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Das verdrehte Leben der Amélie

Das verdrehte Leben der Amélie

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
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... Bääääääääääh! Mir ist schlecht!
    22:00
    Ich kann nicht einschlafen. Keinen Plan, wie ich meine Mutter daran hindern kann, was mit unserem Direktor anzufangen.

Freitag, 23. September

    K at ist mir in der Schule über den Weg gelaufen und wir haben nicht miteinander geredet. Also habe ich beschlossen, die Mittagspause auf dem Klo zu verbringen, damit niemand mitbekommt, wie ich allein in der Schulkantine esse.
    Kat ist zwar nicht die Einzige, mit der ich mich gut verstehe, aber die Einzige, mit der ich zusammen mittagessen kann.
    Offiziell gibt es keine Sitzordnung, aber am Anfang des Schuljahres schnappt sich jede Clique einen Tisch und der gehört ihr dann für den Rest des Jahres. So ist es seit der siebten Klasse.
    Und da ich seit der siebten Klasse mit Kat zusammen esse, kann ich mich jetzt nicht einfach so bei einer anderen Clique an den Tisch setzen. Die würden mich anstarren wie eine Außerirdische (die ich vermutlich auch bin,angesichts meiner Anpassungsschwierigkeiten auf diesem Planeten ...).
    Meine Freundschaft mit Katryne begann bei der Aufnahmeprüfung für die Schule. Kat hatte einen Pferdeschwanz, der von einer Seite zur anderen hüpfte, wenn sie lief. Dieses Phänomen findet man echt nur bei Kat. Wenn sich beispielsweise Nadine aus meinem Französischkurs einen Pferdeschwanz macht, bewegt sich kein einziges Haar. Vielleicht ist das eine Frage der Haltung – oder des Haarsprays!
    Während der Prüfung habe ich bei einer Frage gezögert. Kat (die ich zu dem Zeitpunkt noch nicht kannte) hat es gemerkt und mir ihren Radiergummi zugesteckt. Darauf standen ganz klein jede Menge wichtiger Notizen. Darunter auch die Regel zur Bildung des Partizip Perfekt mit »haben«, die mir immer Probleme macht und die ich brauchte, um die Frage zu beantworten.
    Nach der Prüfung habe ich mich bei Kat für ihre Hilfe bedankt. Sie meinte, ein paar Gedächtnisstützen auf dem Radiergummi seien ein super Trick, weil die Lehrer sowieso alle kurzsichtig seien. Sie besteht noch heute darauf, dass das kein Betrug ist. Darüber kann man sicherlich streiten. Ich fand den Trick jedenfalls genial und habe ihn immer wieder verwendet (obwohl er mir nie wieder bei einer Prüfung geholfen hat und meine Mutter viel Geld für neue Radiergummis ausgeben muss und sich fragt, warum ich sie immer »verliere«).
    Von dem Moment an waren Kat und ich beste Freundinnen und wir haben uns geschworen, es zu bleiben – 4 ever and ever !
    Kat ist echt klasse! Sie hat vor nichts Angst! Neulich Abend haben wir auf den Bus gewartet, um vom Jugendzentrum nach Hause zu fahren. Plötzlich ist hinter uns ein gruseliger Typ aufgetaucht und hat mich angerempelt. Ich war wie erstarrt. Meine Beine sind ganz weich geworden (das passiert mir immer, wenn ich nervös werde). Aber Kat hat ihn angeschrien: »WAS WILLST DU?« Die Leute haben sich nach uns umgedreht, der Typ ist abgehauen und Kat hat mich in den Arm genommen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. An dem Abend war ich schwer beeindruckt, wie cool sie bleibt!
    Kat sagt, es sei nicht wichtig, wie beliebt man in der Schule ist. Was wirklich zählt, sei, die beste Freundin der Welt zu haben!
    Leider haben wir uns gestritten – und das nur wegen eines blöden Ausrutschers!
    Samstag, 10. September
der Tag, an dem ich mich mit Kat verkracht habe
    16:10
    Als Erstes muss ich vielleicht erklären, dass Kat ein paar Regeln aufgestellt hat, die unseren Umgang mit Jungs betreffen.
    K ats Regeln:
Niemals, wirklich niemals erzählen, dass Kat mal Britney Spears und N’Sync gut fand.
Nicht zugeben, dass ich mit Barbies gespielt habe, bis ich elf war, obwohl ich in diesem Punkt zur Selbstironie fähig bin (was denn? Dazu stehe ich!).
Nicht ausplaudern, dass wir immer noch gerne Arielle, die Meerjungfrau gucken. Stattdessen betonen, wie sehr wir auf Horrorfilme stehen (obwohl wir davon Albträume kriegen!).
Auf keinen Fall zugeben, dass wir schon Knutschen geübt haben, und zwar mit unserem Arm . (Natürlich mit unserem eigenen Arm , nicht mit dem Arm der anderen. Das wäre echt eklig gewesen, und extrem peinlich, wenn Kats kleine Schwester Julianne genau in dem Moment ins Zimmer geplatzt wäre.)
Nichts mit einem Typen anfangen, zu dem die andere nicht ihr Okay gegeben hat oder der unsere Freundschaft kaputtmachen könnte.
    Ich habe eine einzige Regel gebrochen. Im Jugendzentrum hat Kat zum Spiel Dance Dance Revolution getanzt (Kat ist einfach die Beste, wenn es darum geht, Tanzschritte nachzumachen, die

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