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Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
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»Haha! Ich hatte keine Zeit zum Wäschewaschen!« (Und dann hat er völlig zusammenhanglos, nachdem er sich eine Riesengabel Nudeln in den Mund gestopft hatte, alles gestanden.) »Oh, isch dasch heisch! Ach, isch liebe diesen Tony Roni! Isch meine Schwäche.«
    Ich: »Tony Wer??«
    A-HA! Bin ich erleichtert! Wow! Ufff! Ich wusste doch, dass er nichts für meine Mutter ist! Er ist schwul!!!!!!!!!!!
    Das muss ihm ganz schön lange auf dem Herzen gelegen haben, dass das jetzt so aus ihm raussprudelt.
    Ich frage mich, ob meine Mutter Bescheid weiß.
    Ich frage mich, ob seine Mutter Bescheid weiß.
    Ich frage mich, ob sie die Reise vielleicht doch noch absagen.
    Vielleicht wird er das Ticket meiner Mutter auf seinen Freund umschreiben lassen, Tony Dingsda, bestimmt ein schöner Italiener, der völlig schockiert war, dass sein Freund ein, sagen wir mal, Doppelleben führt und der sich freuen wird zu hören, dass François nun alles gestanden hat und bereit ist, seine Liebe offen zu leben.
    Meine Mutter wird bestimmt enttäuscht sein, aber besser jetzt als später, wenn sie ihr Herz noch mehr an ihn verloren hat.
    Vielleicht lässt er ja auch aus Mitleid mit meiner Mutter sein Ticket auf meinen Namen umschreiben und dann verbringe ich den Sommer in Frankreich.
    JUHUUU!!!!!!!!!!!!! EIN HOCH AUF DIE SCHWULEN!!!!!!!!!!!!!!
    F.B.: »Hahahaha! Der war gut! ›Tony Wer?‹ Ich habe gesagt: ›Ich liebe diesen TON. IRONIE ist meine Schwäche.‹ Ironie ist, wenn man seine Meinung sagt, indem man das Gegenteil dessen sagt, was man denkt. Als du gefragt hast: ›Sind weiße Socken in?‹, wolltest du eigentlich sagen: ›Weiße Socken sind hässlich‹.«
    Pffff! Der hält sich wohl für superschlau! Ich weiß sehr wohl, was Ironie ist. Ich habe nur nicht richtig gehört , klar?
    18:21
    Ich bin im Bad und wasche mir heftig die Ohren.
    Meine Mutter: »Ich möchte, dass du höflicher zu François bist.«
    Ich: »Ich bin höflich!«
    Meine Mutter: »Dann eben … herzlicher?«
    Wie soll ich herzlich zu ihm sein? Meiner Mutter ging es endlich wieder besser. Und dann kommt François Blais. Früher oder später wird er seine wahre Seite zeigen und dann wird meine Mutter wieder zum Zombie, mit roten Flecken am Hals, ständig am Heulen, sie wird kein Verständnis mehr für mich haben und mich mit ihrem Geschluchze vom Schlafen abhalten, ganz abgesehen davon, dass sie wieder dauernd vom Putzen reden und mich zu ihrer Sklavin machen wird.
    Ich: »Das Leben wäre so viel einfacher, wenn alle Menschen schwul wären!«
    Meine Mutter: »Was willst du damit sagen?«
    Ich: »Ich verstehe mich jedenfalls.«
    Meine Mutter: »Na, wäre doch cool , wenn andere Menschen dich auch verstehen. Das ist in letzter Zeit nicht so leicht, muss ich sagen.«
    Ich: »Tja, das ist ja nix Neues.«
    Meine Mutter: »Ich will nur, dass du es wenigstens versuchst.«
    Ich: »Für den Rest der Menschheit weniger unverständlich zu sein?«
    Meine Mutter: »Herzlicher zu François zu sein.«
    Ich (nach einem tiefen Einatmen): »Ich werd’s versuchen.«
    Meine Mutter: »Danke.«

Sonntag, 21. Mai
    I ch glaube, ich bin seelenverwandt mit Spechten. Denn im Augenblick will ich mir einfach nur einen Baum suchen und meinen Schnabel so lange dagegenhauen, bis ein Riesenloch im Stamm ist oder der Baum umfällt. Also, mich erwarten viel Arbeit (zum Glück keine geistige) und Eintönigkeit (ein stabiler Geisteszustand nach buddhistischem Vorbild lässt sich mit der Spechtmethode sicher gut erreichen).

Montag, 22. Mai
    I ch habe eine Überzeugung gefunden. Aber es hat sich herausgestellt, dass meine Überzeugung weder Schwester Rose noch Monsieur Beaulieu sonderlich gut gefällt.
    15:57
    Im Büro von Monsieur Beaulieu.
    M.B.: »Amélie, Amélie, Amélie …«
    Ich: »Monsieur Beaulieu, Monsieur Beaulieu, Monsieur Beaulieu …«
    M.B.: »Willst du mich veralbern?«
    Ich: »Auf gar keinen Fall.«
    M.B.: »Du hast auch keinen Grund zur Überheblichkeit. Hör zu, Amélie, ich hatte dir bereits gesagt, wenn sich deine Noten nicht bessern, wird das Konsequenzen haben.«
    Ich: »Aber …«
    M.B.: »Madame Claude hat mir gesagt, dass du das Buch nicht gelesen hast, das du analysieren solltest.«
    Ich: »Das ist ihre Meinung.«
    M.B.: »Und Madame Manon findet, dass du im Sportunterricht nicht bei der Sache bist.«
    Ich: »Der Sportunterricht hilft mir bestimmt nicht dabei, Premierministerin zu werden.«
    M.B.: »Das willst du also mal werden?«
    Ich: »Nein … ich wollte nur sagen, selbst

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