Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
keinen Kontakt mit seinen Freunden halten, nicht per SMS oder Facebook.
Blöde Einöde!, dachte er frustriert. Wer lebt schon freiwillig im Bayerischen Wald ohne Handyempfang? Kann man heutzutage überhaupt noch ohne Smartphone überleben?
Eigentlich war es nur eine bestimmte Person, die er vermisste:
Laura Bertani!
Das hübsche Mädchen aus der Nebenklasse. Seit er das erste Mal in ihre grünen Augen gesehen hatte, war er in sie verliebt.
Er seufzte.
Laura wusste nichts von seinen Gefühlen, aber das störte seine Träumereien nicht. Sie sah einfach toll aus, mit ihren langen mittelbraunen Haaren, den grünen Augen und der schlanken, sportlichen Figur.
Cedric seufzte lauter.
„Hey, Cedy“, rief sein Bruder. „Du bist dran.“
Cedric blinzelte und versuchte, das Bild von Laura aus seinem Kopf zu verdrängen.
„Tut mir leid, Henri. Ich war mit meinen Gedanken woanders.“
„Bei dem hübschen Mädchen aus deiner Schule?,“ fragte sein Bruder und grinste listig.
Cedric wurde rot. „Das geht dich nichts an!“
„Warum nicht? Ich finde sie ist sehr hübsch. Willst du sie als Freundin haben? Mit ihr gehen?“
„Das geht dich wohl nichts an!“
„Ich habe doch gesehen, was du für einen roten Kopf bekommen hast, sobald sie in deine Nähe kam.“
„Du kleines Ekel!“, rief Cedric. Er warf mit einem Kartoffelchip nach seinem Bruder. Henri warf einen zurück. In Sekundenschnelle flogen Kartoffelchips über den Tisch hin und her. Die Geschwister lachten. Schließlich waren die Kartoffelchips verschossen. Cedric räumte die Skip-Bo Karten frei.
Noch während sie aufeinander feuerten, wurde Cedric bewusst, wie albern sie waren. Aber nach drei Tagen, an denen sie nur im Haus herumgesessen waren, um ihren Vater nicht zu stören, nach endlosen Runden Skip-Bo, waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt.
Als der Lärm seinen Höhepunkt erreichte, erschien ihr Vater in der Tür.
„Cedric! Henri!“
Henri sprang auf, stieß mit seinem Fuß gegen den Tisch. Sein Glas Cola kippte um und ergoss sich über die Skip-Bo Karten.
„Was geht hier vor?“, brüllte ihr Vater.
Plötzlich erschien die Mutter von Cedric und Henri. Mit einem Blick erfasste sie die Situation und legte sanft eine Hand auf den Arm ihres Mannes.
„Warum lässt du mich das nicht machen, Thomas? Geh du wieder in dein Zimmer und arbeite weiter an deinem Buch.“
„Ich soll an meinem Buch arbeiten? Wie soll man bei diesem Krach arbeiten können? Würdet ihr beiden vielleicht versuchen, ein bisschen rücksichtsvoller zu sein?“
Er drehte sich um und stürmte zornig aus dem Zimmer.
„Tut mir leid, Mutti“, begann Cedric. „Ich weiß auch nicht, wie das gekommen ist. Es ist einfach mit uns durchgegangen.“
„Macht erst mal sauber hier, dann sprechen wir darüber. Ich warte im Wohnzimmer auf euch“, befahl sie.
Cedric seufzte; seine Mutter war eindeutig wütend. Na ja, das konnte man ihr nicht verdenken, aber sie war nicht nachtragend. Vielleicht würden sie keine allzu großen Schwierigkeiten bekommen.
Er sah seinen jüngeren Bruder an. „Na los, fangen wir an und räumen auf.“
Sie holten sich Papiertücher, einen Eimer Wasser und begannen, das Chaos zu beseitigen.
„Ich fürchte, es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid. Dabei wollte ich nur, dass wir alle gemeinsam meinen Geburtstag feiern.“
Cedric konnte es nicht mit ansehen, dass seine Großmutter sich solche Vorwürfe machte. Anderseits wusste er, dass er selbst nicht alles getan hatte, was in seinen Kräften stand, um aus der Situation das Beste zu machen. Um der Großmutter eine Freude zu machen, würde er sich mehr ins Zeug legen müssen.
„Ach was“, sagte Anna Vogt und streichelte die Hand ihrer Mutter. „Es war absolut richtig, uns einzuladen. Thomas ist bloß schlecht gelaunt, weil er mit seinem Buch nicht vorankommt. Das Wetter macht uns alle nervös.“ Sie legte eine Pause ein. „Aber vielleicht sollten wir uns etwas überlegen, was die beiden Kinder Sinnvolles mit ihrer Zeit anfangen können.“
„Ich bin bereits fünfzehn und kein Kind mehr“, protestierte Henri.
„Ja, mein Schatz“, antwortete Anna Vogt. „Ich weiß, du bist bereits ein junger Mann.“
Anna Vogt lächelte zärtlich ihren jüngsten Sohn an, dann sah sie zu Cedric. Der Junge wirkte so abwesend und melancholisch.
Cedric blickte aus dem Fenster. Es regnete immer noch in Strömen.
Es ist nicht fair, dachte er verdrießlich. Zumindest haben sie alle einen Grund,
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