Das reine Karma 2
spüren und dann den Hunger zu stillen. Christus hat gesagt, dass Fortpflanzung ebenfalls sekundär ist, dass das Gefühl der Liebe zuerst Gott und danach dem geliebten Menschen gegeben werden muss. Allem liegt eine Hauptfunktion zugrunde — die Liebe zu Gott. Und ohne diese Funktion gibt es weder Essen noch Fortpflanzung. Alles Leben ist von Liebe, Ethik und höchster Einheit durchdrungen, egal auf welchem Niveau das Leben sich befindet. Auch das Unbelebte strebt zur Einheit, doch das offenbart sich etwas anders.“
„Heißt das, dass man auch die Kinder nicht mehr als Gott lieben darf?’
„Ich schildere Ihnen zwei Fälle.
Einmal saß mir bei einer Bahnreise eine junge Frau mit ihrer fünf, sechs Jahre alten Tochter gegenüber. Automatisch habe ich das Feld des Mädchens diagnostiziert, und ich sah dort den Tod. Verursacht wurde er von der Mutter, die die Tochter über Gott stellte. Ich stellte der Mutter drei Fragen:
,Wissen Sie, dass der Mensch Gott über alles auf der Erde lieben soll?‘
,Ja, ich weiß.‘
,Und wissen Sie, dass der Mensch Gott mehr als seine Kinder lieben soll?’
,Ich weiß, doch es gelingt mir gegenwärtig nicht.‘
,Und wissen Sie auch, dass Gott das nimmt, was wir über Ihn stellen?’
Sie schwieg. Doch nach einiger Zeit sah ich, dass sich das Feld der Tochter wesentlich besserte. Die Mutter hatte etwas begriffen.
Und noch einen Fall.
Einmal stellte man mir die Frage:
,Sie sagen, dass Menschen, die hassen und böse sind, erkranken und bestraft werden. In unserer Nachbarschaft lebte eine Frau — ein außergewöhnlich gütiger und anständiger Mensch. Sie hat zu niemand ein böses Wort gesagt. Doch sie starb an Krebs, noch dazu sehr qualvoll.‘
Ich betrachtete das Feld dieser Frau, das Feld ihrer Kinder, und mir wurde alles klar. Ihre Seele war bereit, die Familie und den geliebten Menschen über Gott zu stellen. Sie verurteilte ihren Mann, über den sie gereinigt wurde, deshalb wurde sie noch abhängiger davon und gab alle ihre Liebe den Kindern. Liebe, die zuerst auf die Erde und dann auf Gott gerichtet wird, tötet stärker als Hass. Die Frau begann, mit ihrer Liebe ihre Kinder zu erdrücken, sie hätten sterben können. Deshalb ist sie an Krebs erkrankt und daran gestorben. Ein schneller Tod reinigt die Seele und erhebt sie über das Irdische weitaus weniger als ein langsamer Tod. Sie starb deshalb qualvoll, um im nächsten Leben die Kinder nicht durch Liebe zu töten.“
Das Ehepaar verabschiedete sich und ging.
Vor mir sitzt ein siebzehnjähriges Mädchen, neben ihm seine Mutter, die mich voller Hoffnung und Angst anschaut — die Tochter hat Lymphogranulomatose. Sie trägt eine Perücke. Demnächst muss sie wieder zur Chemotherapie. Sie ist seit drei Jahren krank, und die Ärzte versuchen alles, ihr Leben zu retten. Ich betrachte das Feld des Mädchens — darin ist ein starkes Selbstvernichtungsprogramm. Und daneben zeichnet sich noch eine Figur ab, die mit der Todeshieroglyphe gekennzeichnet ist — das ist ihr künftiger Mann. Ich dachte früher, dass begangene Handlungen mit Krankheit bestraft werden, doch dann begriff ich, dass Krankheiten auch Ereignissen Vorbeugen. Das Mädchen ist deshalb krank, um den Mann nicht durch Eifersucht zu töten.
„Hören Sie mir bitte zu“, wende ich mich an das Mädchen. „Im ersten Buch habe ich geschrieben, dass Krankheit unterbewusste Aggression blockiert. Auf der Ebene des Unterbewusstseins sind wir alle eins, und wenn wir hier einen töten, töten wir alle. Diese Aggression wird durch Krankheit, Trauma, Unglück und Tod aufgehalten. Sie habe eine bewusste Aggression von 60 Einheiten und eine unterbewusste von 20 Einheiten“, sage ich zu der Mutter. „Bei Ihrer Tochter ist die bewusste Aggression 10 Einheiten, die unterbewusste 260 Einheiten. Das lebensbedrohende Niveau für den Mann, den sie lieben wird, ist 160 Einheiten. Daraus folgt: Jeder Mann, der sie heiratet, wird sterben. Hier handelt es sich nicht um das Karma der Eltern, sondern um ihr persönliches Karma. Das heißt, sie muss vor allem an sich selbst arbeiten.“
Jeder Krankheit liegt Aggression, die in die Seele eingedrungen ist, zugrunde. Es gilt vor allem zu klären, was der Aggression zugrunde liegt und was sie auslöst. Zu Aggression kommt es dann, wenn sich die Seele ans Irdische bindet. Das passiert, wenn die Liebe in erster Linie auf die Erde und dann zu Gott gerichtet ist.
„Nehmen wir ein Beispiel“, sage ich und bewege die Hände. „An
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