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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Prozession nur, aber wir konnten ihren Weg auch anders verfolgen. Da brauchten wir uns nur am Widerschein der Fackeln zu orientieren, die die Diener mit sich trugen und deren zuckendes Licht ihren Weg kennzeichnete.
    Der Schein schwebte über die zumeist niedrigen Dächer hinweg. Er kam mir vor wie ein sehr böses Omen oder eine Falle, die sich uns immer mehr näherte. Das merkten auch die unter uns Wartenden. Whisper hatte mir erklärt, daß es die Leute von der Straße waren, die den Götzen empfangen wollten. Sie gehörten noch nicht zum inneren Kern seiner Dienerschaft, doch jeder, der hier wartete, wollte irgendwann einmal aufgenommen werden. Und so vergrößerte sich die Gemeinde des Stonehenge-Monstrums immer mehr. Ich hatte Zeit, über den Begriff nachzudenken. Stammte dieser Götze tatsächlich von Stonehenge?
    Daran konnte ich nicht so recht glauben. Wer konnte denn mit Bestimmtheit sagen, was dort tatsächlich zwischen den hohen Steinen lauerte?
    Ich nicht. Ich hatte einfach zu wenig Erfahrung, obwohl uns einige Fälle dorthin geführt hatten. Durch Whisper wußte ich, daß eine Spur zurück bis in die Eiszeit führen sollte. Ich lächelte nicht darüber, sondern ließ die Möglichkeit durchaus bestehen. Gerade in den letzten Monaten war ich mehr als einmal mit Ur-Dämonen konfrontiert worden, mit den Kreaturen der Finsternis, die es tatsächlich schon seit Urzeiten gab, und die es verstanden hatten, sich wunderbar zu tarnen. Sie hatten es geschafft, sich hinter menschlichen Gesichtern und Körpern zu verstecken. Ein besonders prägnantes Beispiel war Jessica Long gewesen, die lange Zeit hatte täuschen können.
    Sollte dieses Stonehenge-Monstrum auch dazu gehören? Ich verwarf diesen Gedanken nicht und war dabei auf jede Überraschung gefaßt. Noch immer hatte ich den Eindruck, am Dach zu kleben. Der Teergestank überdeckte alles andere. Ich verfluchte innerlich diesen Ort, mußte aber gleichzeitig zugeben, daß wir uns gar keinen besseren hätten aussuchen können.
    Un ser Blick glitt nicht nur in den Hof hinein, wir sahen auch das Ende, das nicht mehr als eine große breite Lücke war, als wäre dort eine Wand gesprengt worden.
    Von dort mußten sie kommen.
    Neben mir bewegte sich Whisper. Er schaute nicht nur auf seine Uhr, sondern auch mich an. Dabei grinste er wieder. »Du kannst dich freuen, Bulle, gleich ist es soweit.«
    »Hoffentlich.«
    »Freu dich nicht zu früh. Du wirst erleben, wie hilflos du bist. Der Götze ist stark, und seine Mitläufer bilden zusammen eine wahnsinnige Macht. Ich kenne das.«
    »Hast du gesehen, wie man Menschen opferte?«
    »Das sagte ich dir schon.«
    »Warten wir es ab.«
    Natürlich machte ich mir wegen Suko große Sorgen. Freiwillig war er bestimmt nicht mit ihnen gegangen, sie hatten ihn bestimmt niedergeschlagen, möglicherweise sogar getötet, und bei diesem Gedanken fiel mir wieder etwas ein.
    Ich wandte mich an Whisper. Meine leise Stimme machte seinem Namen alle Ehre. »Sind die Menschen schon tot, die ihm geopfert werden?«
    »Nein.«
    Mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen, und ich atmete ein wenig auf, denn somit war meine mir in den Sinn gekommene Ghoul-Theorie ad absurdum geführt worden.
    Sie kamen.
    Das Licht wehte ihnen voran. Es waren sechs Fackelträger, die das hohe Gestell umgaben, auf dem der Götze stand. Getragen wurde es von acht Männern. Auf ihren Schultern lagen die breiten Holzstangen, denn sie bildeten die Basis des Gestells. Ansonsten sah es aus wie ein Floß, hatte allerdings eine runde Rückwand, über die ich mich so laut wunderte, daß mich Whisper hören konnte.
    »Du irrst dich, John, das ist keine Rückwand, sondern einzig und allein der Rücken des Götzen.«
    »Rund?« wunderte ich mich.
    »Ja…«
    »Dann ist er ein Kopf, denke ich.«
    »Kopf – und Maul!«
    Ich hatte begriffen und schwieg. Unter uns hörten wir die knirschenden Schritte der Träger. Ihnen folgten die anderen, die Mitläufer, die Helfer und Diener des Monstrums, von denen ich mir keine Hilfe erwarten konnte.
    Es paßte mir nicht, daß ich nur die Rückseite des Monstrums sah, das aber änderte sich, als hätten sie mir einen Gefallen tun wollen, denn sie blieben auf der Stelle stehen und drehten sich um. Whisper stöhnte auf, hielt sich ansonsten zurück, was ich auch gut fand. Unter uns drehten sich die Träger um einhundertachtzig Grad. Meine Spannung wuchs, ich zog mich etwas zurück, richtete mich dafür weiter auf und bekam auf diese Art einen besseren

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