Das reine Karma 2
Informationen kann man anbieten, man darf sie jedoch nicht nachdrücklich aufzwingen. Äußerlich kann man nachgeben und sich unterordnen, doch innerlich darf man das nur Gott gegenüber tun. Der Unwillen, sich jemandem geistig unterzuordnen, wird Stolz genannt — das ist der Schutz der Geistesstrukturen vor Angriffen. Wenn ich mich gegen solche Nötigung nicht durch ständiges Streben zu Gott schütze, dann wird für mich der Mensch, der mir diese Informationen gibt, zum Gott, und das kann traurige Folgen haben.“
Einmal kam der Kommandeur eines Truppenteils mit seiner ganzen Familie in meine Sprechstunde. Ich betrachtete ihre Feldstrukturen und sagte, dass auf der Sippe ein Fluch ruhe. Schuld daran sei das Familienoberhaupt, das seine Weltauffassung an die Familienangehörigen weitergegeben habe. Ein halbes Jahr zuvor hatte eine Frau den Mann verflucht, und dieser Fluch hatte sich auf alle erstreckt. Er erzählte, dass es in seinem Truppenteil einen Fahrzeugunfall gegeben hatte, bei dem zwei Soldaten umgekommen waren. Die Mutter des einen Verunglückten habe ihn verflucht. Er habe Wunderheiler aufgesucht, aber sie hätten ihm nicht helfen können und nur gesagt: “Geh in die Kirche beten.“
„ Der Fluch bewahrt Ihre ganze Sippe vor dem Tod. Sie haben begonnen, die Untergebenen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zu kommandieren und sich ihre Seelen unterzuordnen. In dem Fahrzeug waren zwei Mann: Einer musste aufgrund seines Karmas sterben, der andere nicht. Doch Sie haben, indem Sie sich seine Geistesstrukturen untergeordnet haben, seinen Schutz zerstört, sodass er ebenfalls umkam. Das ist ein sehr gefährlicher Verstoß, auf den entweder der Untergang der ganzen Sippe oder ihre Verwünschung erfolgt, wodurch sie eine Überlebenschance erhält.“
Der Wagen fährt an verschneiten Feldern vorbei, auf denen der Frühling bereits einzelne Ackerflächen vom Schnee befreit hat.
„Weißt du“, sagt mein Weggefährte, „mein Sohn stellte mir neulich eine interessante Frage: ,Wie kann man den Teufel besiegen?’ Ich antwortete ihm: ,Indem man über die Menschen nicht schlecht denkt und sie nicht verachtet.’ Doch mein Sohn antwortete: ,Nein, Papa, den Teufel kann man nur durch Liebe besiegen.’ Ich wusste nicht, was ich antworten sollte.“
„Wie alt ist der Junge?“
„Sechs.“
Gegenwärtig gibt es überhaupt sehr viele talentierte, geistig begabte Kinder. Das ist erforderlich, damit die Menschheit dem morgigen Tag entgegengehen kann. Der Staat muss diesem geistigen Potential bei seiner Entwicklung helfen.
Nebenbei gesagt, was den Teufel betrifft, ist es interessant, wie Christus über den Teufel spricht: „Befreie uns von dem Übel.“ Ohne irgendwelchen Hass, irgendwelche Verachtung weist er ihm eine Rolle zu. Wozu veranlasst, wozu verführt der Teufel denn die Menschen? Dazu, das Irdische mehr zu lieben. Adam und Eva waren ungehorsam und haben gesündigt, indem sie von der Frucht der Erkenntnis aßen, d.h. Erkenntnis und sexuelles Vergnügen sind Sünde. Doch ohne diese Sünde wäre die Menschheit nicht entstanden. Somit ist alles, das heißt der Mensch, irdische Güter, Zivilisation sowie Entwicklung, Sünde. Doch warum wird dann diese Sünde nicht beseitigt, nicht vernichtet? Das ist einerseits möglich, andererseits unmöglich. Was macht die Situation so eigenartig? Alles ist eigentlich ziemlich einfach. Wenn irdische Werte, sexuelles Vergnügen, erlesenes Essen und andere irdische Genüsse, die der Entwicklung des Verstandes, d.h. der Erkenntnis, dienen, nicht als sündig erklärt werden, können sie zum Lebensziel werden. Das Bewusstsein des Menschen bindet sich an das Irdische, die Entwicklung geht nicht weiter und die Zivilisation kommt um. Deshalb wurde die Information gegeben, dass Grundwerte nicht mit Irdischem verbunden sind. Das hat den Menschen davon abgehalten, irdische Freuden zu verabsolutieren. Deshalb musste auch die Empfängnis bei der Jungfrau Maria unbefleckt sein. Göttliches kann nicht vom Irdischen geboren werden. Das Irdische wird vom Göttlichen geboren.
Eine Frau hat mir gesagt: „Bei Unannehmlichkeiten habe ich immer den Schuldigen gesucht und deshalb die Menschen verachtet, verurteilt und schlecht über sie gedacht. Und gegenwärtig kann ich mich nicht mäßigen, mich zu verachten und zu verurteilen.“
„Das geht vorüber“, beruhigte ich sie. „Mit dem zeitlichen Abstand ändert sich die Meinung über Gutes und Böses. Wenn der Mensch sitzt und
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