Das Tahn-Kommando
sie auf: Verteidigung.
Der Lufthauch hinter ihr zeigte an, dass jemand zur Tür hereingekommen war. Leise Schritte näherten sich.
Als sie sich umdrehte, sah sie Alex mit zwei herrlich kalten Bieren in der Hand.
»Ein kleiner Schluck gefällig, Mädel?« fragte er leise. »Ich störe doch nicht, oder?«
»Aber sicher, vielen Dank.« Sie meinte das Getränk.
Als sie Alex’ enttäuschtes Gesicht sah, korrigierte sie ihre Aussage. »Ich meinte nein. Nein, ich meinte … richtig gedacht: Ich könnte gut einen Schluck verkraften.«
Sie schaltete den Computer auf Automatik, stellte den Suchalarm ein und erhob sich dann von ihrem Stuhl, um Alex ein Glas aus der Hand zu nehmen. Sie nahm einen kleinen Schluck und schaute ihn dann empört an: »Das ist nicht nur Bier!« Sie musste grinsen, und erst dann fiel ihr das Schnapsglas am Boden des Glaskruges auf.
»Ein kleiner Beschleuniger«, erklärte Alex. »Bier mit einem kleinen Single-Malt-Scotch bringt die Lebensgeister wieder in Schwung.«
Liz nahm einen langen, genüsslichen Schluck. »Mmm, das kommt gerade richtig.«
Sie ging hinüber zu der mit Fell überzogenen Couch, setzte sich hin, schlug die Beine übereinander und zog den Uniformrock über die Knie. Als sie Alex’ sehnsüchtigen Blick auf die Stelle, an der gerade ein Streifen Oberschenkel verschwand, bemerkte, hielt sie inne. »Ach herrje.« Sie klopfte mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Als erwachte er aus einem tiefen Traum, schüttelte Alex den Kopf, ging die paar Schritte zur Couch hinüber und ließ sich zögernd neben ihr nieder. Voller Interesse betrachtete er die gegenüberliegende Wand, um ja nicht Liz’ Blick zu begegnen.
»Also«, sagte er schließlich, »glauben Sie wirklich, dass wir dieses Zaarah-Dingsbums finden?«
Liz schwieg und nahm lediglich einen weiteren Schluck aus ihrem Glas.
»Ich meine, jetzt haben Sie sich schon Ihren hübschen … Entschuldigung, jetzt arbeiten Sie schon so viele –«
»Alex«, unterbrach ihn Liz flüsternd.
Er drehte den Kopf zur Seite und sah sie zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, direkt an. »Was denn, Mädel?«
»Müssen wir uns wirklich unterhalten?«
»Aber nein, Mädel.«
»Na denn …«
Jetzt hatte auch Alex verstanden. Er neigte sich zu Liz hinüber, um sie zu umarmen, und dann spürte er, wie ihn ihre muskulösen und trotzdem weichen Arme umschlangen. Langsam sanken sie tiefer in das Polster der Couch.
Diesmal kümmerte Liz der Streifen Oberschenkel nicht mehr, der immer breiter wurde, als ihr Rock nach oben rutschte, immer höher und …
Von ihnen unbemerkt hatte der Bildschirm rot zu blinken angefangen. Geduldig und schweigsam pulsierte die Botschaft in den stillen Raum: Ergebnis …
Ergebnis … Ergebnis …
Auf dem Monitor stand:
EINTR: JANES, Historische Verzeichnisse. SCHLACHTSCHIFF: ZAARAH WAHRID ( Flower -Klasse – 14 Modelle hergestellt).
Der Eintrag verzeichnete die Abmessungen des Raumschiffs, die erforderliche Besatzung und Bewaffnung, seinen Stapellauf sowie einen Abriss der Geschichte, die mit der Information endete, dass die Zaarah Wahrid ihre illustre Karriere als Flaggschiff der Invasion von Saragossa während der Mueller-Kriege beendet hatte. Das Schiff wurde völlig zerstört und büßte 90 Prozent seiner Besatzung ein.
Glücklicherweise lasen die Liebenden diesen Eintrag erst mehrere Stunden später. Denn wieder einmal hatte sich ein Kreis geschlossen. Die Zaarah Wahrid war ein Schiff, das nicht mehr, existierte.
Kapitel 36
Sten steuerte den A-Grav-Gleiter von Hakones Anwesen weg und ging auf Kurs zum Imperialen Palast, von Soward aus auf dem direkten Weg über Fowler.
Als er die Stadtgrenze hinter sich gelassen hatte, ließ er den Gleiter auf 50 Meter sinken. Bis dahin tat er genau das, was Hakone vorausgesagt hatte; als nächstes würde er zum Versteck in Ashley-on-Wye fliegen.
Doch mehrere hundert Leute, wären sie nicht bereits verschieden, hätten Kai Hakone davor warnen können, Sten und seine Handlungen vorauszuberechnen.
Der A-Grav-Gleiter sah zwar aus wie die üblichen Imperialen Dienstfahrzeuge, doch genau das war er nicht. Dem Mann, der den Tracer angebracht hatte, hätte zumindest die ultramoderne Funkausrüstung auffallen müssen.
Während Sten die Steuerung des Gleiters auf Automatik gestellt hatte und das Gefährt in geringer Höhe über den Bäumen kreisen ließ, überprüfte er das Fahrzeug und sich selbst auf Wanzen. Bei 22.3 Hz fing sein Detektor wie ein
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