Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
Vom Netzwerk:
Mutter: »Nein.«
    Ich: »Das könnte man aber meinen!«
    Meine Mutter: »Na ja, Noten sind schon wichtig … Das ist es also, was dich in letzter Zeit so bedrückt?«
    Ich könnte eine ganze Liste mit Sachen machen, die mich bedrücken. Aber ich lasse es.
    Ich: »Monsieur Beaulieu macht mir das Leben zur Hölle. Mittlerweile stresst es mich schon, überhaupt nur in die Schule zu gehen. Ich habe das Gefühl, ich mache nie irgendwas richtig.«
    Meine Mutter: »Mmh … ich verstehe. Das ist so, als ob du den Tisch deckst, und nachdem du alles schön hingestellt hast, legst du noch einen Hut hin und dann sage ich zu dir: ›Da liegt ja ein Hut!‹«
    Ich: »Äh … häh?«
    Meine Mutter: »Das ist so, als ob du den Tisch gedeckt und einen Hut drauf gelegt hättest …«
    Ich: »Hmm … und?«
    Meine Mutter: »Und ich sage nur, dass der Hut da nicht hingehört.«
    Ich: »Würde es dich denn stören, wenn ich beim Tischdecken einen Hut aufsetze?«
    Meine Mutter: »Nein, der Hut ist nicht auf deinem Kopf, sondern auf dem Tisch.«
    Ich: »Versteh ich nicht.«
    Meine Mutter: »Na, eigentlich würdest du wollen, dass ich dich lobe, weil du erst den Tisch schön abgewischt hast, dann eine Tischdecke drauf gelegt und schließlich schön gedeckt hast.«
    Ich: »Also … ich stehe nicht so auf Tischdecken.«
    Meine Mutter: »Das ist eine Metapher! Eigentlich wünschst du dir, dass er dir sagt, was du gut gemacht hast und nicht, was du nicht gut gemacht hast.«
    Ich: »Mmh, ja …«
    Meine Mutter: »Du hast ein Recht darauf, das zu sagen. Es ist eben sein Job, den Schülern was beizubringen. Aber ich bin ja auch noch da, wenn du Hilfe brauchst.«
    Ich: »Ich brauche keine Hilfe! Ich brauche eine Gehirntransplantation.«
    Meine Mutter: »Das schlag dir aus dem Kopf, mein kleiner Parasit!«
    Und sie verstrubbelt mir die Haare.
    Ich: »Lass das!«
    Meine Mutter: »Was hast du heute Abend gegessen?«
    Ich: »Fleischklößchen aus der Dose.«
    Meine Mutter: »Oh je, tut mir leid, dass ich so spät nach Hause gekommen bin, mein F…«
    Ich sehe sie glühend an.
    Meine Mutter: »… meine feine Prinzessin. Das Meeting hat länger gedauert.«
    Na endlich! So langsam wird es doch noch was mit der visuellen Brandstiftung und anderen telekinetischen Fähigkeiten.
    19:26
    Bevor sie aus meinem Zimmer geht, sagt sie noch:
    »Du scheinst Mäuse ja ganz schön zu mögen, was?«
    Ich: »Das ist eine Frage von … Prinzipien.«
    Meine Mutter: »Ich verstehe.«
    Ich: »Echt?«
    Meine Mutter: »Ja.«
    Erstaunlich.

Mittwoch, 24. Mai
    H eute Vormittag gab es eine (ziemlich sinnlose) Infoveranstaltung von (jungen) Polizisten (die Kat sexy fand) über Gewalt. Und darüber, wie wichtig es ist, die Polizei zu benachrichtigen, wenn man selbst Zeuge von Gewalt wird. Am Ende der Veranstaltung (bei der immer wieder total bescheuerte Rollenspiele aufgeführt wurden) sagte einer der Polizisten:
    »Wenn ihr jemals Zeugen eines Verbrechens werdet oder euch bedroht fühlt, wählt die 110.«
    Sie haben uns einen Flyer mit allen möglichen Informationen gegeben und erklärt:
    »Nur so können wir unsere Streifen besser ausrichten und den Erfolg unserer Ermittler optimieren und …«
    Weiter habe ich nicht mehr zugehört.
    Egal. Mir ist alles recht, was den Unterricht ausfallen lässt. Besonders, wenn es uns zu gut informierten Bürgern macht. (Die letzte Formulierung stammt nicht von mir, sondern aus einem der – ich wiederhole: total bescheuerten – Rollenspiele.)
    Mittags
    Grummel. Grummel. Grummel. Muss lernen. Keine Zeit zu essen.

Freitag, 26. Mai
    P yjamaparty bei Kat. Nach mehreren Partien Uno legen wir uns in ihr Bett, futtern Popcorn und machen Musik an, hören aber kaum hin.
    Ich: »Freust du dich schon auf den Reiterhof?«
    Kat: »Ja, aber … ich … ach, dann findest du mich blöd!«
    Ich: »Ach Quatsch!«
    Kat: »Ich habe es dir bis jetzt nicht gesagt, aber … Irgendwie nervt mich der Gedanke, dass Ham vielleicht schon eine Neue hat, und ich habe niemanden.«
    Ich: »Niemanden … bis auf David Desrosiers.«
    Kat: »Hmmm … der sieht aus wie eine haarige Raupe. Der macht nicht wirklich was her, wenn ich ihn auf eine Party mitnehme. Ham wird denken, dass ich mir … meinen kleinen Cousin geschnappt habe!«
    Ich: »Hmm.«
    Kat: »Nach dem Motto völlig verzweifelt.«
    Ich: »Hahaha! He, weißt du was? Wenn du mit David kein Glück hast, gibt’s doch noch andere Typen bei Simple Plan - versuch’s doch mal mit Jonathan!«
    Kat: »Ach! Du bist

Weitere Kostenlose Bücher