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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Frauen, die fest entschlossen waren, ihr Leben auf Kulak aufs Spiel zu setzen. Da Kulak nicht gerade ein Wunschplanet war, hatten sie sofort zugegriffen, als sich die Möglichkeit bot, einen echten Arzt anzuheuern, noch dazu einen, der bereit war, sich für zwei E-Jahre zu verpflichten. Da viele dieser Bergleute selbst auf der Flucht vor der Gerechtigkeit des Imperiums waren, interessierte sich niemand dafür, was Dr. Block – Har Stynburn – vorher getan hatte. Hochverrat rangierte auf Kulak ungefähr auf der gleichen Stufe wie Verweigerung der Zahlung von Alimenten.
    Sten hatte sich wieder einigermaßen im Griff und zog das Fiche heraus. »Ja«, sagte er, »ich habe schon von Kulak gehört.«
    »Draußen steht ein Kampfschiff bereit«, erwiderte Haines. »Das Ziel ist geheim, sogar der Pilot kennt es nicht. Ich habe dafür gesorgt, dass die nötigen Schutzanzüge an Bord sind.«
    Keine der Antworten, die Sten sofort in den Sinn kamen, schien ihm passend – und dann kam Kilgour durch die Eingangstür gedonnert und tippte wütend auf ein Fiche.
    »Mein lieber Sten«, polterte er, »du errätst nie, wohin uns dieses Wahnsinnsmädel schicken will.«
    »Doch.«
    »Entschuldigung, Lieutenant, hab Sie im Moment gar nicht gesehen.«
    »Macht nichts, Sergeant. Ihr furchtloser Vorgesetzter sieht auch nicht viel glücklicher aus als Sie.«
    »Sten, müssen wir das wirklich annehmen? Können wir nicht einfach ein kleines Bataillon Gardisten hinschicken, um diesen Hund abzuholen?«
    »Damit er wieder wegläuft?«
    »Schon gut, alter Freund. Ich glaube, da ist was Wahres dran. Nicht viel, aber ein bisschen schon. Aber was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir gehen die Sache einfach wie der Rote Rory an«, erwiderte Sten trocken.
    »Mach dich nicht über meine Art zu reden lustig«, sagte Alex. »Sonst hetz ich dir meine Mutter auf den Hals.«
    Sten drehte sich um und machte sich wieder ans Packen.

 
Kapitel 32
     
    Jill Sherman war das einzige Gesetz auf Kulak. Die Kulak-Kooperative hatte Sherman beauftragt, für irgendeine Art von Ordnung in dem einzigen Kuppeldorf zu sorgen, das als Basislager für die Bergleute diente. Jill war mindestens so niederträchtig wie jeder andere dieser Arbeiter, doch sie war ein gutes Stück schlauer als die meisten, und sie legte hinsichtlich der Ausübung ihrer polizeilichen Macht eine von allen begrüßte Laissez-faire-Haltung an den Tag. Sie kannte nur drei Regeln: keine Waffen, die die Kuppel selbst gefährden könnten; kein Falschspiel; jeder Arbeiter bekommt einen ehrlichen Anteil an seinen Kristallen.
    Für Sherman kam das Angebot, auf Kulak das Gesetz zu vertreten, gerade recht, nachdem ihr vorheriger Auftrag ziemlich spektakulär geworden war. Sie hatte als Vize-Polizeichef auf einem Planeten gearbeitet, der von permanenten Aufständen und Krawallen geplagt wurde, was recht verständlich war, wenn man bedachte, dass dieser Planet nur von Minderheiten besiedelt war, die allesamt versuchten, beim Kampf um die Herrschaft den jeweils etwas weniger vom Glück Begünstigten den Fuß in den Nacken zu drücken. Schließlich hatte Sherman den Eindruck, sie habe genug Aufstände miterlebt, und zündete eine Mini-Atombombe. Die Explosion radierte nicht nur die gerade regierende Partei vollständig aus, sondern brachte Sherman auch eine Reihe unangenehmer Klagen an den Hals: Mord, Missbrauch der Amtsgewalt und versuchter Völkermord.
    Sie warf einen Blick auf Stens Empfehlungsschreiben und musterte dann die beiden Männer, die noch immer mit der Übelkeit nach der Landung zu kämpfen hatten.
    »Dr. Block hat bei uns hervorragende Arbeit geleistet. Warum zum Teufel sollte ich euch bei den Imperialen helfen, ihn wieder abzuholen?«
    »Ich möchte den Steckbrief nicht noch einmal vorlesen«, sagte Sten müde, »aber da sind diese kleinen Anklagepunkte wie Verrat, mehrfacher Mord, Verschwörung, Flucht vor den Behörden – Sie wissen, was ich meine. Das Übliche eben.«
    »Wir sind hier auf Kulak, mein Freund. Uns ist scheißegal, was jemand früher in der Zivilisation angestellt hat.«
    »Mädel«, setzte Alex an, »vielleicht können wir Ihnen ein Schlückchen spendieren und in aller Ruhe …«
    »Das reicht, Sergeant«, schnitt ihm Sten das Wort ab. Dabei vollführte sein Magen noch immer Purzelbäume, denn die atmosphärischen Gegebenheiten auf Kulak hatten dem Kampfschiff bei der Landung schwer zu schaffen gemacht. »Ihr arbeitet hier aufgrund eines Erlasses des Imperiums. Dieser Erlass könnte

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