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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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unterdessen flatternd nicht weit entfernt auf dem Boden gelandet und tat sich an den frisch aus der Erde kommenden Zikaden gütlich. Siebzehn Jahre hatten sie in der Erde überlebt, und jetzt krabbelten sie in immer größeren Scharen aus der Erde hervor, nur um sogleich von einem Raben aufgepickt zu werden.
    Noch einmal rief sich Richard die Prophezeiung ins Gedächtnis, die Nathan ihm vorgelesen hatte. Darin war von ebendiesen Zikaden die Rede gewesen. Es war die Rede davon gewesen, dass in dem Augenblick, da sich die Zikaden zeigten, die letzte und entscheidende Schlacht unmittelbar bevorstehe. Die Welt, so hieß es dort, stehe am Rande der Finsternis.
    Am Rande der Finsternis. Richards Blick wanderte hinüber zu der Stelle, wo die Zikaden hervorkamen, und sah ihnen zu, wie sie aus der Erde krabbelten.
    Und während er dieses Schauspiel beobachtete, dämmerte ihm plötzlich, dass sie alle durch einen Spalt in einem Grabstein hervorgekrochen kamen, der mit dem Gesicht nach unten auf dem leicht ansteigenden Boden lag. Lokey hatte offenbar die gleiche Beobachtung gemacht, weshalb er jetzt dort saß und sie verspeiste.
    »Das ist seltsam«, sagte er bei sich.
    »Was ist seltsam?«
    »Na, schau doch. Die Zikaden arbeiten sich nicht durch die Erde an die Oberfläche, sie scheinen geradewegs unter dem Grabstein hervorzukrabbeln.«
    Unter den Blicken Lokeys, der ihn mit seitlich geneigtem Kopf beobachtete, ließ Richard sich auf die Knie hinunter und schob seine Finger in den Spalt. Darunter schien sich ein Hohlraum zu befinden. Ächzend vor Anstrengung zog Richard an dem Stein. Der begann sich zu lösen, und als er sich allmählich heben ließ, erkannte er, dass er auf der linken Seite mit Angeln versehen war. Schließlich gab er endgültig nach und ließ sich umklappen.
    Richard starrte hinab in das Dunkel. Bei dem Stein handelte es sich mitnichten um eine Gedenktafel, sondern um die steinerne Abdeckung eines Einstiegsschachts. Sofort entnahm er seinem Bündel die Glaskugel und hielt sie, sobald sie zu leuchten begonnen hatte, in den dunklen Schlund.
    Jillian stockte der Atem. »Da ist ja eine Treppe!«
    »Komm mit, aber sieh dich vor.«
    Die Stufen waren aus Stein, unregelmäßig und schmal. Jede einzelne Trittkante war ausgetreten und von den unzähligen Füßen abgerundet, die über sie hinweggegangen waren. Der Gang war mit Gesteinsquadern gesäumt, sodass man ungehindert bis tief unter die Erde hinabsteigen konnte – bis die Stufen schließlich auf einen Absatz mündeten und dort nach rechts abschwenkten. Nach einer weiteren langen Treppenflucht bogen sie nach links ab und führten dort weiter in die Tiefe hinab.
    Als sie schließlich am unteren Ende anlangten, mündete der Durchgang in eine Reihe breiterer Gänge, die in das massive, aber weiche Gestein des eigentlichen Untergrunds geschlagen worden waren.
    Die leuchtende Glaskugel in der einen Hand und Jillians Hand in der anderen, beugte sich Richard ein wenig vor, um sich nicht an der niedrigen Decke zu stoßen, und führte sie immer tiefer nach unten. Binnen kurzem erreichten sie einen Quergang.
    »Lassen sich deine Weissagungen irgendwie darüber aus, wie man sich hier unten zurechtfindet?« Sie schüttelte den Kopf. »Was ist mit all den Irrgängen, die du dir eingeprägt hast? Was meinst du, könnten sie dir hier unten vielleicht weiterhelfen?«
    »Ich weiß nicht. Ich wusste ja nicht einmal, dass es diesen Ort überhaupt gibt.«
    Mit einem Seufzer warf Richard einen Blick in jeden der beiden Gänge. »Also gut, dann gehe ich eben einfach weiter hinein. Wenn du der Meinung bist, irgendetwas wieder zu erkennen, oder dir ein Streckenabschnitt bekannt vorkommt, lass es mich wissen.«
    Nachdem sie eingewilligt hatte, begannen sie, die linke Abzweigung entlangzugehen. Kurz darauf stießen sie auf die ersten, zu beiden Seiten des engen Ganges in die Wände geschlagenen Nischen, in denen jeweils die Überreste eines Körpers lagen. Mitunter waren die Toten dort zu sogar dritt oder zu fünft aufgeschichtet, in einigen aber lagen nur deren zwei, vermutlich Ehemann nebst Gemahlin.
    Der schmale Durchgang mündete in eine Kammer, von der zehn Öffnungen in unterschiedlichen Richtungen abgingen und sich tunnelartig in das Gestein hineinbohrten. Richard wählte aufs Geratewohl einen aus und folgte ihm ein kleines Stück. Auch dieser Gang mündete schließlich in einen geräumigeren Hohlraum, von dem abermals ein Labyrinth aus weiteren unterirdischen Gängen abzweigte,

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