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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Monstrum?«
    »Ja, sie verehren es. Sie haben doch nichts gehabt. Sie waren immer die Schwachen, die Getretenen. Jetzt haben sie die Chance gesehen, aus dieser Scheiße herauszukommen. Ist es denn so schwer für dich, das alles zu begreifen?«
    »Im Prinzip nicht. Aber ich gehöre zu den Menschen, die dagegen etwas tun.«
    Whisper sah aus, als wollte er mich auslachen. »Toll, gratuliere. Du bist stark oder hältst dich für stark. Aber das hat dein Freund auch getan. Er war es nicht.«
    »Ich weiß. Er kann auch nicht spurlos verschwunden sein. Er hat sich bestimmt nicht in Luft aufgelöst, und deshalb würde es mich interessieren, wo er sich befindet.«
    »Sie haben ihn weggeschafft.«
    »Das nehme ich dir ab. Wie und wohin?«
    Whisper kam einen Schritt vor. »Wie?« Er lachte. »Das kann ich dir sagen, John. Man wird ihn niedergeschlagen haben. Danach war dann alles geritzt.«
    »Wie sind sie denn aus dem Haus gekommen?«
    »Von hier oben.«
    »Da du dich so gut auskennst, kannst du mir den Weg auch zeigen, Whisper.«
    »Klar, mache ich.« Er rückte seine Strickmütze zurecht. »Aber tu du mir auch einen Gefallen.«
    »Welchen?«
    »Nimm die Kanone weg. Sie… sie macht mich verdammt nervös. Ich komme damit nicht zurecht.«
    Ich glaubte nicht, daß er mich angreifen würde, nickte und steckte die Waffe ein.
    »Jetzt geht es mir besser«, sagte er.
    »Dann los!«
    Er schlich an mir vorbei in den stinkenden Flur. Hier stand die Luft. Es herrschte kein Durchzug, obwohl die Türen der Räume nicht mehr vorhanden waren und es auch keine Fenster mehr gab, sondern nur mehr viereckige Löcher. Was nicht niet-und nagelfest war, hatte man aus den Räumen herausgeholt.
    Wir beide bewegten uns auf das Ende des Ganges zu, der mit einer schmalen Tür dort abschloß. Erst beim Näherkommen sah ich, daß sie nicht mehr vorhanden war, und als ich die kleine Leuchte einschaltete, da strahlte der Schein in einen viereckigen Raum, der sehr kleine Ausmaße hatte und durchaus als Toilette hätte dienen können. Es war eine Toilette. Nur hatte man alles herausgerissen. Ich sah nur die offenen Rohre, die aus der Wand glotzten wie düstere Kreise. Dann gab es da noch die viereckige Öffnung in der Wand, wo früher einmal ein Fenster gewesen war.
    »Hier?« fragte ich.
    »Klar.«
    Ich wollte es genau wissen und lehnte mich zusammen mit Whisper nach draußen.
    Das tat ich deshalb, weil ich ihn nicht in meinem Rücken haben wollte. Schon beim ersten Blick nach rechts wußte ich Bescheid, denn an der Hauswand hing etwas Glänzendes, das nach unten in die Tiefe führte, eine Feuerleiter.
    Daß diese noch nicht entfernt worden war, dafür gab es praktische Gründe. Sie diente als Fluchtweg, denn irgendwo mußten die zweibeinigen Ratten den Stall ja verlassen.
    »Okay?« fragte er.
    »Ja, ich weiß Bescheid.«
    »Ist ja toll.« Er grinste mich an. »So leer es hier auch aussieht, John, du mußt dir merken, daß es Leute gibt, die alles sehen und ihre Augen überall haben.«
    »Das merke ich schon.« Obwohl es ein Risiko war, leuchtete ich senkrecht in die Tiefe, weil ich damit rechnete, irgendwelche Spuren zu entdecken.
    Es war nichts zu sehen. Unter mir lag ein Hinterhof, und sein Boden sah aus, als wäre er eine gewaltige Schlammpfütze, die in einem Hang aus Abfall endete.
    Von Suko sah ich nichts. Dafür aber zwei Lücken, wahrscheinlich schmale Durchgänge zu anderen Hinterhöfen, die sich hier in der Gegend verteilten.
    Als ich mich zurückdrückte, folgte der Informant meinem Beispiel. »Da hast du es«, sagte er, »sie arbeiten ohne Spuren. Sie sind lautlos wie die Nacht.«
    Ich blickte ihn scharf an. »Trotzdem würde mich interessieren, wo sich mein Freund befinden könnte.«
    »Beim Götzen.«
    »Tot oder lebendig?«
    »Ich will dir zwar keine Hoffnung machen, aber ich glaube trotzdem, daß er noch lebt.«
    »Wieso?«
    »Sie haben ihn sich als Opfer ausgesucht. Ein Fremder hier ist für sie wie Frischfleisch für die Löwen. Sie haben ihn überwältigt und werden ihn noch lebend vor den Götzen legen. Dann werden sie das Ritual einleiten und den Götzen dazu veranlassen, daß er ihn zerreißt oder frißt.«
    Whisper zerrte die Lippen auseinander und grinste wölfisch. In meinem Hals spürte ich das schmerzhafte Kratzen, als hätte ich Stacheldraht verschluckt. »Du weißt alles sehr genau, Whisper.«
    »Klar doch«, erwiderte er nickend. »Das weiß ich auch. Ich habe mich eben informiert.«
    »Worüber?«
    »Sag’ ich dir

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