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Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

Titel: Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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    1
    Maya Jackson war fest entschlossen, den Mörder ihres kleinen Bruders zu finden und sich an diesem Bastard zu rächen.
    Doch zunächst gab es noch einige Details zu regeln. Immer diese verfluchten, bescheuerten Details!
    Sie drehte den Hausschlüssel im Schloss von Tonys Ferienhaus am Rand des Tahoe National Forest, und dabei schnürte es ihr die Kehle zu. Wie war es nur möglich, dass er tot war?
    Fort.
    Seit dem fünfzehnten November um neun Minuten nach zwei in der Früh war Tony nur noch ein Häufchen Asche in den Trümmern eines Apartment-Gebäudes am Lake Tahoe Boulevard. Drei Tage zuvor hatte er sich dort durch die Flammen gekämpft, um ein paar bekiffte, skiverrückte Jungs zu retten. Er war als Held gestorben.
    Mit dreiundzwanzig Jahren.
    Der Vermieter wollte das Haus für potenzielle Neumieter geräumt haben. Er war wirklich sehr entgegenkommend gewesen. Sollte es ihr nicht möglich sein, in ein oder zwei Wochen herzufahren, würde er alles, was einen gewissen Wert besaß, in einen Lagerschuppen hinter dem Haus schaffen. Maya hätte am liebsten das Telefon aus dem Fenster geschmissen.
    Alles, was einen Wert besaß, war bereits verloren.
    Maya stand auf der obersten Treppenstufe und zwang sich, die Tür des Ferienhauses zu öffnen. Dabei musste sie eigentlich nur Tonys Jeans und T-Shirts, seine Bücher und den Rasierschaum zusammenpacken, und dann konnte sie wieder abhauen. Aber so einfach war es nicht. Bei ihrem letzten Besuch in Tahoe hatten sie den Geburtstag ihres Bruders gefeiert. Noch vor zwei Monaten war er hier in den Bergen so glücklich gewesen wie noch nie – er bekämpfte Brände, legte Frauen flach und fuhr auf Skiern durch den unberührten Schnee der Sierras.
    In ihrem Kopf vermischten sich Bilder ihres Vaters und ihres Bruders, und sie umklammerte den Türknopf, als hinge ihr Leben davon ab. Auch Judd Jackson war Feuerwehrmann gewesen. Er hatte den »Hotshots« angehört, einer Elitetruppe, die all die Feuer löschte, vor denen jeder andere das Weite suchte.
    Als Kind hatte sie die Zeit nach der Gegenwart ihres Vaters bemessen. Sechs Monate lang war er Tag für Tag bei ihr gewesen. Hatte ihr das Frühstück gerichtet. Sie zur Schule gefahren. Gemeinsam mit Tony hatten sie hinter dem Haus Fußball gespielt, bis sie zum Abendessen gerufen wurden. Sie hatte es geliebt, wenn er ihr zum Einschlafen Geschichten vorgelesen hatte, seine raue Stimme, und wie er das Buch zuklappte, um sich ein eigenes Ende auszudenken. Während der restlichen sechs Monate des Jahres war er fort gewesen. Dann kämpfte er gegen die schlimmsten Brände, die die Welt je gesehen hatte. Das Wheeler-Feuer bei Ojai in Kalifornien. Der Schmelzofen von 1987 in Oregon. Judd Jackson war ein Nationalheld gewesen, und das nicht nur einmal.
    Maya kannte auch andere Kinder von Hotshots, deren Väter eines Tages mit der Kettensäge in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen losgezogen und nie wieder nach Hause gekommen waren. Mit der Zeit fürchtete sie jedes Klingeln des Telefons spät am Abend und jeden unerwarteten Besucher, der an der Haustür läutete. Gott sei Dank war ihr Vater immer wieder zurückgekehrt! Aber den grässlichen Husten war er nicht mehr losgeworden. Und dann, vor einem Jahr, war bei ihm eine aggressive Form von Lungenkrebs diagnostiziert worden. All die Jahre, in denen er Asche und schwarzen Rauch eingeatmet hatte, hatten ihren Tribut gefordert.
    Sie war gerade dabei gewesen, den Tod ihres Vaters zu verarbeiten, als der Anruf von Tonys Brandmeister sie erreichte. Noch ein Jackson weniger auf der Welt.
    Vielleicht, so dachte sie, wäre sein Tod weniger schmerzlich gewesen, wenn sie und Tony ein schlechtes Verhältnis gehabt hätten, so wie es bei vielen ihrer Freunde und deren Geschwistern der Fall war. Aber er hatte nie zu den kleinen Brüdern gehört, die ihre große Schwester an den Zöpfen zogen oder ihre Sachen durcheinanderbrachten, und sie hatte ihn im Gegenzug nie wie ein Baby behandelt, obwohl sie doch vier Jahre älter war als er. Sie waren nicht nur Bruder und Schwester, sondern auch Freunde gewesen.
    Wenn ihr Vater fort gewesen war, um Brände zu löschen, hatte sich ihre Mutter Martha mit schöner Regelmäßigkeit in ein nervöses Wrack verwandelt. Und da organisatorische Dinge und die Planung von irgendwelchen Details schon unter normalen Umständen nie ihre Stärke gewesen waren, hatte Maya sich stets darum gekümmert, dass Tony rechtzeitig bei Schulteams angemeldet wurde oder seine

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