Das Reine Karma 1
verschlechterte, werden Sie als Quelle ihrer Unannehmlichkeiten gereinigt. Alles, was Sie in der Kindheit gesät haben, geht jetzt auf. Kehren Sie in die Jugend zurück, durchleben Sie Ihr Leben mit der richtigen Einstellung erneut und ändern Sie Ihre Haltung zu den Menschen, dann verschwinden die Probleme.“
HOCHMUT UND STOLZ
Hochmut und Stolz, das ist scheinbar ein und dasselbe. Früher konnte ich keinen Unterschied feststellen, doch nun habe ich ihn erkannt.
Krieger marschieren drei Tage durch die Wüste, dann kommen sie zu einer Wasserquelle. Manche stürzen gierig darauf zu und trinken, wobei sie alles andere vergessen, während die anderen sich beim Trinken ruhig und würdig verhalten. Sie werden im Kampf die Sieger sein. Für sie haben geistige Prinzipien den Vorrang vor körperlichen Bedürfnissen. Der Krieger siegt im Kampf durch Geisteskraft, nicht durch Körperkraft. Solche Menschen sind für mich stolz. Stolz besteht darin, sich nicht einer Situation unterzuordnen, in der verlangt wird, die Belange des Körpers über die Belange des Geistes zu stellen, d.h. nicht das Umfeld darf mich beherrschen, sondern ich muss mir das Umfeld entsprechend meinen geistigen Prinzipien unterordnen. Der Mensch besteht aus zwei entgegengesetzten Wesen. Seine physische Hülle strebt zum Irdischen, sie muss sich der Umwelt widersetzen und sich die Umwelt unterordnen. Unsere innere Geisteshülle strebt zum Universum und zu Gott. Und sie muss in allen irdischen Erscheinungen das Göttliche sehen. Wenn die Situation äußerlich abgelehnt wird, wird die Entwicklung vorangetrieben, wird sie innerlich abgelehnt, führt das zu Degradation. Das menschliche Denken war immer ein dialektischer Prozess, doch das Ausmaß der Widersprüche war zu jeder Zeit verschieden. Der Mensch lehnte entweder die Situation auf allen Ebenen ab oder er erklärte sich bereit, jede Situation zu akzeptieren. Auf welche Weise kam das dialektische Denken zustande? Von Kindheit an wurden dem Menschen Wahrheiten eingehämmert, die auf seine Geistesstrukturen ausgerichtet waren. Du sollst Gott lieben, alles Irdische ist Sünde! Wenn man dir auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin! Die Erziehung des Menschen begann mit der Belehrung, dass jede Situation als gottgegeben hinzunehmen ist. Der Mensch wuchs heran und verstand, dass es bei einer solchen Auffassung unmöglich ist, etwas zu schaffen und zu erreichen. Und er begann, die Situation nicht mehr zu akzeptieren und sich ihr nicht mehr unterzuordnen. Es entstand eine etwas seltsame Lage: Die Religion appellierte, gehorsam und demütig zu sein, wie von Kindheit an eingeschärft wurde, die Menschen handelten aber anders, und alle waren gewissermaßen zufrieden. Damit entstand die Grundlage der dialektischen Weltauffassung. Während der Mensch in seinen feinen Geistesstrukturen weiterhin darauf beharrt, die Situation zu akzeptieren, wird er äußerlich von den Lebenserfahrungen veranlasst, das Gegenteil zu tun. Wenn es auch kein Modell dialektischen Denkens gab, so war die Situation selbst doch dialektisch. So auch in der Bibel — Informationen, die nicht allgemein verständlich vermittelt werden konnten, wurden durch Situationen, in denen Verhaltenselemente zusammenwirkten, gegeben. Das beste Beispiel hierfür ist die Kreuzigung von Jesus Christus. Zur damaligen Zeit war es nicht möglich, die Information, dass das Göttliche absolut zu akzeptieren ist, in Geboten oder Gleichnissen auszudrücken. Das Leben und die Ereignisse sind an sich dialektisch, doch um ein Denken zu begründen, das die Dialektik in sich aufnimmt, muss man sich über die Ereignisse erheben und sie miteinander vereinen. Und das ist nur möglich, wenn man sie innerlich vollkommen akzeptiert. Das ist die Denkweise, die innere Demut genannt wird. Somit ist Demut die höchste Technik zur Entwicklung des Geistes. Philosophie ist eine Wissenschaft, die alle Erscheinungen der sichtbaren Welt verallgemeinert. Dafür ist es erforderlich, dass jede Erscheinung als Teil des einheitlichen Ganzen vollkommen akzeptiert wird, und das ist nur möglich, wenn das einheitliche Ganze wahrgenommen und zu ihm gestrebt wird. Das ist Glaube an Gott. Der Philosophie liegt die Religion zugrunde. Die Philosophie hat eine Weltkonzeption vermittelt und eine Reihe von Mitteln, Methoden und Verfahren hervorgebracht, die zur Wissenschaft wurden. Daher sind alle wesentlichen intellektuellen Errungenschaften der Menschheit aus dem Streben zu dem Großen,
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