er erwies sich als entscheidend. Das heißt, das Unterbewusstsein lenkt unser Bewusstsein, und nicht umgekehrt. Ich sagte, dass sich die Ursache tief im Innern befindet, und fragte, wie sich der Attentäter äußerlich verhalten habe.
„Das ist es ja gerade, der Bursche war äußerlich vollkommen ruhig und friedlich. Und auch seine Eltern sind sehr anständige Menschen.“
Ich betrachtete das Feld und sagte, dass die Ursache im Wesentlichen beim Vater des Jugendlichen liege, denn der habe seinen Hass und seine Verurteilung der Menschen nicht äußerlich bekundet, sondern nach innen, in die Seele, verlagert, und das alles an den Sohn weitergegeben.
Die Frau bedankte sich und legte den Hörer auf. Ich verließ das Haus und ging spazieren, als mich plötzlich gleichsam eine Last bedrückte. Das war ein seltsames Gefühl, und als ich das Feld betrachtete, begriff ich, dass es die Seele des Vaters des Attentäters war.
Ich ging weiter und dachte darüber nach, dass den Menschen nicht bewusst ist, dass scheinbar berechtigter Hass gegen eine oder mehrere Personen sich zunehmend verstärkt und gegen alle richtet, unsere Seelen verstümmelt und unsere Kinder zu Mördern macht. Äußerlich lächeln wir, doch das verkrüppelt sowohl uns als auch unsere Nachkommen.
Vor zwei Jahren kam ein Mann zu mir, der Lymphogranulomatose hatte.
„Deine Lage ist ernst“, sagte ich ihm. „Ich erkläre dir, worin deine inadäquate Weltsicht besteht. Du suchst dir ständig ein Idol und vergötterst das Irdische. Zuerst musst du verstehen, dass vor allem zu Gott gestrebt werden muss. Bedaure nicht die Vergangenheit, habe keine Angst vor der Gegenwart und der Zukunft.“
Er kam einige Tage später erneut zu mir zur Sitzung. Ich betrachtete sein Feld:
„Dein Feld ist rein.“
Nach einiger Zeit waren die Lymphknoten wieder in Ordnung.
„Ich sehe Gott in dir“, bekannte er mir.
„Das darfst du auf keinen Fall, du darfst mich nicht anbeten.“
Und beim nächsten Treffen sagte er:
„Ich bete dich nicht mehr an.“
Daraufhin veränderte sich die Situation. Er begann, sich mir gegenüber überheblich zu verhalten.
Vor kurzem kam der Mann erneut zu mir, weil seine Lymphknoten erneut stark gewachsen sind.
„Du hast in mir Gott gesehen, und ich habe dir das kategorisch verboten, womit ich Unrecht hatte. Wie sich herausstellt, musst du Gott hinter meiner irdischen Hülle sehen. Und nicht nur bei mir, sondern bei jedem Menschen.“
Eine Woche später rief er mich an. Die Lymphknoten hatten wieder die normale Größe erreicht.
„Was glauben Sie, wie viel Avatare gibt es gegenwärtig auf der Erde?“, fragt mich mein Gesprächspartner.
„Einen habe ich kürzlich gesehen“, antworte ich. „Ein neunzehnjähriger junger Mann mit einer großen Krebsgeschwulst am Hals, Epilepsie und getrübtem Verstand. Im früheren Leben war er das, was man einen Avatar nennt. Doch er band sich zu sehr an seine Mission. Seine Reinigung war möglich, indem er in
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