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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Eisenstange schwang, und schlug mit der gleichen Stange dem nächsten Minenarbeiter in den Magen, woraufhin dessen Druckanzug explodierte.
     
    »Auf Asturs Kehle Horatius
    drückt kräftig seinen Schuh …«
     
    Der entsprechende Minenarbeiter gurgelte ins Jenseits.
     
    »Und drei- und viermal sticht er zu …«
     
    Ihr müsst mir die dichterische Freiheit schon nachsehen.
     
    »Bevor er die Klinge wieder herauszieht.«
     
    Die Arbeiter zogen sich zurück, um sich neu zu formieren. Alex drehte seinen Anzug auf volle Sauerstoffversorgung und wartete.
    Der Mob, von dem nur noch etwa die Hälfte Interesse am Kampf signalisierte, schien zu zögern.
     
    »Da keiner von ganz vorne
    Des Angriffs Führer wollte sein;
    Brüllten hinten die: ›Los, vorwärts !‹
    Und vorn fingen sie an zu schreien.«
     
    Das war zuviel. Die Arbeiter drängten auf breiter Phalanx vorwärts. Eine Phalanx funktioniert nur so lange, bis jemand aus der ersten Reihe ausbricht.
    Alex warf sich flach in den Straßenmatsch und rollte auf die heranstürmenden Minenarbeiter zu. Die erste Reihe stolperte und ging zu Boden, wodurch sie wirkungsvoll die Luftschleuse blockierte. Inzwischen lief Alex im Rücken der Angriffswelle Amok. Der Rammbock seines Helms war ebenso wirkungsvoll wie seine Füße und Fäuste. Der Mob geriet ins Wanken, drehte um und rannte die schmalen Durchgänge davon, bloß weg von Alex.
    Kilgour richtete sich wieder einigermaßen her, drosselte die Luftzufuhr des Anzugs und öffnete sein Visier. Schwer atmend wartete er, bis sich die Euphorie und das Adrenalin etwas verflüchtigt hatten.
     
    »An diesem oder jenem Ort,
    Wo’s jeder sehen kann,
    Steht Alex stolz in Socken und Kilt,
    Wie selten nur ein Mann.
    Und drunter steht geschrieben
    Tief gemeißelt in den Stein
    Wie mutig er die Brücke
    Hat verteidigt ganz allein.«
     
    In der Hoffnung auf ein angemessenes Publikum blickte Alex um sich. Doch da war niemand mehr – die Opfer der Schlacht waren entweder endgültig hinüber, schrien nach einem Arzt oder krochen schleunigst davon. Was Alex nicht viel ausmachte. »Das war ein Gedicht«, erläuterte er allen, die es vielleicht interessierte, »ein Gedicht, das ich als kleines Kind auf den Knien meiner Mutter und an anderen trinkfreudigen Orten gelernt habe.« Besorgt warf er einen Blick auf die Schleusentür. »Wenn du dich jetzt beeilen und diesen Doc rasch schnappen könntest, dann wäre es sogar drin, dass wir uns von hier verdrücken, bevor diese Blödmänner merken, dass ich keine Brücke, sondern nur eine Schleuse verteidige …«
     
    Der Staub bestand aus Metallspänen, die durch den außerhalb der Kuppel wabernden gelben Nebel geblasen wurden. Sten warf einen kurzen Blick auf die aufgesprengten Rückwände von Stynburns Räumen und folgte dann den Fußstapfen im Staub.
    Sie führten im Abstand von zehn Metern hinauf in etwas, das man hätte Hügel nennen können, wenn es nicht ständig pulsiert hätte, angeschwollen und wieder in sich zusammengefallen wäre.
    Die Spur führte um einen Felsbrocken herum. Da er sich auf den Boden konzentrierte, wäre Sten fast vor Schreck gestorben, als der Auswuchs auf dem Brocken plötzlich aufbrach, Blüten trieb und explosionsartig »keimte«.
    Die Fußstapfen zogen sich am Rande dieser Hügel entlang, dann hinunter in ein sich weitendes Tal und verliefen dann parallel zu einem Fluss aus flüssigem Metall.
    Zu leicht, warnten Stens Gedanken. Sten versuchte, in dem gelben Dunst etwas zu erkennen, die rasch verwehenden Spuren auf der anderen Seite des Tals wieder hinaufzuverfolgen; dort verschwanden sie in einem knospenden Gesteinsfeld. Sten kreiste um den letzten Fußabdruck, suchte den Punkt, wo die Spur weiterführte, wobei er seine ausgestreckten Arme benutzte, um die ungefähre Entfernung zu bestimmen.
    Er sah nach oben. Unterhalb des Gesteinsfelds befand sich eine kleine Grotte. Der Wind hatte den Metallstaub auf dem Boden noch nicht wieder verweht, und Sten erkannte Fußspuren, die aus der Spalte heraus und wieder hinunter zum Fluss führten.
    Er bewegte sich vorsichtig in die Grotte hinein.
    Nach drei Schritten schrillten seine Alarmsysteme, und der alte Witz fiel ihm wieder ein: »Woran erkennt man einen Mann vom Mercury Corps? An seinen Spuren.
    Er geht immer rückwärts.« Sten drehte sich umständlich in seinem Anzug um, gerade als Stynburn sich aus seinem Hinterhalt am Rande der Grotte auf ihn stürzte.
    Stynburns Schlag mit der Spatenkanone zielte auf Stens Visier,

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