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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Haines’ eiskaltes Glas. »Sie hat eins bekommen, also schenken Sie aus. Geben Sie mir auch eins. Ich zahle den doppelten Preis! Der Zapfhahn funktioniert doch, was stellen Sie sich so an?«
    Haines spürte ein Prickeln im Nacken. Ihre Hand glitt in die Tasche ihres Overalls, wo eine kleine Waffe versteckt war. Dann glitt sie vom Hocker herunter, machte ein paar Schritte zur Seite und behielt damit sowohl den Mann als auch die Tür im Auge.
    »Mister, ich rate Ihnen zuzuhören, wenn man Ihnen etwas sagt«, flüsterte sie. Sie deutete mit dem Kinn auf seine Ausrüstung. »Die Kneipe hier ist geschlossen. Nehmen Sie Ihren Kram und gehen Sie wieder.«
    Sie bemerkte, dass Fryes Hand unter der Theke verschwand.
    »Ach ja«, sagte der grauhaarige Mann. »Und was ist, wenn ich mich weigere?«
    Dann langte er lässig über die Theke, schnappte sich Haines’ Bier und trank es in aller Ruhe aus. Er knallte das Glas auf den Tresen und blickte die beiden wieder an. Haines hatte inzwischen ihre Pistole gezogen.
    »Lieutenant!« bellte eine Stimme hinter ihr.
    Als sie Stens Stimme hörte, drehte sie sich halb um, behielt den unverschämt grinsenden Alten jedoch im Blickfeld. Ganz unerwartet nahm ihr Sten die Waffe aus der Hand.
    Haines war drauf und dran, Sten energisch zur Rede zu stellen, doch als er sie links liegen ließ und vor dem heruntergekommenen Angler in Habachtstellung ging, blieb ihr der Mund vor Staunen offen stehen.
    »Tut mir leid, Euer Hoheit«, sagte Sten, »wir haben Sie nicht vor morgen erwartet.«
    Haines’ Kinn klappte bis zum Ansatz ihres Busens hinunter.
    »Kein Problem«, sagte der Mann. »Ich dachte, ich schaue einfach ein bisschen eher vorbei und gehe ein wenig angeln. Schau mich mal um.«
    Sten ging hinter den Tresen und zapfte dem Mann ein Bier, das der Angler auch prompt mit einem Zug leerte. Er wandte sich an Haines und zwinkerte ihr zu.
    »Lieutenant Haines«, setzte Sten an, »darf ich Ihnen den –«
    »Der Imperator«, krächzte Haines. »Der verdammte Ewige Imperator!«
    Der Imperator verneigte sich. »Zu Ihren Diensten, Madam.«
    Sten musste Haines am Ellbogen stützen, als der hartgesottene Lieutenant vom Morddezernat spürte, wie ihr die Knie einknickten.
     
    » Zaarah Wahrid .« Der Imperator ließ die Worte genüsslich über die Zunge rollen, spielte damit herum und durchforstete sein Gedächtnis nach diesem Begriff. Dann schüttelte er den Kopf. »Sagt mir nichts. Sonst hat er nichts verraten?«
    Sten seufzte. »Leider nicht, Sir. Tut mir leid, aber die ganze Geschichte war schon von Anfang an ein Schuss in den Ofen.«
    Er zog sein Bier näher an sich heran und schob es gleich wieder weg. »Sir, ich glaube, es wäre das beste, wenn ich –«
    » Aufgeben d?« donnerte der Imperator. »Ich stecke bis zum Hals im Dreck, und Sie wollen mich sitzen lassen?«
    »Bei allem Respekt, Sir«, hakte Sten nach. »Ich habe bei diesem Auftrag in jeder Hinsicht das in mich gesetzte Vertrauen enttäuscht.«
    Der Imperator wollte gerade wieder dagegenwettern, doch Sten hob die Hand und forderte sein Recht als freies Individuum, jeden Job nach Gutdünken zu kündigen. »Ich habe nichts anderes zuwege gebracht, als eine Unmenge von Credits für absolut Null Informationen zu verpulvern. Was wir bislang herausgefunden haben, sind einige Annahmen und jede Menge Gerüchte.
    Ich habe Stynburn erwischt. Toll. War ein Riesenaufwand. Es dauert vielleicht zwei Jahre, bis sich diese Minenarbeiter wieder beruhigt haben, und ich komme mit einem Spruch zurück, von dem keiner jemals etwas gehört hat. Wenn das ein Mantis-Auftrag gewesen wäre, hätten Mahoney oder Sie mir den Kopf abgerissen und den Rest auf Eis gelegt.«
    Der Ewige Imperator dachte einen Augenblick nach.
    Ob er es des Effektes willen tat, oder ob er wirklich eine schlimme Zukunft für Sten in Betracht zog, würde der junge Captain niemals erfahren. Schließlich schnaubte er verächtlich. Dann streckte er Sten sein Glas entgegen. Er sollte es mit dem besten Stoff füllen, den Frye zu bieten hatte.
    »Ich bin da, wo ich jetzt bin«, sagte er, »weil ich meine Entscheidungen rasch treffe und sie durchziehe, ganz egal, wie schäbig der farbenprächtige Umhang in Wirklichkeit auch sein mag. Hin und wieder habe ich dabei in den Dreck gegriffen, doch meistens gewinne ich. Werfen Sie einen Blick in die historischen Archive, wenn Sie nicht glauben, dass sich die kleinen Egotrips, die ich mir erlaube, auf Dauer auszahlen.«
    Sten beschloss, dass jeder

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