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Das Sterneninferno

Das Sterneninferno

Titel: Das Sterneninferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ein Rätsel. »Die Anlagen sind vermutlich voll funktionsfähig«, faßte Harris mehrere Tage fieberhafter und panischer Suche und Auswertung in der zerstörten Nordpolbasis und in Köln zusammen. »Wir haben nicht die geringste Ahnung, was die Moroni da oben eigentlich verloren haben. Vielleicht waren sie an den Kraftwerken interessiert. Die Reaktoren sind wahrscheinlich die letzte intakte Kraftquelle dieser Art, und die Uranlagerstätten garantieren ihnen Brennstoff für eine lange Zeit, aber ich weiß nicht, was sie mit der ganzen Kapazität eigentlich anfangen wollen.« »Sicherlich keinen Bergbau betreiben«, warf Skudder ein. Harris nickte. »Vermutlich haben die Moroni die Anlagen umgebaut und die Kapazität noch gesteigert. Wir haben keine aktuellen Bilder.« Er deutete auf die Übersichtskarte, die im Norden drei Kraftwerke zeigte, die große und die kleine Schleife von etwas, das aussah wie eine riesige Achterbahn, und ein großes Landefeld sowie eine Menge Kleinkram, der sich bei näherer Betrachtung als Fährenstartrampen, Treibstofflager, Wohnbaracken und unterirdische Hangars erwies. »Und die Nachricht sagte nichts darüber aus, was sie dort eigentlich treiben. Nur, daß es gefährlich sei.« »Ich weiß«, sagte Charity. »In welchem Zustand war die Basis, nachdem die Moroni sie eingenommen haben?« Harris zuckte die Achseln und sah den Würfel an. Charity bemerkte erst jetzt das runde Kameraauge an der Frontseite. »Keine Unterlagen«, sagte der Würfel. »Warum?« »Keine Überlebenden.« Die Antwort kam im selben heiteren Tonfall wie die vorhergehenden Auskünfte, und Charity schauderte plötzlich.»Wie viele Leute waren dort?« fragte Skudder. »Nach den Akten der Sozialversicherung zweitausend-einhundertfünfundachtzig Männer und Frauen. Wünschen Sie genaue Aufschlüsselung nach Beruf, Geschlecht, Hautfarbe …« »Nein, danke«, sagte sie heftig. »Ich bin verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen«, fuhr der Würfel ungerührt fort, »daß der Aktenstand des Sozialversicherungsamtes etwa elf Monate hinter dem aktuellen Zustand zurückblieb. Die genannte Zahl muß daher nicht den Tatsachen entsprechen.« Niemand sagte etwas. »Versetzungs- und Bestandsunterlagen der Space Force liegen nicht vor«, schloß 370/98 seine Ausführungen. »Wieviel von diesem Mist steckt in dieser Kiste noch drin?« fragte Skudder plötzlich. »Der Inhalt des Festdatenspeichers beträgt 98.2 Terabyte bei einer Kapazitätsauslastung von …« »Ausgabe unterbrechen«, sagte Harris. »Falls wir die paar Bruchstücke der Botschaft richtig verstehen, dann sind die Moroni irgendwo dort in der Nähe. Unsere Aufgabe ist es zunächst, Informationen zu sammeln und sicherzugehen, daß wir auf die richtige Ente schießen.«  »Das heißt, wir machen genau eine Umkreisung, und wir haben einen halben Umlauf Zeit, die Bilder auszuwerten und eine Entscheidung über unser weiteres Vorgehen zu treffen.« Charity blickte auf den Bildschirm, der noch immer die Bergwerksanlage zeigte. »Verflucht knapp.« »Wenn es die richtige Ente ist«, fügte Skudder sarkastisch hinzu, »dann wird sie wohl nicht mehr bloß dasitzen, wenn wir noch mal vorbeikommen.« »Das ist korrekt.« Harris grinste freudlos. »Deshalb werden wir die Aufnahmen vom Boden erst an die Erde senden, bevor wir sie auswerten. Für den Fall, daß uns die Ente gar nicht mehr weglassen will.« Charity nickte kurz. »Angenommen, es ist der richtige Vogel, und wir überleben den ersten Umlauf. Was machen wir dann?« »Das hängt von uns ab und von dem, was wir finden.« Harris grinste. »Wir wissen ja nicht einmal, was wir eigentlich suchen.« »Und wenn wir dahintergekommen sind?« Er zuckte die Achseln. »Wir können weglaufen. Wir können landen und versuchen, irgend etwas zu zerstören.« »Wie?« Sie deutete auf den Bildschirm. »Das ist ein verdammt großes Areal, und wir sind Fußgänger. Wo fangen wir mit der Suche an?« »Hängt davon ab, wo wir runterkommen und was von uns noch übrig ist.« Harris bediente die Konsole, die vor dem Würfel stand, und das Bild drehte sich ein wenig. »Dort im Westen und Südwesten sind die Gruben. Wenn wir dort landen, können wir uns buchstäblich eingraben lassen. Da ist nichts außer diesen riesigen Robotbaggern und kilometerlangen Förderbändern, die den Abraum wegschaffen.« »Was sind die geraden Linien?« fragte Skudder. »Das sind Transportschienen. Die Magnetschienenbahnen bedecken das ganze

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