Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
krank?«
    »Ich fühle mich so schwach«, flüsterte sie, als ihre Finger sich um den Griff der Pfanne schlossen. Sie ließ ihren Körper schlaff werden, bis sein Gesicht über ihres gebeugt war. Dann schlug sie mit aller Kraft zu. Die Pfanne traf ihn an der Schläfe, und er sackte zusammen.
    Erst lag Serena reglos da, dann unterdrückte sie die Angst, ihn getötet zu haben, und wand sich unter ihm hervor. Sie tastete nach seinem Puls. »Gott sei Dank«, murmelte sie, als sie ihn fand. Hastig richtete sie sich auf und wühlte in seiner Tasche nach dem Schlüssel.
    Sie löste die Handschelle, stopfte sie in die Gesäßtasche und stand auf. Dann zerrte sie Terry an den Schultern durch die Küche. Als sie das Schlafzimmer erreichte, war sie schweißnass. Sie würde es nicht schaffen, ihn aufs Bett zu legen, also ließ sie ihn, wo er war, und fesselte ihn mit den Handschellen an den Bettpfosten.
    Auf dem Weg zum Telefon ließ die Schwäche Serena taumeln. Sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Hastig nahm sie ab und wählte.
    Als das Telefon läutete, zuckte Anna zurück und ließ den Arm sinken, den sie tröstend um Justin gelegt hatte.
    Justin riss den Hörer von der Gabel. »Blade.«
    »Justin.«
    »Serena!« Er hörte, wie Anna den Atem anhielt. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja, ja, ich bin in Ordnung. Justin …«
    »Bist du sicher? Wieso lässt er dich telefonieren?«
    Sie zwang sich zur Geduld. »Er hat keine andere Wahl. Er ist bewusstlos an den Bettpfosten gefesselt.«
    Caine packte seinen Arm, aber Justin schüttelte ihn ab. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, ich habe ihn bewusstlos geschlagen und an den Bettpfosten gefesselt.«
    Die Erleichterung war so gewaltig, dass er lachen musste. »Und ich mache mir Sorgen um dich«, sagte Justin und ließ sich aufs Sofa fallen. Er starrte in vier zutiefst besorgt blickende Augenpaare. »Sie hat ihn bewusstlos geschlagen und an den Bettpfosten gefesselt.«
    »Eine echte MacGregor!«, schrie Daniel begeistert und riss Anna in seine Arme. »Womit hat sie ihn geschlagen?«
    »Ist das mein Vater?«, wollte Serena wissen.
    »Ja. Er fragt, womit du ihn geschlagen hast.«
    »Mit einer gusseisernen Pfanne.« Sie merkte, dass ihre Beine zitterten, und setzte sich auf den Fußboden.
    »Mit einer Pfanne«, gab Justin weiter.
    Daniel küsste Anna, legte den Kopf an ihre Schulter und weinte.
    »Justin, könntest du mich abholen?«, bat Serena. »Ich habe eine grauenhafte Nacht hinter mir.«
    »Wo bist du?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie legte die Stirn auf die Knie und unterdrückte die Tränen, die ihr plötzlich zu kommen drohten. »Warte. Ich ziehe die Jalousien hoch und sehe nach. Rede einfach weiter.«
    »Deine Familie ist hier«, sagte er. »Deine Mutter plant das Abendessen. Was möchtest du?«
    »Einen Cheeseburger.« Sie öffnete die erste Jalousie. »Einen Cheeseburger und literweise Champagner. Ich glaube, ich bin östlich der Stadt, in der Nähe des Strands. Ich sehe einige Holzhäuser. Ich war noch nie hier.« Sie biss sich auf die Lippe. »Ich weiß einfach nicht, wo ich bin.«
    »Gib mir die Telefonnummer, Serena.« Hastig schrieb er sie auf, als sie sie ablas. »Ich bin bald bei dir. Halte durch.«
    »Das werde ich.« Das Tageslicht tat ihr irgendwie gut. »Beeil dich. Sag allen, sie sollen sich keine Sorgen machen.«
    »Serena, ich liebe dich.«
    Erneut wurden ihr die Augen feucht. »Komm her und zeig’s mir«, sagte sie, bevor sie auflegte.
    Justin reichte Lieutenant Renicki den Zettel. »Finden Sie heraus, wo sie ist.«
    Der Lieutenant las die Nummer und wählte. »Mit einer Pfanne, was?« Er lachte anerkennend. »Nicht schlecht.«
    »Eine MacGregor«, erklärte Daniel stolz und putzte sich die Nase.
    »Ein kleines Strandhaus östlich der Stadt«, verkündete Lieutenant Renicki wenige Minuten später und eilte zur Tür. »Kommen Sie mit?«, fragte er Justin.
    »Wir kommen alle mit.«
    Serena stand fröstelnd in der offenen Tür. Dann sah sie die Wagenkolonne. Wie eine Prozession, dachte sie und hätte am liebsten geweint. Nein, sie wollte Justin nicht mit tränenfeuchtem Gesicht gegenübertreten. Sie straffte die Schultern.
    Er hielt vor den beiden Streifenwagen, sprang hinaus und eilte zu ihr. »Serena.« Er zog sie an sich, hob sie hoch. Sie vergrub das Gesicht an seinem Hals. »Bist du in Ordnung?«, fragte er, doch bevor sie antworten konnte, lagen seine Lippen auf ihren.
    Er zittert ja, dachte sie und presste ihn an sich. Sie legte alles an Wärme und

Weitere Kostenlose Bücher