Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen (German Edition)
und spätestens seit der Industrialisierung stellt sich häufiger die Frage, ob er sich damit nicht hin und wieder überfordert hat.
Im Bereich der Ernährung lassen sich Anzeichen dafür eindeutig erkennen. Ein großer Teil der Welt lebt in dem, was gemeinhin Überflussgesellschaft genannt wird. Bestandteil dessen ist ein Überfluss an Nahrung, der von vielen Menschen tatsächlich auch verzehrt wird. Doch es ist nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Lebensmittel, die ein Problem darstellt.
Denn der Körper und dessen Hormonsystem sind grundsätzlich so konfiguriert, dass sie genau solche Signale senden, die das Gehirn zu einer vernünftigen Entscheidung motivieren. Im Klartext: Wenn der Körper satt ist, teilt er dem Gehirn dies auch mit. Normalerweise.
Doch durch eine ungünstige Ernährung werden immer häufiger genau solche Mechanismen außer Kraft gesetzt, der Stoffwechsel gestört und eine Fehlernährung eingeleitet. Wie sich zeigt, sind es besonders die stark verarbeiteten, industriell hergestellten Nahrungsmittelprodukte, die solche Störungen im menschlichen Organismus hervorrufen.
Dies ist durchaus plausibel, denn per Evolution ist der Mensch den Verzehr natürlicher Lebensmittel gewohnt. Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Fleisch bekam er direkt aus der Natur und bereitete sie genau so zu, wie es für seinen Verzehr, später gewiss auch seinen Genuss notwendig war. Die Industrie jedoch nimmt tiefgreifende chemische und biologische Veränderungen vor, konzentriert, extrahiert und kombiniert was die Natur sich nie hätte erträumen lassen. Und so landen in den Supermarktregalen und später in den Küchen Produkte, die den menschlichen Verdauungstrakt vor ungeahnte Herausforderungen stellen.
Diabetes, Morbus Crohn, Allergien, Entzündungen, Gelenkschmerzen, Krebs: Sie alle werden auch Zivilisationskrankheiten genannt, denn sie treten vornehmlich in den industrialisierten Staaten auf und die meisten dieser Erkrankungen konnten mittlerweile direkt auf eine fehlerhafte Ernährung zurückgeführt werden.
Zurück in die Steinzeit?
Unter den Begriffen Paläo-Diät, Paleo-Diät oder schlicht Steinzeiternährung kursiert seit längerer Zeit ein Ernährungskonzept, das den oben genannten Missständen entgegentritt. Es stützt sich auf Evolutionsforschung auf der einen und eingehende medizinische Studien auf der anderen Seite. Ausgehend von der Annahme, dass der Mensch am besten auf die Lebensmittel angepasst ist, die ihm für den Großteil seiner Entwicklung zur Verfügung standen, werden in diesem Konzept einige neuzeitliche Lebensmittel vom Speiseplan verbannt.
Mit Erfolg: Wer auf Zucker, Getreide, Hülsenfrüchte, große Mengen Pflanzenfette und teils auch Milchprodukte verzichtet, erfreut sich in der Regel größerer Gesundheit. Ernste Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Morbus Crohn oder Multiple Sklerose können geheilt, Verdauungsprobleme beendet und viele andere Zipperlein vergessen werden. Dabei handelt es sich um weit mehr als Einzelfälle wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder Laktoseunverträglichkeit. Auch wenn die Reaktionen jedes Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind, so funktioniert der Körper doch grundsätzlich gleich. Bei einer Ernährung ohne Zucker, ohne Getreide und ohne industriell gewonnene Pflanzenfette hat also kein Mensch etwas zu verlieren, aber jeder viel zu gewinnen.
Als eine strenge Paläo-Ernährung wird häufig der völlige Verzicht auf Zucker, Getreide, Pflanzenfette und Milchprodukte bezeichnet. Allerdings bestehen auch und gerade zwischen den renommiertesten Forschern in diesem Gebiet durchaus Meinungsverschiedenheiten darüber, wie schwer sich nun welches Lebensmittel auf den Körper auswirkt.
Die Erläuterungen dazu finden Sie bereits in „Das Urgeschmack-Kochbuch: Jeden Tag gesund und lecker“ sowie regelmäßig im Internet unter www.urgeschmack.de . Auch im Anhang dieses Buches finden Sie einige weiterführende Artikel zu diesem Thema. Daher fasse ich im Folgenden die Thesen nur kurz zusammen.
Zucker
Zucker ist ein Kohlenhydrat, das vom Menschen sehr schnell verdaut wird und zu starken Schwankungen des Blutzucker-und Insulinspiegels führt. Aus diesem Grund sollte auf Zucker in jeder Form (auch in Getränken und Süßigkeiten) so weit wie möglich verzichtet werden. Mehr dazu ab Seite → .
Getreide
Getreide ist, wie Zucker, sehr reich an schnell verfügbaren Kohlenhydraten. Darüber hinaus enthalten die meisten Sorten jedoch auch
Weitere Kostenlose Bücher