Das Spiel beginnt - Beautiful secrets ; [1]
Wieso auch? Alle waren glücklich und zufrieden und A. J. hat endlich eine Aufgabe, die ihm Freude macht. Außerdem ist es genauso schwierig, Streitereien zu vermeiden wie Streitereien zuzuhören, und wir hatten beide eine Atempause verdient.
Anstatt zu fragen »Was ist das Problem?«, frag lieber »Wie kann ich meine Kreativität einsetzen?«.
Deepak Chopra
31 Damit beziehe ich mich auf die Tatsache, dass ich den Test von VF – »Vorher«-Foto – gegen meinen eigenen ausgetauscht habe.
32 Vielleicht hat sie das nur getan, um mich zu verwirren und die Konkurrenz auszuschalten. Muss sie im Auge behalten. Nach dem Motto »Freunde sind einem nahe, Feinde noch näher.«
33 Wikipedia.
34 Und vermutete, dass er unter Drogen stand.
35 Wo wir nicht streiten.
Lily
Sonntag, 23. September 2012
Als meine Hände Duffys Körper berührten, sprangen Funken über, ähnlich wie bei der statischen Aufladung eines Kunstfaserpullis. Wäre ich mit Sheridan Spencers Kleiderschrank oder wenigstens einem flinken Mundwerk gesegnet, hätte ich diese Funken in ein Feuer verwandeln können. Aber seit ich ihm nach seinem Sturz auf die Beine geholfen habe, sind 13 Tage vergangen und mittlerweile glimmte nur noch ein mickriges Fünkchen. Ich muss das Feuer unbedingt neu entfachen oder riskieren, dass es für immer verlöscht. Ich brauche eine Jeans.
Im Idealfall würde ich gerade in meiner neuen Jeans den Rasen sprengen, wenn Duffy mit dem staubigen SUV zurückkommt. Er würde die Campingsachen ausladen und dann würde sein Blick auf mich fallen. Er würde sich fragen, ob er so dehydriert war, dass er halluziniert, denn Mädchen wie dieses übersah man eigentlich nicht. Er würde die Angel mitten auf der Einfahrt fallen lassen, weil ihn der machtvolle Sog der Liebe auf den ersten Blick mitriss. Mr Duffy würde ihn fragen, wohin er gerade entschwebte, und dann darauf bestehen, dass sein Sohn zurückkam und ihm beim Ausladen half. Aber Duffy würde nicht wollen. Er konnte nicht. Der Sog war zu stark. Schließlich würde er nahe genug sein, um die Luft einzuatmen, die ich ausatmete. Schöne Jeans, würde er sagen. Schöne Lippen würde ich erwidern. Er würde sich die Hand aufs Herz pressen, weil er keine Worte fand, um seine Gefühle auszudrücken. Er würde sich über mich beugen, um mich zu küssen. Ich würde ihm auf halbem Weg entgegenkommen. Dann würde ich ihn mit dem Gartenschlauch umschlingen und wir würden beide lachen. So hätte unsere Geschichte sein sollen. Aber Vanessa Riley hatte meinen Algebra-Test, was alles zunichte machte. Ohne meine Eins konnte ich mir meinen Bonus nicht abholen. Ohne mein Geld konnte ich meine Verführerjeans nicht kaufen. Und ohne die Jeans konnte ich Duffy vergessen.
Ich wollte zu ihrem Haus skaten, aber Blake sagte, ich sollte sie lieber anrufen. Er fand, bei jemandem aufzutauchen, den man kaum kennt, hat etwas von einem Stalker. Ich fand es eher stalkermäßig, bei ihr anzurufen. Blake war anderer Meinung. Beinahe hätte ich gesagt: »Ich sollte wohl wissen, was Stalken ist, denn schließlich habe ich genügend Erfahrung.« Aber ich tat es nicht. Ich ließ mich neben Blake auf die Bettkante fallen und wählte ihre Nummer.
Ich lauschte dem Klingeln und betete, dass Vanessa abheben würde.
»Was, wenn sie nicht zu Hause ist?«
»Hinterlass eine Nachricht.«
»Was, wenn sie sagt, dass sie den Test morgen zur Schule mitbringt?«
»Sag ihr, dass du ihn heute brauchst.«
Ich legte auf.
»Sie wird mich für einen Freak halten.«
»Und?«
»Was, wenn sie fragt, wieso ich ihn unbedingt sofort haben will?«
»Sag’s ihr.«
»Was soll ich ihr sagen? Dass mich der Styling Club abgelehnt hat? Dass ich mir nichts Schickes kaufen kann, wenn ich es nicht selbst bezahle? Das kann ich ihr nicht sagen!«
»Warum nicht?«, fragte Blake und blätterte in meinem Lexikon Band X–Y. Ja, ich benutze Nachschlagewerke. Das geht schneller, als auf das lahme Internet zu warten.
»Weil Vanessa Riley perfekt ist.«
»Und wieso hatte sie dann nur eine Zwei im Test?«
»Gutes Argument.«
Ich wählte noch einmal. Mein Herz, das mich zum Auflegen zwingen wollte, fing an zu rasen. Ich nahm einen Zug aus Blakes Inhalator.
»Lil, du leidest an Schüchternheit, nicht an Asthma!«, beschwerte er sich und wollte ihn mir entreißen. Ich leckte absichtlich noch einmal daran.
»Ihh, ich will deine Coxsackie-Viren nicht«, rief er und wischte den Inhalator an seinem Ashcroft- Karohemd ab.
»Du bist der
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