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Das Reliquiar

Das Reliquiar

Titel: Das Reliquiar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Seymour
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vor langer, langer Zeit.«
    »Und wir wissen jetzt, wo sich das Kreuz befindet. Die Brandanti haben es überall gesucht, und die ganze Zeit über war es hier, begraben zusammen mit der arme Porzia.«
    »Vielleicht ist es nicht der richtige Moment, danach zu fragen, aber: Was hast du vor? Denkst du daran, die Mauer einreißen zu lassen, um an das Kreuz zu kommen?«
    Elena stand auf und ging einige Schritte. »Ich weiß nicht«, erwiderte sie. »Vielleicht lasse ich es dort, wo es ist. Ich habe den Schwur erfüllt, den ich meinem Großvater geleistet habe. Ich bin zu nichts mehr verpflichtet.«
    »Glaubst du nicht, dass es in den Besitz der Kirche übergehen sollte?«
    »In dieser Hinsicht hat mir mein Großvater keine Anweisungen gegeben... Außerdem hat das Kreuz das Leben von genug Personen bestimmt. Vielleicht ist es besser, wenn alle das Kreuz für verloren halten. Ganz zu schweigen davon, was skrupellose Leute wie Bruno und seine Familie damit anstellen könnten.«

    Nicholas stand auf. »Na schön. Ich denke, es wird Zeit, dass wir Kommissar Valente anrufen.«
     
    Guido Valente war blass und hatte Ringe unter den Augen, aber als Marta ihn ins Arbeitszimmer führte, begrüßte er Elena und Nicholas mit einem strahlenden Lächeln.
    »Wir stehen Ihnen zur Verfügung, Kommissar«, sagte Nicholas und reichte ihm die Hand. »Sie müssen unser Verhalten zumindest für befremdlich gehalten haben...«
    »Ich gebe zu, dass ich zu Anfang verwirrt war.« Valente setzte sich. »Aber die Verhaftung und das Geständnis von Professor Lovati haben alles geklärt.« Er lächelte, als ihn die beiden jungen Leute überrascht ansahen. »Ja, Enzo Lovati befindet sich in Haft und wird wegen Entführung und Mordes vor Gericht gestellt. In gewisser Weise bin ich ihm dankbar, denn ohne seine Enthüllungen und die Informationen in seinem Computer – und natürlich Saverio Vannellis Dateien – wäre ich den von Odelbergs vermutlich nicht auf die Schliche gekommen. In einer gemeinsamen Aktion mit Interpol haben wir die Wewelsburg durchsucht, kurz nach Ihrer Flucht. Leider sind wir nicht rechtzeitig gekommen, um Sabine Krause zu retten, die Frau, die Ihnen geholfen hat. Aber Baronin Elfriede hat uns von den Verbrechen ihres Sohnes berichtet, der sich ebenfalls bald vor Gericht verantworten muss.«
    »Was ist mit Bruno?«, fragte Elena.
    »Er ist tot. Er wollte mit einem Hubschrauber nach München fliegen, um Sie dort abzufangen, aber die deutschen Polizisten haben auf den Helikopter geschossen, und dadurch kam es zu einer Explosion.«

    »Ich kann nicht sagen, dass es mir besonders leidtut«, brummte Nicholas.
    Elena warf ihm einen tadelnden Blick zu, doch ihr Gesicht verriet große Erleichterung.
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Valente fort. »Sabine war in Wirklichkeit Nonne und eine Agentin des Vatikan. Wie auch der Sekretär Ihres Großvaters, der sterben musste, weil …
    »Weil er erfahren hatte, dass Lovati in die Sache verwickelt war«, sagte Elena. »Ja, das wissen wir. Ich nehme an, der Mann, der uns in Bozen in Empfang nahm und vor dem wir geflohen sind, war ebenfalls ein Agent des Vatikan.«
    »Das halte ich für wahrscheinlich«, bestätigte Valente. »Aber Kardinal Rosati bestreitet in aller Form, dass Sabine und Saverio Vannelli für den Vatikan gearbeitet haben. Er war empört, als ich andeutete, dass der vatikanische Geheimdienst an der Suche nach dem Kreuz beteiligt sei, dessen Spuren Ihre Familie seit Jahrhunderten folgt, Signorina Brandanti.«
    »Was wissen Sie über die Reliquie, Kommissar?«, fragte Elena.
    »Alle meine Informationen stammen aus den Daten der Computer von Lovati und Vannelli, außerdem aus den Angaben, die Professor Lovati zur Sache machte. Leider sind die entsprechenden Unterlagen inzwischen verschwunden.«
    »Wie kann das denn sein?«, fragte Nicholas.
    »Nach meinem Besuch beim Kardinal habe ich entdeckt, dass sich die CDs nicht mehr im Archiv befanden und die Festplatten der Computer formatiert worden
waren.Wir ermitteln, aber ich glaube nicht, dass sich dabei irgendetwas ergibt. Es ist wie mit dem Kreuz. Obwohl... Inzwischen weiß ich, was die von Odelbergs damit vorhatten. Ich denke, es war ganz gut, dass die Suche nach dem Kreuz vergeblich war.«
    »Das finde ich auch«, sagte Elena. »Deshalb bin ich froh, dass meine Nachforschungen ohne Ergebnis geblieben sind.«
    Valente musterte sie skeptisch. »Wird die Suche nach dem Kreuz jemals enden?«
    Elena lächelte und zuckte mit den

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