Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
herangekommen, doch jetzt kam ein schlanker Keshiri-Sith mit dunkellila Augen und alabasterweißem Haar in ihre Richtung – und bedeutete anderen, ihm zu folgen. »Wir müssen das hier einfach zu Ende bringen.«
Vestara sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Warum?« , fragte sie. »Sagen wir, ihr schafft es, Abeloth zu töten … noch mal. Was dann?«
»Dad, was das betrifft, hat Vestara nicht ganz unrecht«, sagte Ben. Ihm fiel bloß ein einziger Grund dafür ein, warum die schwer verwundete Abeloth aus der Obhut ihrer Fallanassi-Beschützerinnen fliehen sollte, und der war nicht , weil sie damit rechnete, dass die Skywalkers vor ihr wieder in Kampfform waren. Sie musste Angst haben, gegen jemand anderen kämpfen zu müssen – vielleicht sogar gegen einen ganzen Haufen anderer. »Abeloth zu töten, bewirkt nicht allzu viel.«
»Das hält sie schwach«, hielt Luke dagegen. »Und das schützt die Jedi aus der Zuflucht.«
Diese Feststellung traf Ben wie ein Blasterschuss. Genau wie sein Vater und alle anderen, hatte Ben die Genesung der Jedi-Ritter dem Tod von Abeloth’ erstem Körper zugeschrieben. Doch seit sie festgestellt hatten, dass sie noch am Leben war, war ihm nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, sich zu fragen, warum diese Jedi immer noch normal waren. Natürlich war die Antwort darauf vermutlich genau das, was sein Vater angedeutet hatte – nach der Vernichtung ihres ersten Körpers war sie zu geschwächt gewesen, um mit den Zuflucht-Jedi in Kontakt treten zu können.
Doch falls sie ihre Kräfte je in vollem Umfang wiedergewann, würde sie das mit Sicherheit wieder tun – besonders, wenn sie die Jedi aus der Zuflucht gegen den Orden einsetzen konnte.
Und momentan waren die Skywalkers die Einzigen, die in der Lage waren, sie zu verfolgen.
Sein Vater hatte mehr als genug Blut vergossen, um Abeloth mit einer Dathomiri-Blutfährte auf den Fersen zu bleiben. Doch falls das nicht funktionierte, würden sie ihr auf der Spur bleiben müssen, indem sie ihre Hyperraumsprünge analysierten – und dazu mussten sie nah genug an ihr dran bleiben, um sie aufzuzeichnen.
Voller Stolz über das Durchhaltevermögen und die Weitsicht seines Vaters, schaute Ben zu ihm hinüber und fragte: »Das werden wir jetzt eine ganze Weile machen, nicht wahr?«
Luke lächelte und nickte. »Ich fürchte, ja, mein Sohn.« Er wandte sich an Vestara. »Bist du bereit dafür? Du könntest dein Glück immer noch mit dem Freunde-und-Familie-Plan versuchen.«
Vestara runzelte die Stirn. »Ihr würdet mich bei ihnen lassen?«
»Was auch immer deine Gründe dafür waren, du hast Ben da drinnen das Leben gerettet«, entgegnete Luke. »Ich denke, ich kann dir eine Pause gönnen … für dieses eine Mal.«
Vestara dachte beinahe ein Dutzend Schritte lang über das Angebot nach, dann legte sie den Kopf auf die Seite und musterte Luke skeptisch. »Ist das ein Test, Meister Skywalker?«
Ben stellte sich dieselbe Frage, denn das Letzte, was sein Vater wollen konnte, war, dass Vestara das weitergab, was sie über die Jedi-Königin gehört hatte. Allerdings stellte er jetzt, als er darüber nachdachte, fest, dass Abeloth nichts preisgegeben hatte, das Taalon nicht bereits wusste – sie hatte lediglich bestätigt, dass eine Jedi-Königin dazu bestimmt war, einen Thron zu besteigen, den die Sith für sich selbst beanspruchten.
»Wenn ich Euer Angebot, mich freizulassen, annehme«, fuhr Vestara fort, »wie schnell werde ich dann tot sein?«
Luke lächelte innerlich. »Das ist nicht mein Stil«, sagte er. »Es steht dir frei hierzubleiben, wenn du dein Glück mit den Sith versuchen willst. Aber wenn du mit uns kommst, dann nicht als Gefangene. Wir werden auch so schon genug Schwierigkeiten bekommen, ohne uns auch noch um dich sorgen zu müssen. Wenn du bei uns bleiben willst, dann also allein aus dem Grund, weil du selbst es willst.«
Ben fing an, sich zu fragen, ob sein Vater während des Kampfes womöglich eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte. »Ähm, Dad, du weißt schon, dass sie nicht versucht hat, uns zu retten, als sie Taalon getötet hat, oder?«, fragte er. »Sie hat bloß versucht, Abeloth daran zu hindern, ihn zu ihrem Tentakelreiniger zu machen – ehe sie ihn dazu benutzt hätte, die Kontrolle über die Sith zu erlangen.«
»Das ist keine schlechte Sache, Ben.« Während Luke sprach, hielt er seinen Blick auf Vestara gerichtet. »Ebenso wenig, wie der Galaxis noch ein Geschöpf
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