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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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Werkstatt? Stell sofort das Rad zurück, oder ich schlage dir deinen verfluchten Schädel ein. Wer hat dich überhaupt hier hereingelassen?“
    Kid fuhr herum. „Die Tür stand offen“, erwiderte er zögernd, seinen Blick auf den riesigen Schraubenschlüssel in der Hand seines Gegenübers gerichtet. Er schätze den Mann auf etwa sechzig Jahre. Er war etwas kleiner als Kid, hatte aber die Statur eines Türstehers. Seine Haut war von Wind und Sonne gegerbt und auf seinen nackten Unterarmen konnte Kid tätowierte Meerjungfrauen mit üppiger Oberweite erkennen. Offenbar hatte Kid es mit einem echten Seebären zu tun. Und so wie es aussah, war dieser Kerl nicht zu Späßen aufgelegt und konnte ihm durchaus gefährlich werden.
    Verdammt gefährlich.
    Der Schraubenschlüssel erzeugte ein unangenehmes Klatschen, als der Typ ihn immer wieder auf seine linke Handfläche schlug.
    „So, die Tür stand offen? Und da hast du dir gedacht, spazierst du einfach mal so hier rein und kuckst, ob du irgendetwas von meinen Sachen gebrauchen kannst?“ Er machte zwei Schritte auf Kid zu, der unwillkürlich zurückwich und mit dem Rücken gegen das Werkzeugregal stieß.
    „Ich ha tte eine Reifenpanne und brauch e dringend ein Ersatzrad. Ich habe bei Ihnen angeklopft, aber es hat niemand geöffnet.“
    „Und? Was sagt dir das?“
    Kid sah in schweigend an.
    „Nichts? Das dachte ich mir. Es hätte dir sagen sollen, dass niemand zu sprechen ist und dass du dich besser verpisst. Aber stattdessen glaubst du, hier einbrechen zu müssen und mir mein Zeug zu klauen?“
    „Ich bin nicht eingebrochen. Die Tür…“
    „…stand offen. Das hast du schon erzählt. Aber weißt du was? Das interessiert mich einen Scheiß. Du hast hier nichts zu suchen. Und jetzt verpiss dich, bevor ich dir wirklich den Schädel einschlage.“
    Wieder machte er einen Schritt auf Kid zu, der abwehrend die Hände ausstreckte. Derartige Komplikationen konnte er gerade jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
    „Hören Sie, ich bezahle auch für den Reifen. Ich hätte Ihnen sowieso das Geld dafür hingelegt. Ehrenwor t.“ Hastig begann er, seine Hos entaschen nach seinem Portemonnaie zu durchsuchen.
    „Dann lass mal sehen, wie viel du mir dafür bezahlen wolltest. “
    Scheiße. Wo ist dieses verfluchte Ding nur?
    „Na, wie sieht´s aus?“
    Ich muss es im Wagen vergessen haben. So ein verdammter Mist. „Ich…ich meine…“
    „Ja?“
    Kids Hände begann zu zittern, seine Knie wurden weich. Jetzt trennten ihn nur noch wenige Schritte von diesem durchgedrehten Alten. Das Werkzeug in seiner Hand sauste immer wieder auf und ab, beschrieb surrend Kreise in der Luft.
    Der Typ war wirklich fähig, ihm eins mit diesem Ding überzuziehen. „Ich muss mein Geld in meinem Wagen vergessen haben. Geben Sie mir ein paar Minuten Zeit, es zu holen. Ich zahle Ihnen einen guten Preis für das Rad. Ich brauche es wirklich dringend.
    „Es reicht“, sagte der Alte tonlos. Und dann raste der Schraubenschlüssel auf Kid hinab.
    Im letzten Augenblick gelang es ihm, unter dem Schlag hindurchzutauchen. Dennoch streifte der schwere Schlüssel seine Schulter. Der Alte war nicht nur verdammt schnell, er hatte den Schlag auch mit einer mörderischen Kraft ausgeführt, die Kid taumeln ließ. Ein stechender Schmerz fuhr durch seine linke Schulter.
    Bevor er sich von dem Überraschungsangriff erholt hatte, traf ihn der nächste Schlag. Dieses Mal hieb der Alte den Schlüssel in seinen Bauch. Kid stürzte vornüber, ihm blieb die Luft weg. Tränen stiegen in seine Augen, während der über den Boden rollte, um dem nächsten Schlag auszuweichen.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Krachend hieb das Metall in den Fußboden. Funken sprühten und das Echo hallte laut und hässlich in Kids Ohren wider. Er robbte über den Fußboden, während der Alte ihm weiter nachsetzte.
    „Mach, dass du hier raus kommst, Bürschchen! Oder ich schlag dich so windelweich, dass dich nicht einmal deine eigene Mutter wieder erkennt !“
    Kids Augen tränten noch immer. Seine Umgebung verschwamm. Dann stolperte er, krachte gegen einen an der Wand befestigten Gegenstand. Geistesgegenwärtig riss er ihn aus der Halterung, zog den Sicherheitssplint und zielte mit dem Ende des kurzen Gummischlauches auf den heranstürmenden Alten.
    Dieser war dermaßen überrascht, als sich der Schaum des Feuerlöschers über seinem Gesicht ausbreitete, dass er seinen Angriff tatsächlich unterbrach. Wild begann er, sich mit der freien Hand den

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