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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Form von Wohltätigkeit und Bestechung am Leben zu erhalten. Außerdem konnte sich jeder Außerplanetarier, der es sich leisten konnte, nach Moth zu kommen, es sich auch verdammt gut leisten, die dort üblichen Preise zu bezahlen. Die Händler von Drallar waren keineswegs räuberisch veranlagt, nur gerissen.
    Im großen und ganzen war es ein ziemlich offener Planet. Die Regierung war eine Monarchie, ein Relikt aus den früheren Tagen des Planeten. Historiker fanden ihn anheimelnd und altmodisch und studierten ihn, Touristen fanden ihn malerisch und knipsten munter drauflos, und für seine Bewohner war er nur dem Namen nach erschreckend. Moth war abrupt und unvorbereitet mitten in den Strudel interstellaren Lebens hineingeschleudert worden und hatte denschwierigen Übergang recht gut überstanden. Was Außerplanetarier, die sich auf Moth bereichern wollten, sehr schnell herausfanden. Aber auf einem Planeten, wo das Gros der eingeborenen Bevölkerung aus Nomadenstämmen bestand, welche ebenso nomadischen Pelztieren folgten, die dem Verlust besagter Pelze einigen Widerstand entgegensetzten, hätte sich eine demokratische Regierung als äußerst problematisch erwiesen. Und die Kirche mischte sich natürlich nicht ein. Die Räte dachten selbst nicht daran, eine Regierung zu konstituieren, folglich kamen sie natürlich auch nicht auf den Gedanken, anderen eine solche Regierung aufzuzwingen. Die Demokratie würde auf Moth warten müssen, bis die Nomaden es zulassen würden, daß man sie zählte, katalogisierte, etikettierte und aktenkundig machte, und bis dahin würde noch sehr, sehr viel Zeit vergehen. Es war allgemein bekannt, daß das königliche Büro für Volkszählung jährlich Zahlen veröffentlichte, die eher höflich als genau waren.
    Die Hauptwirtschaftszweige des Planeten waren Holzprodukte, Pelze und Tourismus. Das und der Handel. Pelztiere jedes vorstellbaren Typs (und auch ein paar unvorstellbare) gab es in den endlosen Wäldern des Planeten zuhauf. Selbst die Insekten trugen Pelz, um das allgegenwärtige Wasser abgeben zu können. In den Barklands gediehen die meisten bekannten Arten von hartem und weichem Holz. Darunter auch eine Anzahl einmaliger und nicht klassifizierbarer Typen wie zum Beispiel eine bestimmte Laubpilzsorte. Die riesigen Seen beherbergten Fische, die man von umgebauten Barken aus fing, die mit kyborg-unterstützten Fischleinen ausgestattet waren. Und das Jagdleben auf dem Planeten fing gerade erst an – in erster Linie, weil diejenigen, die sich in die riesigen Wälder wagten, beunruhigend schweigsam blieben.
    Drallar war die Hauptstadt von Moth und gleichzeitig auch die größte Stadt des Planeten. Dank günstiger galaktischer Koordinaten und der aufgeklärten Steuerpolitik einer ganzen Folge von Königen war es jetzt auch ein interstellarer Umschlagplatz für Waren-und Handelsgeschäfte. Alle großen Finanzhäuser hatten wenigstens eine Niederlassung hier, wenn sie schon ihre wichtigeren Büros den ›zivilisierteren‹ Planeten vorbehielten. Der Monarch und seine Beamten waren höchstens dem Namen nach korrupt, und der König sorgte dafür, daß das Volk nicht von übertriebenen Vorschriften und Gesetzen überfordert wurde. Nicht daß das aus Liebe für den Mann auf der Straße geschah. Es war einfach handelspolitisch logisch. Denn wenn es keine Geschäfte gab, dann gab es auch keine Steuern. Und wenn es keine Steuern gab, so hieß das, keine Regierung. Und keine Regierung würde bedeuten, daß es keinen König gab, einen Zustand, den der augenblickliche Monarch, seine Trockenste Majestät König Dewe Nog Na XXIV. sich große Mühe gab, zu vermeiden.
    Und dann konnte man Drallar auch riechen.
    Die Geschäfte Drallars wurden, neben den eingeborenen Menschen, auch von einem halben Hundert intelligenter Rassen geführt. Um dieses Konglomerat der Wirtschaft ungehindert pulsieren zu lassen, benötigte man eine phantastische Vielfalt organischer Treibstoffe. So umgab den Zentralmarkt eine scheinbar endlose Reihe von Garküchen, Roboküchen und Restaurants, die in Wirklichkeit eine einzige große, ununterbrochene Küche darstellten. Die sich ergebende Kombination von Aromen, die von diesen Etablissements erzeugt wurde, vermischte sich und bildete eine Atmosphäre, die in der ganzen bekannten Galaxis ihresgleichen suchte. An etwas zivilisierteren Handelsstützpunkten wurden solche exotischen Düfte im Hintergrund gehalten. Auf Drallar gab es kein Ozon, das hätte verseucht werden können. Das

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