Das Schwein - Ein obzoener Thriller
großartig! Er denkt, dass das Schwein irgendwo da draußen im Wald rumläuft. Aber in Wirklichkeit steckt es in deinem Magen!«
Leonard war allmählich verärgert. »Schon gut, mach doch keine so große Sache draus! Ich habe das Schwein gegessen. Macht es einen Unterschied, ob ich es esse oder jemand anders es isst? Hast du mir nicht erzählt, dass ihr das Vieh am Ende des Festivals selbst geschlachtet hättet?«
»Ja, ja«, wieherte sie. »Aber nicht, um es zu essen . Das Fleisch wird als unheilig angesehen. Es ist das weltliche Gefäß der Sünde! Es ist nicht dafür gedacht, dass man es isst. Man soll es verbrennen und vergraben – und somit jegliche Spur beseitigen, dass es jemals existiert hat!«
Leonard konnte der Geschichte nichts Komisches abgewinnen. »Sag mir einfach, ob mit dem Schwein irgendetwas nicht in Ordnung war! Hatte es eine gefährliche Krankheit oder so was?«
»Nein. Es war ein ganz normales Schwein.«
Leonard nickte abfällig. »Ach ja? Also, gestern war ich ein ganz normaler Kerl . Aber seit ich von dem Schwein gegessen habe, habe ich einige … Veränderungen an mir bemerkt.«
Esthers aufgeregtes Lachen erstarb. »Was für Veränderungen?«, fragte sie in einer Stimme, die plötzlich ausgesprochen ernst klang.
»Also, ich habe einige Veränderungen an meinem, äh, Verhalten bemerkt.« Das hast du schön auf den Punkt gebracht, Leonard, sagte er sarkastisch zu sich selbst. Ich habe mit bloßen Händen einer Heroinsüchtigen den Kopf abgerissen, ihre Zunge in eines ihrer Augen gesteckt und ihren Körper den Hunden vorgeworfen. Und dann war da noch eine andere Heroinabhängige, deren Körper ich an der Hüfte in zwei Hälften zerteilt habe, um anschließend Sex mit dem Unterteil der Leiche zu haben. Das bezeichnest du also als Veränderungen an deinem Verhalten!
Leonard fasste es ein wenig schlichter zusammen: »Ich bin launisch geworden, heißblütig, ungeduldig, du weißt schon. Und noch etwas. Ich meine, ich hielt es zuerst für eine Allergie oder so, aber …«
»Aber was? «
Eine Pause. Das Heben einer Augenbraue. Dann rückte er damit raus.
»Ich bin grün geworden.«
Die Stille, die folgte, jagte ihm Angst ein. »Lass mich eine Lampe anzünden«, hörte er Esther in der Dunkelheit murmeln. Es war ein leises Klappern zu hören, dann flammte ein Streichholz auf. Sie zündete den Docht einer runden Öllampe an und drehte sie hoch.
Dann richtete sie das Licht auf Leonard.
»Ich sag es dir nur ungern«, gab sie nach einem langen, gründlichen Blick zu. »Aber du bist nicht nur einfach grün geworden.«
»Was meinst du damit?« Die düstere Frage floss aus seinem Hals. Und die Antwort war genauso düster.
»Du bist zu einem verfickten Dämon geworden«, sagte sie.
Die Momente – und dann die Stunden – die folgten, schienen als ineinandergreifende Stränge mehrerer Albträume zu verwittern. Entsetzen ging über in Selbstoffenbarung und machte dann weiterem Entsetzen Platz, bis alles zu einem Brei verschmolz. Es bestand kein Zweifel, dass sich seine Veränderung – diese Transposition – in mehreren Stufen vollzog. Vorhin im Haus war er nur grün gewesen, aber als Esther ihn mit der Lampe angeleuchtet hatte und er an sich selbst hinuntersah, bemerkte er sofort, dass er weit mehr als nur grünhäutig war.
Er war gewachsen, kräftiger und haariger geworden. Sein früherer spindeldürrer Körper eines Strebers von der Filmschule hatte sich in einen riesigen, geschmeidigen Korpus mit furchteinflößender Muskulatur verwandelt. Massive Brustmuskeln formten seinen Oberkörper; sein Bauch wies ein perfektes Sixpack auf und seine Schultern bildeten das V eines statuengleichen, schmetterlingsförmigen
latissimus dorsi und waren von Venen durchzogen. Nägel wie scharfe Widerhaken stachen aus seinen Fingern und er stand auf Füßen, die riesig, gespreizt und mit Schwimmhäuten versehen waren.
Bevor ihn jegliche menschliche Vernunft verließ, sah er natürlich auch auf seine Genitalien herunter und atmete scharf ein. An einem guten Tag konnte Leonard 15 Zentimeter in hartem Zustand erreichen, aber jetzt mussten es schon in schlaffem Zustand mindestens 25 Zentimeter sein: Die pralle, leicht verdrehte Röhre einer sexuellen Salami mit einem Rüssel aus Vorhaut am Ende bot sich seinem Blick dar. Ähm, ein Rüssel aus grüner Vorhaut, um genau zu sein.
Er erinnerte sich, dass ihm in diesem Moment der Gedanke durch den Kopf schoss: Das ist nicht mein Schwanz! Wo kommt dieser
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