Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen (German Edition)
Arthritis, und Gelenkentzündungen über Insulinresistenz und Diabetes bis hin zu degenerativen Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer und sogar Demenz. Die Bevölkerung in den westlichen Ländern verzehrt seit einigen Jahrzehnten immer weniger Omega-3-Fettsäuren. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, viele Erkrankungen sind die Folge – was einleuchtet, wenn man sich die aktuelle Volksgesundheit näher anschaut und mit den genannten gesundheitlichen Vorteilen von EPA und DHA vergleicht.
ALA ist die dritte Omega-3-Fettsäure. Sie wird im Körper zu EPA und später auch zu DHA umgewandelt. Dies passiert jedoch im menschlichen Körper nur mit sehr geringer Effizienz (cirka 5%). Und genau das ist schon der springende Punkt: ALA ist zwar eine Omega-3-Fettsäure, doch sie ist für den Menschen nicht annäherndso nützlich wie EPA und DHA. Das hält die Nahrungsmittelhersteller jedoch nicht davon ab, ihre Produkte entsprechend zu bewerben. So ist zum Beispiel Leinsamenöl in aller Munde (entschuldigen Sie das Wortspiel) einzig aufgrund seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren. Dabei handelt es sich jedoch ausschließlich um Alpha-Linolensäure die für sich gesehen nicht so besonders nützlich ist. Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren bestehen fast immer ausschließlich aus ALA.
Um also wirklich Nutzen aus Omega-3-Fettsäuren zu ziehen, sollte zu tierischen Quellen gegriffen werden. Allen voran wird dabei meist Fischöl beziehungsweise Fisch genannt, denn dieser enthält signifikante Mengen EPA und DHA. Besonders Makrelen und Heringe sind hier zu nennen.
In Supermärkten und auch bei Lebensmitteldiscountern finden sich in den Regalen immer häufiger Nahrungsergänzungsmittel mit Fischöl. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Da eine verhältnismäßig hohe Dosis benötigt wird, um nennenswerte Erfolge zu erzielen, ist die Schwermetallbelastung der Weltmeere nicht außer Acht zu lassen. Schadstoffe reichern sich in Fischen an und können am Ende auch im Fischöl landen. Nur hochqualitativ verarbeitetes, konzentriertes Fischöl kann sicher in höherer Dosis eingenommen werden. Die International Fish Oil Standards (IFOS) hilft Ihnen, die entsprechenden Produkte zu finden.
Übrigens: Tiere wie zum Beispiel Hühner sind sehr gut darin, ALA in EPA und DHA umzuwandeln. Man kann sagen, dass der größte Nutzen von Leinsamen für die menschliche Ernährung darin besteht, sie an Hühner zu verfüttern, damit sie daraus EPA und DHA herstellen, das uns dann in Form gelegter Eier zur Verfügung steht. Ein weiterer Hinweis auf den Wert der Eier von rein wiesengefütterten Hühnern ist hier also durchaus angebracht.
Quellen und weiterführende Informationen:
urgck.de/omega3
Omega-6-Fettsäuren
Unbedingt im direkten Zusammenhang mit den Omega-3-Fettsäuren, sind die Omega-6-Fettsäuren zu betrachten. Genau dieser Zusammenhang ist jedoch leider auch etwas komplizierter als die separate Betrachtung.
Von den neun existierenden Omega-6-Fettsäuren ist ebenfalls eine essenziell, also für den Menschen lebenswichtig: Die Linolsäure (nicht zu verwechseln mit der Linolensäure). So wichtig diese ist, so problematisch ist heute jedoch auch ihr Vorkommen in der Nahrung:
Die essenziellen Fettsäuren sowohl aus der Gruppe der Omega-3-, als auch der Omega-6-Fettsäuren dienen als Bausteine für andere Fettsäuren und Stoffe im Körper. Es ist nahezu unmöglich, diese Stoffe voneinander losgelöst zu betrachten, da sie stets miteinander interagieren. Unter Anderem geht es dabei um die Bildung von entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Stoffen. Hier sollte, wie so oft im menschlichen Körper, ein Gleichgewicht bestehen.
Und so spricht man bei der Betrachtung dieser Fettsäuren oft auch vom Omega-6-zu Omega-3-Fettsäuren Verhältnis oder auch n-6:n-3. Und genau dieses ist durch die westliche Ernährung heutzutage leider bei vielen Menschen sehr ungünstig. Zivilisationskrankheiten und andere Beschwerden sind die Folge. Denn während man bei Naturvölkern oft ein Verhältnis von 1:1 bis 2:1 in der Ernährung beobachtet (was auch für den Menschen der Steinzeit vermutet wird), liegt es in den westlichen Gesellschaften heutzutage bei rund 20:1. Dies liefert weitere Erklärungen für den schlechten Gesundheitszustand weiter Teile der Bevölkerung.
Ziel sollte also sein, das Verhältnis von n-6 zu n-3 zu verbessern und in Richtung Ausgleich zu bewegen. In der Regel bedeutet dies, den Konsum von Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren und
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