Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
wieder zu Kräften kommen würde, als es irgendein Mensch vermocht hätte … selbst ein menschlicher Jedi .
Die Skywalkers hatten ungefähr fünf Meter zwischen sich gebracht, als auf der anderen Seite des Podiums knisternd ein Sith-Lichtschwert zum Leben erwachte. Luke fluchte leise und riskierte einen raschen Blick in diese Richtung, in der Erwartung eines weiteren Verrats im letzten Augenblick. Stattdessen sah er, wie Vestara ihr Lichtschwert in seine Richtung warf.
»Los!«, brüllte sie.
Das Mädchen schwang bereits beide Hände zu Abeloth herum und entfesselte einen
tanzenden, gegabelten Machtblitz. Luke schluckte seine Überraschung herunter, streckte seine Hand aus, um ihr Lichtschwert zu sich zu rufen, und sprang so energisch vor, wie sein verletztes Knie es zuließ.
Es war, als würde man auf eine Wand aus solider Machtenergie stoßen. Im einen Moment warf er sich nach vorn und streckte seine Machtsinne aus, um sich mit Ben zu koordinieren. Im nächsten stand er bewegungslos da, mit schwirrendem Kopf und klingelnden Ohren, und musste mitansehen, wie Abeloth zur Vordertür der Halle hinausstolperte.
Luke schaffte es, die wenigen Sekunden stehen zu bleiben, die nötig waren, um sicher zu sein, dass sie nicht wieder zurückkam – dass sie sie einmal mehr schwer genug verwundet hatten, um sie in die Flucht zu schlagen. Dann gab sein Knie nach, und er fiel unter Schmerzen zu Boden.
Sofort war Ben an seiner Seite und zog das Medikit aus seinem Gürtel. »Dad! Bist du okay?«
»Ich werd’s überleben.« Luke musterte die blutdurchtränkte Gestalt seines Sohnes. Ben würde mindestens ein Kilo Bacta-Salbe und zwei Liter Plasma brauchen. »Was ist mir dir? Fühlst du dich schlecht?«
»Jedenfalls fühlt sich nichts davon gut an«, entgegnete Ben. »Aber es ist bloß eine Fleischwunde. In Ordnung, es sind eine Menge Fleischwunden, aber trotzdem sind es bloß Fleischwunden.«
Luke hörte auf der anderen Seite des Podiums ein benommenes Stöhnen und stellte fest, dass Gavar Khai allmählich wieder zu Bewusstsein kam – vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Fallanassi nicht mehr länger unter Abeloth’ Kontrolle standen. Er schaute zur Tür hinüber, fragte sich, was wohl aus den Sith da draußen geworden war, und streckte eine Hand aus, damit Ben ihm aufhalf.
»Verschwinden wir von hier«, sagte Luke. »Wir sollten uns lieber beeilen, wenn wir es in einem Stück zur Schatten zurückschaffen wollen.«
»Ich denke, diesen Gedanken könnt ihr euch abschminken«, sagte Vestara, die sich zu ihnen gesellte. Sie blieb ein gutes Stück außerhalb seiner Lichtschwertreichweite stehen und fügte dann hinzu: »Wenn man bedenkt, dass ihr dazu zunächst aus Sith-Gewahrsam entkommen müsstet.«
Bens Kopf ruckte herum. »Gewahrsam?«
Vestara winkte mit ihrer Hand in Richtung der Tür. »Nur für den Fall, dass ihr es vergessen habt, aber ihr seid deutlich in der Unterzahl.« Sie streckte die Hand aus. »Es wäre am besten, wenn ihr mir jetzt eure Waffen übergebt. Wir wollen doch keine Missverständnisse, wenn ich euch nach draußen führe.«
Luke seufzte und wandte sich an Ben. »Toller Plan.« Während er sprach, streckte er seine Machtsinne nach Gavar Khai aus, um die unterbewusste Aufmerksamkeit des Sith auf ihr Gespräch zu lenken. »Ein Sith-Mädchen so auszutricksen, dass es den Hochlord tötet … gute Arbeit. Sich von dem Sith-Mädchen schon wieder übertölpeln zu lassen … nicht so gut.«
»Ben hat mich nicht ausgetrickst «, widersprach Vestara. »Es musste getan werden.«
»Weil du es nicht ertragen konntest zu sehen, wie ich gefoltert werde?« Bens Tonfall war leicht und unbekümmert, ein sicheres Zeichen dafür, dass er verstand, was Luke zu tun versuchte.
»Ich wusste , dass du auf mich …«
»Sei nicht albern«, unterbrach Vestara. »Jeder konnte erkennen, dass es getan werden musste. Abeloth war dabei, sich Lord Taalon zum Schoßtier zu machen. Das wäre für die Sith ebenso wenig von Nutzen gewesen wie für die Jedi.«
»Vestara?« , rief Gavar Khai. Er stand auf und kam, nach seinem Lichtschwert fummelnd, um den Podiumsbereich herum auf sie zu. » Du hast Hochlord Taalon getötet?«
Vestara atmete scharf aus. »Ah, criik !« Sie schaute zur Decke empor und ließ ihre Augen nach hinten rollen, um nachzudenken – oder vielleicht, um beiden Skywalkers einen langsamen Tod zu wünschen –, warf Luke dann einen düsteren Blick zu und hob eine Hand in Gavar Khais
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