1991 - Mhogenas Entscheidung
Mhogenas Entscheidung
An den Hyperraumhügeln - die Gharrer brechen ein Tabu
von Uwe Anton
In zwei Galaxien stehen im Frühjahr des Jahres 1291 Neuer Galaktischer Zeitrechnung große Entscheidungen bevor - und beidemal sind Menschen aus der Milchstraße aktiv beteiligt.So gelang es in der Milchstraße den vereinigten galaktischen Flotten unter tatkräftiger Mithilfe der Superintelligenz ES, die Kosmische Fabrik MATERIA zu vernichten, auch wenn letzten Endes nur ein Trick half. Mit seinem Kunstplaneten Wanderer brach ES danach auf, während Perry Rhodan vorerst in der Menschheitsgalaxis zurückblieb.
Ganz anders sieht die Situation noch in Chearth aus. Nach wie vor halten die Invasoren aus der Galaxis Algion große Teile der Galaxis besetzt, die - ebenso wie die Milchstraße - zur Koalition Thoregon gehört. Seit einigen Monaten hat Hilfe aus der Milchstraße und Andromeda unter dem Kommando von Atlan in die Auseinandersetzungen mit den Besatzern eingegriffen.
Doch die Manipulationen der Algioten hatten gefährliche Folgen. Längst ist das hyperphysikalische Gleichgewicht im sogenannten Sonnentresor aufs höchste gefährdet; die Guan a Var, die Sonnenwürmer, könnten freigesetzt werden. Dann wäre das Ende der Galaxis Chearth nahe.
Neue Hilfe aus der Milchstraße könnte die Entscheidung bringen: 100.000 Haluter sind in Chearth eingetroffen. Es sieht aus, als müsse die Entscheidung in der Galaxis in großen Raumschlachten fallen, bei denen es auf jeden Fall Millionen von Toten geben wird. Atlan sieht nur einen Weg, doch diesen empfindet sogar er selbst als unmoralisch.
Letzten Endes bleibt allen Beteiligten nur noch eines übrig: MHOGENAS ENTSCHEIDUNG...
Die Hauptpersonen des Romans:
Mhogena - Der Meister des Sandes muß Entscheidungen treffen.
Atlan - Der Arkonide führt einen Plan zu Ende.
Icho Tolot - Der Haluter erzielt einen Durchbruch.
And Reasdot - Der Tiefenzöllner enthüllt uralte Geheimnisse.
Deckeera - Der Gharrer hört die sanften Stimmen der Toten.
Dro ga Dremm - Der Scoctore riskiert eine gigantische Raumschlacht.
PROLOG
Mhogena: Auf der Welt der Vision
24. April 1291 NGZ
Ich bin Mhogena.
Ein Gharrer.
Ein Meister des Grauen Sandes.
Der Fünfte Bote von Thoregon.
Ich stehe auf dem zerklüfteten Gipfel eines Berges. Er ist nicht besonders hoch, drei- oder viertausend Meter. Die Lebensbedingungen der Welten, auf denen ich mich heimisch und wohl fühle, sind normalerweise wesentlich rauher und extremer.
Ich kenne diese Welt. Vor sechs Tagen war ich für eine Stunde nicht erreichbar. Während dieser Zeit hat mein Schattenbruder mir diesen Planeten in einer Vision gezeigt. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen, was genau ich gesehen habe.
Über mir erstreckt sich ein blauer Himmel. Einige vereinzelte Wolken ziehen über ihn hinweg und ändern dabei langsam, aber stetig ihre Form. Ich versuche, in ihnen etwas zu erkennen, was ich als Hinweis auf die Gedanken deuten könnte, die mich quälen, als Offenbarung einer höheren kosmischen Macht.
Aber ich sehe nur Wasserdampffetzen, an denen völlig zufällig der Wind zerrt. Er bauscht sie nach sinn- und geistlosem Gutdünken zusammen oder zieht sie in die Länge, verdreht und streckt sie dann wieder. Da ist nichts, kein tieferer Gehalt, keine Bedeutung.
Kein Vorwurf, aber auch nicht der geringste Trost.
Nichts. Gar nichts. Nur der Wind.
Den Anblick, der sich mir bietet, hätte jeder Sauerstoffatmer wohl als idyllisch bezeichnet. Der Berg erhebt sich auf einem Hochplateau, und an seinem Fuß dehnen sich weite grüne Wiesen aus, ein fast tropisch anmutendes Grasland mit einzeln oder in lockeren Gruppen stehenden Bäumen und Sträuchern. Die Pflanzen und ihre Färbung sind mir fremd. Schließlich handelt es sich um eine Sauerstoffwelt, deren Lebensbedingungen für mich tödlich sind. Ich bin Wasserstoffatmer.
Trotzdem wirkt diese namenlose Welt sehr friedlich auf mich. Sie wird nicht von intelligenten Wesen bewohnt. Ihr blieb bislang alles erspart, was Geschöpfe, die Werkzeuge herstellen - Faustkeile, Messer, Gewehre, Strahler -, anrichten können. Grün und blau gestreifte Pflanzenfresser ziehen weidend über die Hochebene. Es scheint nicht einmal Raubtiere zu geben, die sie bedrohen.
Doch der Frieden dieser Welt greift nicht auf mich über. Er füllt mich nicht aus, wie es früher immer der Fall war, wenn ich solch eine jungfräuliche Welt sah. Er gibt mir weder
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