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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aufrichtig zu schätzen, aber ich fürchte, ich kann es nicht annehmen. Ich muss fort.«
    Der Blick, der daraufhin über ihr Gesicht ging, ließ ihn bis ins Mark gefrieren, so als hätte man ihn in eiskaltes Wasser geworfen.
    Ohne ein weiteres Wort machte Shota kehrt und ging davon.

42
     
    »Shota, es tut mir Leid«, rief er ihr hinterher. »Aber Ihr habt es selbst gesagt, mein Leben gehört mir. Wenn Ihr mich auch nur ein kleines bisschen als Freund betrachtet – als jemanden, der Euch nicht völlig gleichgültig ist -, dann würdet Ihr wollen, dass ich mein Leben lebe, wie ich selbst glaube, es leben zu müssen, und nicht, wie Ihr es Euch vielleicht wünscht.«
    Sie drehte sich um, ihre Brust wogte. »Schön. Du hast deine Entscheidung getroffen, Richard, und jetzt geh. Geh und lebe das, was von deinem Leben noch übrig ist.«
    »Aber ich bin doch hergekommen, weil ich Eure Hilfe brauche.«
    Shota bedachte ihn mit einem so unnahbaren Blick, wie er ihn noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Es war unverkennbar die Maske einer Hexe. Fast konnte er die Luft rings um sie her flimmern sehen.
    »Ich habe dir meine Hilfe gewährt – die zu erlangen mich Opfer gekostet hat, von denen du dir, wie ich ernsthaft bezweifeln möchte, nicht einmal ansatzweise einen Begriff zu machen vermagst. Nutze diese Hilfe, wie immer es dir beliebt. Und nun verlasse mein Heim.«
    So gern er ihrer Bitte in diesem Moment nachgekommen wäre, so wenig es ihm behagte, sie unter Druck zu setzen, er war aus einem bestimmten Grund hergekommen, auf den sie noch immer nicht eingegangen war, und vorher würde er auf keinen Fall wieder gehen.
    »Ich brauche unbedingt Eure Hilfe, um Kahlan wieder zu finden.«
    Ihr Blick wurde noch eine Spur abweisender. »Wenn du klug bist, wirst du das Wissen, das ich dir gegeben habe, dazu benutzen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, entweder um deinen Teil zu einem Sieg über Jagang beizutragen, oder aber um irgendwelchen Hirngespinsten hinterherzujagen – was, ist für mich nicht länger von Belang. Geh einfach, ehe du dahinterkommst, warum Zauberer Angst davor haben, mich in meinem Heim zu besuchen.«
    »Ihr sagtet, Eure Talente befähigten Euch, die Ereignisse im Fluss der Zeit zu sehen. Was seht Ihr mit Euren Talenten über meine Zukunft?«
    Einen Augenblick lang schwieg Shota, schließlich wich sie seinem bohrenden Blick aus. »Aus irgendeinem Grund vermag ich den Fluss der Zeit nicht mehr eindeutig zu erkennen. So etwas kommt bisweilen vor.« Ihr Blick kehrte zurück, entschlossener denn je. »Wie du siehst, kann ich dir nicht weiterhelfen. Und jetzt geh.«
    Er war fest entschlossen, sie nicht am Kern der Sache vorbeireden zu lassen. »Ihr wisst ganz genau, dass ich wegen eines Hinweises hergekommen bin, irgendetwas, das mir helfen könnte, etwas Licht in die rätselhaften Geschehnisse zu bringen. Es ist wichtig, und nicht bloß für Euch und mich. Verschließt Euch nicht vor mir, Shota, ich bitte Euch.«
    Sie sah ihn herausfordernd an. »Wann hättest du jemals einen Rat befolgt, den ich dir gegeben habe?«
    »Ich gebe ja zu, dass ich in der Vergangenheit nicht immer mit allem einverstanden war, was Ihr zu sagen hattet, aber ich wäre bestimmt nicht hier, wenn ich Euch nicht für eine Frau von scharfem Verstand hielte. Es ist richtig, einiges von dem, was Ihr mir in der Vergangenheit erzählt habt, stimmte, aber wenn ich mich andererseits strikt an Eure Anweisungen gehalten hätte, ohne mich im Lauf der Entwicklung auf mein eigenes Urteil zu verlassen, wäre ich gescheitert, und wir alle wären entweder unter die Herrschaft Darken Rahls geraten oder aber in den erbarmungslosen Armen des Hüters der Unterwelt gelandet.«
    »Das sagst du.«
    Er gab seinen nachsichtigen Tonfall auf und beugte sich ganz nah zu ihr. »Ihr werdet Euch doch wohl erinnern, wie Ihr mich im Dorf der Schlammmenschen aufgesucht habt, oder nicht? Wie Ihr mich angefleht habt, den Schleier wieder zu schließen, damit der Hüter nicht unser aller habhaft werden konnte? Ihr werdet doch noch wissen, wie versessen der Hüter darauf war, die mit der Gabe Gesegneten, aber auch Euch, eine Hexe, für alle Ewigkeit unvorstellbare Qualen erleiden zu lassen?«
    Richard stieß ihr den gestreckten Finger gegen die Brust, um seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen. »Nicht Ihr habt all die entsetzlichen Dinge durchgemacht, die nötig waren, um diese Entwicklung aufzuhalten – sondern ich. Nicht Ihr musstet gegen die Schrecken des Hüters

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