Das Schwert der Vampire
noch retten würde, denn sie hatte Angst ihr Baby zu verlieren. Sie trug den späteren König, nicht nur ihr Kind, sie trug die Versicherung, dass das Leben der Vampire auch in die Zukunft gesichert war.
Und sollten die Slaatsch das erfahren, würden sie sie ohne Probleme, genauso wie bei der ersten Königin umbringen. Gut, dass man es bei ihr noch nicht sah und diese Unmenschen waren in keiner Weise sensitiv, bei ihnen herrschte nur die bloße Gewalt.
„Was machst du da? Fass sie nicht an, du Dummkopf.“ Ein Slaatsch kam herein und als er sah, wie der andere seine Hose öffnete, schubste er ihn weg.
„Er will sie unberührt und ohne Kratzer, erst dann ist er bereit zum Tausch und nur dann.“
Revel fühlte wie ihre Sinne schwanden, bei dem Gedanken, dass Neven zum Tausch bereit war. Er war bereit für sie zu sterben. Doch auch sie war bereit, wäre es nicht für das neue Leben, das sie trug.
Vielleicht sollte sie sich umbringen lassen, Frauen gab es genug und die meisten Frauen waren fruchtbar, doch einen König, einen König der Vampire gab es nur den einen.
Und der eine war die Liebe ihres Lebens. In Gedanken entschuldigtest sie sich bei ihrem Kind, geliebtes Kind du und ich werde zusammen sein. Sie konnte, sie würde niemals mit dem Gedanken Leben können, dass er sein Leben für sie gegeben hatte und wenn sie ihm nicht das Leben retten konnte, dann wollte sie zusammen mit ihm sterben.
Wir drei zusammen, Kind. Schade dass sie noch nicht wusste ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Ihre Gefühle waren durcheinander, mal fühlte sie als wär’s ein Junge mal ein Mädchen.
„Und wenn du gut auf sie aufpassen tust, dann darfst du später auch mal dran, denn wenn wir den König haben, haben wir sie alle“, lachte der Slaatsch.
Niemals, dachte Revel, niemals werdet ihr uns ausrotten, niemals werdet ihr die Welt untertan machen, nicht solange einer von uns da ist, die Menschen werden nicht eure Sklaven sein. Revel dachte zurück an einen Abend vor zwei Monaten.
Sie ging zum Vampirdoktor weil sie sich nicht ganz wohl fühlte, erst kurz davor hatte sie den Grund ihres Unwohlseins erfahren. Da der Doc gute Kräutertees hatte, die ihren Magen beruhigten, wollte sie sich welchen holen.
Interessiert schaute sie sich in seinem Labor um und stellte viele Fragen die der Doktor gerne beantwortete. In einem Glaskasten lag blutrotes Pulver.
Was aber ihre Aufmerksamkeit fesselte war, dass der Kasten abgeschlossen und ein unsichtbares Schutzschild herum lag. Sie schaute zum Doktor hin und zeigte mit dem Finger da drauf.
„Das ist hochgradig gefährliches Gift. Marunga genannt, es wirkt in etwa wie Zyankali, noch schneller sogar.
Eine kleine Priese auf der Zunge und man ist in ein paar Sekunden tot. Vor vielen Jahrhunderten hatte der Vampiradel immer eine Priese davon bei sich getragen, so dass, falls die Slaatsch sie gefangen genommen hatten, sie sich selber getötet hatten, damit sie die Geheimnisse nicht preisgaben.“
„Und warum tragen sie das jetzt nicht mehr?“, fragte Revel.
„Weil jetzt das Geheimnis besser gehütet wird und nicht mehr jedem zugänglich ist. Das was jeder weiß, ist das was die Slaatsch wissen und die Vampire haben auch die Kampftechniken in den Jahrhunderten verbessert und es werden kaum noch Vampire gefangen genommen“, sagte der Doc.
„Ich möchte es haben. In welchem Behältnis wird es gehalten?“, fragte Revel.
„Hoheit, ich weiß nicht... der König?...“ Der Doc wurde ganz weiß im Gesicht und stammelte.
„Ich möchte es haben und der König soll nichts davon erfahren.“ Revels Stimme duldete kein Widerspruch.
Der Doc beugte sein Kopf als Zeichen der Ehrerbietung und des Gehorsams gegenüber der Königin. Er kramte in einer Schublade und hielt ihr einen Ring entgegen.
„Ich habe hier noch einen sehr alten Ring von Königin Mariza, sehen sie?
Man kann es ganz leicht aufmachen, aber niemand weiß oder erkennt es als solches“, erklärte er ihr.
„Ja stimmt, was für ein schöner außergewöhnlicher Ring, man sieht nicht wofür er bestimmt ist .“ Fasziniert schaute Revel den Ring an, er war verschnörkelt und in der Mitte lag ein Blutroter Rubin eingefasst.
Der Doc ließ einen Teil der Verschnörkelung hochklappen und der halbe Rubin schnellte nach oben und enthüllte eine kleine Ausbuchtung in der Mitte. Er ging zu dem Glaskasten und nachdem er ein geheimes Zeichen machte, öffnete er ihn mit einem Schlüssel, den er an seinem Schlüsselbund hielt.
Mit
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