Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen (German Edition)
ungünstige Verzerrung des Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnisses einher.
Es gibt essentielle Fettsäuren, also solche, die wir unbedingt essen müssen, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Auch haben die unterschiedlich langen gesättigten Fettsäuren sehr unterschiedliche Wirkungen auf unseren Stoffwechsel, einige senken den Cholesterinspiegel, andere kurbeln den Stoffwechsel an. Welches Fett wir essen spielt also eine sehr große Rolle.
Gutes Fett und böses Fett?
Seit Jahrzehnten wurde das gesättigte Fett „Böses Fett“ oder „Schlechtes Fett“ genannt. Das hält bis heute an. Wenn von guten Fetten gesprochen wird, sind meist Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren, aber auch viele Pflanzenfette gemeint. Da diese Begriffe jedoch mehr als schwammig sind und wenige Konsumenten die Hintergründe kennen, werden auch sogenannte Omega-3-6-9 Produkte angeboten. Diese irreführende Bezeichnung suggeriert, es wäre Vorteilhaft, möglichst viele dieser Fettsäuren in beliebigem Verhältnis zu essen. Dem ist jedoch nicht so.
Lassen Sie sich nicht von Bezeichnungen wie gut und schlecht in die Irre führen. Schauen und fragen Sie nach, um welche Art Fettsäuren es sich handelt und entscheiden Sie dann. Mit einfach ungesättigten Fetten machen Sie kaum etwas falsch, sofern diese korrekt und nicht zu lange gelagert wurden.
Gesättigte Fette wie Kokosfett, aber auch solche aus Tierprodukten aus artgerechter Haltung, sind zu bevorzugen. Sie sind die Grundbausteine des menschlichen Körpers und sein wichtigster Treibstoff. Vorsicht: Tierfette aus Massentierhaltung sind weniger gesund als solche aus reiner Weidehaltung, die Zusammensetzungen unterscheiden sich signifikant.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, dazu gehören die meisten Pflanzenfette, sollten Sie stets nur in geringen Mengen und mit Bedacht konsumieren.
Fett oder Öl?
Fett und Öl sind prinzipiell das gleiche. Als Faustregel gilt: Öl ist flüssig und Fett ist fest. Fette mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren werden unterhalb Zimmertemperatur fest, oberhalb weich (zum Beispiel Butter). Ungesättigte Fette bleiben auch im Kühlschrank flüssig, einige PUFA sogar bei Minusgraden.
Fortsetzung folgt
Das war eine kleine Einführung in die Welt der Fettsäuren. Es gibt noch weit mehr über diese wichtigen Nahrungsbestandteile zu erfahren. Zum Beispiel gibt es noch die garstigen Transfettsäuren. Oder die Thematik der unterschiedlich langen Kohlenstoffketten im Detail. Aber darum wird es in weiteren Beiträgen gehen.
Quellen und weiterführende Informationen:
urgck.de/fettsatt
Fett: transFettsäuren
Neben den gesättigten und den ungesättigten, den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wird auch viel über sogenannte transFettsäuren gesprochen. Es spricht sich herum, dass diese sehr ungesund sind. Worum es sich bei transFettsäuren handelt, wie sie aussehen und funktionieren und was ihre Wirkung auf den Menschen ist, erklärt dieses Kapitel.
Was sind transFettsäuren?
Im Kapitel über gesättigte und ungesättigte Fettsäuren schrieb ich bereits über die Doppelbindungen zwischen Kohlenstoffatomen der Fettsäuren. Die chemischen Formeln legen es nicht nahe, aber diese Doppelbindungen können auf zwei Weisen räumlich ausgerichtet sein, bezeichnet werden diese als cis (lat. für „diesseits“) und trans (lat. für „andere Seite“). Diese Ausrichtung hat einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Form des Fettsäuren-Moleküls – und wie wir später sehen werden auch auf den Menschen, der sie isst.
Fettsäure in cis-Konfiguration: Gebogenes Molekül
Fettsäure in trans-Konfiguration: Gerades Molekül
Bis auf wenige Ausnahmen kommen Fettsäuren in der Natur ausschließlich in der cis-Konfiguration vor. Es sind diese Fettsäuren, auf die sich der menschliche Körper über Millionen von Jahren eingestellt hat.
Transfettsäuren (so die geläufige Schreibweise) kommen in der Natur nur in geringen Maßen vor. Dennoch sind sie heute in allerlei Nahrungsmitteln zu finden. Sie entstehen vor allem dann, wenn Pflanzenfette gehärtet werden. Bei diesem Prozess, der auch Hydrierung genannt wird, sollen die Doppelbindungen mit Wasserstoff gesättigt werden. Denn durch den Wegfall der Doppelbindungen steigt der Schmelzpunkt und die Öle werden fest: Die Voraussetzung, um aus Pflanzenöl Margarine herzustellen.
Allerdings kommt es bei diesem Prozess auch zu unvollständiger Hydrierung und das hat dann die Bildung von Transfettsäuren zur Folge. Dies
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