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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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einfach gefragt, warum man ausgerechnet Sie auserwählt hat.«
    Sten lächelte nicht einmal. Er wusste, dass seine gefälschte Akte absolut hieb- und stichfest war. Nur das Mantis-Hauptquartier, der Imperator selbst und General Ian Mahoney wußten über Stens wahre militärische Karriere Bescheid.
    »Ihre Akte ist absolut perfekt. Keinerlei Verfehlungen während der Zeit als Offiziersanwärter.
    Offizierspatent dann und dann, alle Sonderausbildungen mit herausragenden Ergebnissen abgeschlossen, sämtliche Vorgesetzten beurteilen Sie mit dem höchsten Lob, dann folgen die erforderlichen Heldentaten für die erforderlichen Medaillen.«
    »Manche Leute haben eben Glück.«
    »Ehrlich gesagt, Captain, ist das ein bisschen zuviel Glück.«
    Sten trank aus.
    »Captain Sten, was würden Sie sagen, wenn ich behauptete, Ihr ganzer militärischer Werdegang ist nur Tarnung?«
    »Wenn ich nicht im Auftrag des Imperiums unterwegs wäre und die Umstände mir mehr Freiheiten gewährten, würde ich Ihnen entweder einen Drink oder eine Nasentransplantation ausgeben.«
    »Ich wollte Sie nicht beleidigen, Captain. Ich will damit nur andeuten, dass Sie Ihren derzeitigen Posten höchstwahrscheinlich früheren Aktivitäten entweder im Mercury-Corps oder in der Sektion Mantis zu verdanken haben.«
    Sten schützte Begriffsstutzigkeit vor. »Mercury-Corps? Tut mir leid, Hakone. Ich bin nie beim Geheimdienst gewesen, und von Mantis habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Diese Antwort habe ich erwartet. Ich scheine Ihnen zu nahe getreten zu sein. Lassen Sie uns das Thema wechseln. Was führt Sie zu mir?«
    Hakone füllte die Drinks nach.
    »Sie haben einmal einen Dr. Har Stynburn beschäftigt«, sagte Sten, der es auf dem direkten Weg probierte. Hakone reagierte tatsächlich und unbestreitbar, indem er den Pfropf der Alkoholkaraffe auf den Fußboden fallen ließ.
    »Verdammt! Was hat dieser Irre jetzt schon wieder angestellt?«
    »Schon wieder? Sr. Hakone, ich muss Sie darauf hinweisen, dass diese Unterhaltung aufgezeichnet wird.
    Sie haben das Recht, einen Berater, einen Anwalt und eine medizinische Kontrollinstanz hinzuzuziehen, um sicherzugehen, dass Sie unter keinerlei Einfluss stehen, sowohl physisch als auch pharmakologisch.«
    »Vielen Dank für die Warnung, Captain. Aber dessen bedarf ich nicht. Dr. Har Stynburn hat tatsächlich für mich gearbeitet, über einen Zeitraum von vier Monaten hinweg – Erstwelt-Monaten. Am Ende dieses Zeitraums habe ich ihn entlassen, und zwar, wie ich hinzufügen darf, ohne Sonderzahlungen und ohne Empfehlungen.«
    »Fahren Sie fort, Sr. Hakone.«
    »Mein Haushalt besteht normalerweise aus zwischen fünfzig und dreihundert Personen. Es ist mehr als angenehm, einen Arzt im Haus zu haben. Das war der eine Grund, aus dem ich Dr. Stynburn ursprünglich eingestellt hatte.«
    »Der eine Grund?«
    »Der zweite Grund lag darin, dass er, wie ich selbst, ein Kriegsveteran ist. Er diente während der Mueller-Kriege, in der Schlacht um Saragossa.«
    »So wie Sie.«
    »Ah, Sie haben meine Akte durchgelesen.«
    »Selbstverständlich. Weshalb haben Sie ihn entlassen?«
    »Weil … sicherlich nicht, weil er uneffizient oder inkompetent gewesen wäre. Im Gegenteil, er ist ein herausragender Arzt. Aber er ist ein Mann, der in der Vergangenheit befangen ist.«
    »Würden Sie das bitte näher erklären?«
    »Er wollte von nichts anderem als seiner Militärzeit reden. Und darüber, wie sehr er sich verraten fühlte.«
    »Verraten?«
    »Wissen Sie, dass er aus der Armee geworfen wurde?
    Er war davon überzeugt, dass er die Anweisungen des Imperiums exakt erfüllt hatte und dass er genau deswegen als Sündenbock hingestellt wurde.«
    »Das Imperium praktiziert keinen Völkermord, Sr. Hakone.«
    »Stynburn war anderer Meinung. Wie auch immer, seine Obsession ging mir schon bald auf die Nerven, deshalb zog ich es vor, ihn nach Auslaufen seines ursprünglichen Vertrags zu entlassen.«
    Sten wollte noch eine Frage nachschieben, hielt sich jedoch zurück. Hakones Augenlider waren geschlossen.
    »In der Vergangenheit befangen, sagte ich, richtig?« Hakone trank sein Glas leer. »Das muss Ihnen eigenartig vorkommen, Captain – nachdem Sie meine Bänder durchgegangen sind. Klinge ich nicht ganz genauso?«
    »Ich bin kein Historiker, Seigneur.«
    »Was halten Sie vom Krieg, Captain?«
    Stens erster Impuls – ausgemachte Dummheit – war etwas, von dem er annahm, dass Hakone es nicht hören wollte. Also schwieg er.
    »Jemand hat einmal

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