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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Erinnerung ausgelöst haben.«
    »Und was sollte das gewesen sein?«, wollte Nicci wissen.
    »Der Wind. An jenem Morgen ging kein Wind, und doch erinnere ich mich, als ich an jenem Morgen im trüben Licht der falschen Dämmerung aufwachte, die Zweige der Bäume sich wiegen gesehen zu haben, so als ginge eine Brise.«
    Es war nicht nur sein plötzliches Interesse für den Wind, das Nicci verwirrte, sie war ernsthaft besorgt um seinen Geisteszustand. »Richard, du hattest fest geschlafen und warst eben erst aufgewacht. Es war dunkel. Wahrscheinlich hast du nur gemeint, dass die Zweige sich bewegen.«
    »Vielleicht.« Das war alles, was er dazu sagte.
    »Vielleicht waren es ja die anrückenden Soldaten«, schlug Cara vor.
    »Nein.« Er tat Caras Vorschlag mit einer gereizten Handbewegung ab. »Das war später, nachdem ich Kahlans Verschwinden bereits bemerkt hatte.«
    Da weder Victor noch Cara diesen Punkt bestreiten zu wollen schienen, beschloss Nicci, ebenfalls den Mund zu halten. Richard schien das Rätsel aus seinen Gedanken zu verbannen und wandte sich mit todernster Miene an die drei.
    »Schaut, ich muss euch etwas zeigen. Aber eins muss euch klar sein, auch wenn ihr womöglich nur wenig erkennen könnt, ich weiß, wovon ich rede. Ich erwarte nicht, dass ihr meinen Worten glaubt, aber trotzdem sollte euch klar sein, dass ich in diesen Dingen über lebenslange Erfahrung verfüge und es mir zur Gewohnheit geworden ist, mich dieser Fähigkeiten zu bedienen. Ich traue jedem von euch auf seinem speziellen Wissensgebiet. Dies ist meines. Also versucht bitte, euch dem, was ich euch jetzt zeigen werde, nicht zu verschließen.«
    Nicci, Cara und Victor wechselten einen Blick.
    Schließlich nickte Victor Richard zu, zum Zeichen, dass er seine Vorbehalte zurückstellte, und wandte sich herum zu seinen Männern. »Haltet jetzt alle mal die Augen offen.« Mit dem Finger vollführte er eine kreisende Bewegung. »Gut möglich, dass Soldaten in der Nähe sind, also lasst uns möglichst wenig Lärm machen und die Augen offen halten. Ferran, du wirst noch einmal gründlich die Gegend absuchen.«
    Die Männer nickten. Sichtlich froh, etwas anderes tun zu können, als durchnässt und frierend herumzusitzen, erhoben sich einige von ihnen. Vier von ihnen verschwanden zwischen den Bäumen, um Posten aufzustellen.
    Einem der anderen überreichte Ferran sein Bündel und sein Bettzeug zur Aufbewahrung, dann spannte er einen Pfeil ein und verschwand lautlos im Dickicht.
    Seit dem Überfall hatte Victor ständig Posten und Späher Wache stehen lassen, während Ferran mit einigen anderen das umliegende Waldgebiet erkundete. Solange Nicci noch damit beschäftigt war, Richard das Leben zu retten, hatte keiner von ihnen das Risiko eines unerwarteten Zusammenstoßes mit feindlichen Truppen eingehen wollen. Nachdem sie Richard nach besten Kräften versorgt hatte, hatte sie eine hässliche, klaffende Beinwunde geheilt und anschließend bei einem halben Dutzend Männern noch einige andere, weniger schwere Verletzungen behandelt.
    Seit dem Morgen des Kampfes und Richards Verwundung hatte Nicci kaum Schlaf bekommen und war deshalb sehr erschöpft.
    Nachdem er kurz zugesehen hatte, wie sich die Männer an die ihnen zugewiesenen Arbeiten machten, versetzte Victor Richard einen Klaps auf die Schulter. »Also schön, dann lasst mal sehen.«
    Richard führte Cara, Victor und Nicci an der Lichtung mit den gefallenen Soldaten vorbei und anschließend tiefer in den Wald hinein. Dabei wählte er eine Strecke zwischen den Bäumen, wo das Gelände etwas offener war. Auf der Kuppe einer leichten Anhöhe blieb er stehen und ging in die Hocke.
    Wenn man Richard so sah, ein Knie gebeugt, den Umhang über seinen Rücken drapiert, das Schwert in der glänzenden Scheide an seiner Hüfte, die Kapuze zurückgeschlagen, sodass man die verschwitzten Haarsträhnen auf seinem muskulösen Nacken sehen konnte, Bogen und Köcher über seine linke Schulter geschnallt, bot er einen königlichen Anblick – den eines Kriegerkönigs -, und doch glich er nicht minder dem Waldführer aus einem fernen Land, der er einst war. Mit einem Gefühl fast intimer Vertrautheit strichen seine Finger über Föhrennadeln und Zweige, über die Krumen aus Laub, Rinde und Lehm. Allein schon diese Berührung vermittelte Nicci eine Ahnung von seiner umfassenden Kenntnis dieser scheinbar so einfachen Dinge, die hier wie ausgebreitet vor ihnen lagen, ihm aber offenbarte sich darin eine andere

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