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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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zeitweilig zerschlagen und die Bürger da halten, wo sie seiner Meinung
nach hingehörten.
    „Hauptmann Arkios, der Dieb, er … er ist
uns entkommen!“, keuchte die schwache Stimme einer gehetzten Wache, die hinter
dem Mann in der silbernen Rüstung stehenblieb und kurz nach Luft schnappte. Als
er jedoch in die erzürnten stahlblauen Augen seines Gegenübers blickte, zog
sich seine Kehle zu und jegliche Luft entfleuchte aus seiner Lunge.
    Er
wusste, dass ihm diese Worte nicht gefallen würden. Er wusste, dass er seit
Monaten diesem Dieb hinterherjagte und dieser sich über ihn lustig machen
würde, da er nie in der Lage war ihn zu fassen. Er saß gerade jetzt, in diesem
Moment, wo er darüber nachdenken würde, wohin dieser Halunke geflüchtet sei, in
irgendeinem dreckigen Loch, verspeiste die gestohlenen Äpfel und stellte sich
das Gesicht vor, das der Hauptmann Arkios machen würde, wenn ihm einer seiner
Wachen die Nachricht überbrachte. Er würde dabei so dreckig grinsen, dass die
vergilbten Zähne aus dem dunklen Mund hervor blitzen würden und vereinzelte
Zahnlücken, wenn nicht sogar fehlende Zahnreihen, zum Vorschein kämen. So
stellten er und die anderen sich diesen Dieb immer vor. Arkios dachte dabei
sogar noch weiter. Die schwarze abgetragene Kutte in die Ecke geworfen, würde
der Dieb sich einzelne Apfelreste mit seinen dreckigen Fingern aus dem
inzwischen krausen und verfilzten Vollbart kämmen. Jedes Mal, wenn er diesen
Gedanken hatte, staute sich eine unbändige Wut in ihm an. Seine rechte Hand zu
einer Faust geballt, sah er noch einmal in die einzelnen Gesichter der
Umstehenden, die ihn noch immer mit Blicken des Verachtens straften. Er war
nicht beliebt, weder bei den Wohlhabenden, noch bei den Verarmten. Sie wollten
ihn so schnell wie möglich wieder aus ihrem Stadtbezirk haben und dies ließen
sie ihn auch jedes Mal aufs Neue spüren.
    Einige
Kinder verfolgten ihn und seine Wachen oftmals und bewarfen sie mit faulem
Obst, das sie in den Gassen fanden. Es war ihre Art mit der Tyrannei der
Königswachen fertig zu werden, ebenso wie es die Art der Wachen war, den
Kindern hinterher zu rennen, bis sie weinend in deren Häusern verschwanden. Nur
um ihnen Angst einzujagen, versicherten sie den Eltern, doch diese wussten
ebenso wie alle anderen Bewohner, dass sich in den letzten Wochen viel geändert
hatte und dass sich auch noch viel ändern würde. Aus diesem Grund behielten sie
den Hauptmann Arkios immer gut im Auge. Er war ein Nichtsnutz, ein Tyrann und
ein hinterhältiger Betrüger, der selbst die armen Bauernfamilien um ihr Geld
brachte. So etwas wie Mitleid oder Wiederspruch gab es in seinem Wortschatz
nicht, deshalb duldete er auch kein Versagen.
    Wieder
blickten die schwarzen Pupillen seiner Augen in die der misstrauischen Athener,
ehe er sich genervt zu der Wache umwandte und so nah an ihn herantrat, dass
zwischen ihren Brustpanzern nicht einmal mehr ein seidener Faden gepasst hätte.
Zermürbt sah er den vergleichsweise kleinen Mann an und zögerte kurz, bevor er
tief Luft holte und ein herzloses Lächeln unter dem silbernen Helm zum
Vorschein kam.
    „Ich
will, dass ihr ihn findet. Egal wie lange es dauert. Egal was es kostet. Ihr
werdet diesen Dieb finden und aus dem Weg räumen. Haben wir uns verstanden?“,
zischte er mit einem tiefen Unterton der Herablassung, der die schmächtige
Wache gewaltig einschüchterte. Sein Gegenüber nickte nur zitternd und wirkte,
als würde er die Götter darum erbitten, endlich wegtreten zu dürfen, doch diese
wollten sein innerliches Flehen wohl nicht erhören. Für ihn hatte es den Anschein,
als hätten die Götter sogar einen Genuss an dem Leid und den Erniedrigungen
durch den Hauptmann gefunden.
    Währenddessen
teilten sich die einzelnen Wachtruppen erneut auf, durchsuchten alle Schlupfwinkel
noch einmal, selbst dem heiligen Tempel der Götter und den geweihten
Grabstätten erbrachten sie keinen Respekt, doch jegliche Suche blieb, wie sonst
auch, erfolglos. Der Dieb war entkommen mit einem Sack voller frischer Äpfel,
die für den geschädigten Bauern einen herben Verlust darstellen sollten. Noch
nicht einmal Fußspuren blieben zurück, weder auf dem Stadtplatz, noch in den
schlammigen Gassen, durch die er floh. Das wilde Treiben, das wie sonst auch um
diese Zeit auf dem Marktplatz herrschte, vernichtete jeden noch so kleinen
Anhaltspunkt.
    Er
war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, fast jedenfalls.
    Nicht
weit entfernt, in einer eher ruhiger

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