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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wobei sich das Niveau des Fußbodens laufend veränderte; ab und zu senkte er sich noch weiter ab, gelegentlich aber ging es auch wieder ein Stück nach oben.
    Kurz darauf stießen sie auf die ersten Gebeine.
    Es gab Räume, in denen sich ähnliche Knochen jeweils in einer eigenen Wandnische stapelten; so lagen in einer, sorgfältig aufeinander geschichtet, ausschließlich Schädel, in einer anderen dagegen, alle gleich ausgerichtet, übereinander geschichtete Beinknochen, Armknochen in wieder einer anderen. Große steinerne Behältnisse, die man in die Seitenwände geschlagen hatte, enthielten kleinere Knochen, allesamt säuberlich hineingelegt. Richard und Jillian durchquerten Gruft auf Gruft, und überall stießen sie auf ganze Wände aus menschlichen Schädeln, deren Zahl gewiss in die Zehntausende ging. Er war sich bewusst, dass er nur einen zufällig ausgewählten Durchgang vor sich hatte, und gerade deswegen überstieg die Zahl der hier, in diesen Katakomben, beigesetzten Menschen sein Vorstellungsvermögen. So schaurig, ja sogar erschreckend der Anblick so vieler Toter sein mochte, jeder einzelne ihrer Knochen schien mit einer gewissen Ehrerbietung eingelagert worden zu sein. Nicht einer war einfach achtlos in eine Ecke geworfen worden, im Gegenteil, man hatte ihnen die gleiche Sorgfalt zuteil werden lassen wie einem geachteten lebenden Wesen.
    Weit über eine Stunde, so schien es ihnen, bahnten sie sich einen Weg durch dieses Tunnellabyrinth, in dem sich jeder Abschnitt vom vorherigen unterschied. Mal waren die Durchgänge breit, mal eng, einige waren auf beiden Seiten von Räumen gesäumt. Nach einer Weile dämmerte Richard, dass jede dieser Grabkammern offenbar aus dem weichen Gestein geschlagen worden war, um Platz für eine Familie zu schaffen. Was wohl auch der Grund dafür war, dass die Wandnischen den gesamten verfügbaren Platz auf so willkürliche Weise auszufüllen schienen.
    Schließlich gelangten sie in einen teilweise eingefallenen Abschnitt des Tunnelsystems. Ein mächtiger Gesteinsbrocken war herabgestürzt und mit ihm ein Haufen von Geröll ringsum.
    Richard blieb stehen und besah sich das steinerne Chaos. »Schätze, hier ist unser Weg zu Ende.«
    Jillian ging in die Hocke und spähte unter den Gesteinsbrocken, der den Durchgang in schrägem Winkel versperrte. »Ich kann einen Weg erkennen, der drunter durchführt.« Sie wandte sich zu Richard um; wie sie so hinter der quer über ihr Gesicht gemalten Maske hervorlugten, hatten ihre kupferfarbenen Augen etwas Furchterregendes. »Ich bin kleiner. Wollt Ihr, dass ich kurz mal einen Blick hineinwerfe?«
    Richard hielt die leuchtende Glaskugel in die Öffnung, um ihr den Weg zu leuchten. »Also gut. Aber sobald du das Gefühl hast, dass es gefährlich werden könnte, will ich, dass du auf keinen Fall weiterkriechst. Hier unten gibt es abertausende unterirdischer Gänge, es gibt also noch genügend andere, in denen wir uns umsehen können.«
    »Aber diesen Gang habt Ihr gefunden, und Ihr seid der Lord Rahl. Er muss also etwas zu bedeuten haben.«
    »Ich bin auch nur ein Mensch, Jillian – und nicht irgendein mit Weisheit gesegneter, aus dem Totenreich zurückgekehrter Geist.«
    »Wenn Ihr meint, Richard.« Wenigstens ging ein Lächeln über ihre Lippen, als sie dies sagte.
    Dann verschwand Jillian in der spitzwinkligen Öffnung, ganz ähnlich einem kleinen Vogel, der durch ein Dornengestrüpp schlüpft. Augenblicke später war ihre hallende Stimme zu hören. »Hier ist alles voller Bücher!«
    »Bücher?«, rief er in die Öffnung hinein.
    »Ja, jede Menge. Es ist stockfinster hier, aber es sieht aus, als gebe es hier einen großen Raum voll mit Büchern.«
    »Ich komme«, rief er.
    Er musste sein Bündel abnehmen und vor sich herschieben, als er sich hineinzwängte, trotzdem erwies sich die Kriecherei als nicht ganz so mühselig wie befürchtet, sodass er bald hindurch war. Als er sich auf der anderen Seite wieder aufrichtete, sah er, dass der riesige Gesteinsquader, der in schrägem Winkel quer im Durchgang lag, früher eine Tür gewesen war. Eine Tür, die offenbar so konstruiert war, dass sie aus einem in die Seitenwand gehauenen Spalt hervorglitt. Irgendwann jedoch war die massive Tür zerbrochen und zur Seite gekippt. Als Richard den Staub entfernte, um sich das Chaos näher zu betrachten, entdeckte er eine Metallplatte, wie sie zum Aktivieren eines Schildes verwendet wurde.
    Der Gedanke, dass diese Bücher einst mit einem Schild gesichert

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