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Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]

Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]

Titel: Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Frontallappen ausgelöst. 32 Wenn man bedenkt, dass ich unter dem Einfluss von Monoamin-Neurotransmittern 33 stand, habe ich mich eigentlich ganz gut gehalten. Außerdem war es nur ein Test.
    Als ich nach Hause kam, war Mom in der Küche und blätterte in einem Kochbuch. Dad hielt eine zerknitterte Kreditkartenabrechnung in der Faust.
    »Wer gibt denn 450 Dollar für Schuhe aus?«
    »Stiefel«, verbesserte sie. »Und ich brauche sie für die Arbeit.«
    »Odette, du sitzt hinter dem Empfangstresen. Niemand sieht deine Füße.«
    »Glaubst du wirklich, dass das alles ist, was ich tue? Den ganzen Tag hinter dem Tresen sitzen?«
    Mein Juckreiz brach wieder aus.
    »Das tust du doch, oder?«
    Mom klappte das Kochbuch zu. »Nein, das ist das, was du tust. Du hockst den ganzen Tag am Schreibtisch und hast überhaupt nichts mit Menschen zu tun, sondern nur mit Computern. Was auch deine Umgangsformen erklärt.«
    »Wenigstens habe ich Umgangsformen.«
    »Das sollte ein Witz sein.«
    »Tatsächlich? Ich dachte, es wäre die übliche B…«
    »Hey«, rief ich und durchschnitt mit der Papierkante von Lilys Test förmlich die Spannung. »Ratet, was ich habe!« Ich deckte ihren Namen mit dem Daumen ab und schwenkte den Olivenzweig. Dann stopfte ich das Blatt schnell wieder in meine Tasche und ließ mich von ihnen umarmen. »Heute Abend zu Beni?«
    Mom sagte: »Ich hatte heute ohnehin keine Lust, etwas zu kochen.«
    »Hast du das überhaupt irgendwann mal?«, zischte Dad.
    Und das war’s dann. Wir verbrachten den Rest des Abends damit, uns gegenseitig die Shrimps vom Teller zu mopsen und zu erzählen, wie unser Tag war.
    Nachdem uns Oskar unsere Orangensorbets und das Ananasboot gebracht hatte, sagte A. J.: »Das war echt super. Lasst uns morgen wieder herkommen.«
    Ich trat ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein, denn wer bekommt schon am Sonntag eine Eins? Solchen zusätzlichen Druck konnte ich gar nicht gebrauchen.
    »Entspann dich, Nessa. Ich hab’s kapiert.«
    Ich verdrehte die Augen. 34
    Er nahm eine ganze Kugel Sorbet auf den Löffel und stopfte sie in den Mund. Orangensaft lief ihm übers Kinn. Am liebsten hätte ich ihn für diese Widerwärtigkeit vom Stuhl geboxt, aber wir waren schließlich bei Beni. 35
    Dad schlug mit seiner Serviette nach ihm. »A. J.!«
    »Schon gut, wir werden morgen wieder hier sein. Dann kannst du mehr davon bestellen.«
    Meine Eltern sahen mich an, als hätte ich etwas Grandioses zu verkünden.
    »Sind meine Dankbänder gekommen?«
    »Nein«, sagte A. J., als wüsste er, was ich damit meinte.
    Ich fragte mich, ob ich bereits für die Phoenix-Five nominiert worden war, aber das war unmöglich, weil die Bewerbungsfrist noch bis April lief. »Habe ich eine Zusage von einem College?«
    »Hast du dich denn irgendwo beworben?«, fragte Mom.
    »Nein.«
    A. J. hob seine Sprite.
    »Ich habe einen Job. Einen richtigen.«
    Mom und Dad tauschten einen besorgten Blick. In dieser Sackgasse hatten sie schon öfter gesteckt.
    »Wo?«
    »Spencer BMW.«
    »Dem Autohaus?«, fragte Dad schockiert.
    A. J. nickte und seine grünen Augen leuchteten. Es sah aus, als hätte endlich jemand seine innere Stromrechnung bezahlt, sodass er wieder leuchten konnte.
    »Was genau wirst du da tun?«, fragte Mom und zog ihren Lippenstift nach.
    »Verkaufen.«
    »Autos?«, fragte Dad.
    »Nein, gestohlenen Schmuck.«
    »A. J.!«
    »Natürlich Autos. Sie haben gerade den M3 GTR bekommen. Mr Spencer sagt, dass er einen Tausender auf meine Kommission drauflegt, wenn ich bis Ende Oktober einen davon verkaufe. Ich kann es kaum erwarten, das Ding zu fahren.«
    Dad gab Oskar seine Visakarte und lehnte sich über den Tisch. »Wie bist du an eine solche…Chance gekommen?«
    »Ich kenne Mr Spencer von der Waschanlage. Er hat immer nach mir verlangt, weil ich seinen M3 wie ein Kunstwerk behandelt habe und nicht wie ein gewöhnliches Auto. Ich habe ihm gesagt, dass es für mich ein Kunstwerk ist und eine Freude, es zu waschen.«
    »Würg«, bemerkte ich.
    »Er hat mir seine Karte gegeben und gesagt, dass ich mich bei ihm melden soll. Was ich getan habe.«
    Meine Eltern standen auf, um A. J. zu drücken.
    »Oskar, wie es aussieht, sehen wir uns morgen wieder«, sagte Dad.
    »Gratuliere, Vanessa«, sagte der Kellner.
    »Diesmal bin ich es«, verkündete A. J.
    Oskar griff sich an die Brust und taumelte rückwärts, als hätte er einen Herzanfall. Dann umarmte auch er meinen Bruder. Es war urkomisch.
    Veritas? Ich war kein bisschen eifersüchtig.

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