Das Verlangen des Milliardaers - Band 2
dass Sie ein Verhältnis mit Alex haben. Sie wollen Alex wehtun, indem sie Sie bedrohen … Seien Sie vorsichtig.“
John steht auf und wirft einen Geldschein auf den Tisch. Dann kritzelt er eine Telefonnummer auf einen Kassenzettel, den er mir hinhält.
„Eine letzte Sache noch: Sagen Sie Alex, er solle sich vor Helen in Acht nehmen. Sie hat etwas Fürchterliches getan.“
„Warum sagen Sie mir das alles?“, frage ich anklagend. „Und warum sollten Ihre Kinder mir etwas tun?“
Meine Fragen überraschen ihn. Er sucht nach einer Erklärung, doch dann geht er ohne ein weiteres Wort und überlässt mich meinen Gedanken. Er hat meine letzten Fragen nicht beantwortet.
Ist er wirklich aufrichtig? Oder versucht er, mich zu manipulieren, um an Alex ranzukommen?
Mein Verstand rät mir, mich von Alex fernzuhalten, aber ich liebe ihn so, dass ich ihn nicht einfach fallen lassen kann. Ich muss unbedingt mit ihm über all das sprechen. Meine Arbeit bei Renex, die Drohungen, das, was sein Vater mir anvertraut hat …
Weiß er überhaupt, dass er einen Halbbruder und eine Halbschwester hat?
Ich beschließe, Alex eine Nachricht zu schicken.
„Alex. Ich muss dir etwas Wichtiges sagen. Ich habe deinen Vater getroffen. Ruf mich bitte an.“
Ich warte einen Moment, aber es kommt keine Antwort. Dann rufe ich Gilles an und erzähle ihm die ganze Geschichte. Er versichert mir, dass er Alex anrufen und aus der Ferne für meine Sicherheit sorgen wird.
„Ich glaube Ihnen, Lou. Ich kenne einen Teil der Geschichte und Ihre Erzählung hört sich stimmig an. Aber seien Sie auf der Hut – es ist nicht immer alles, wie es scheint!“
„In Ordnung. Ich melde mich, falls es etwas Neues gibt.“
***
Nachmittags begebe ich mich zu Bogaert. Seit dem Treffen mit John denke ich über etwas nach.
Ich glaube, ich sollte kündigen. Aber zuerst muss ich sicherstellen, dass Nina und Matthew nicht unter falschem Namen bei Bogaert arbeiten.
Cerise ist überrascht, als ich im Büro erscheine.
„Solltest du nicht erst morgen wiederkommen? Du scheinst zu glauben, dass du machen kannst, was du willst“, sagt sie hochmütig.
Ich komme ohne Umwege zur Sache.
„Cerise, weißt du über mich und Monsieur Bogaert Bescheid? Du kannst es mir sagen.“
„Nein … nein. Na ja, um ehrlich zu sein schon.“
„Du warst es, die die Nachricht von Alex auf meinem iPhone gelöscht hat, nicht wahr?“
Cerise zögert einen Moment, doch dann gibt sie es zu.
„Okay. Das war ich.“
„Aber warum?“
„Ich war eifersüchtig. Als du hier angefangen hast, dachte ich, du hast es auf meinen Job abgesehen und außerdem hast du ein Verhältnis mit dem Big Boss! Das ist ungerecht. Und ich bin geschieden, alleinerziehend mit zwei Kindern, fast schon am Verfallsdatum und ich weiß nicht, wie ich über die Runden kommen soll. Dann bist du hier einfach so aufgetaucht, weil du Beziehungen hast, bist bildhübsch und wickelst den Chef ein. Aber jetzt tut es mir leid, weil ich dich mag und weil ich weiß, dass du was draufhast. Also ja, ich habe die Nachricht gelöscht.“
Ich bin wie erschlagen. Langsam steigt Wut in mir auf.
„Hast du mir auch die Drohungen geschickt?“
„Drohungen? Nein, ganz bestimmt nicht. So verdreht bin ich nicht.“
Sie wirkt aufrichtig. Mein Telefon klingelt. Es ist Alex! Bevor ich abnehme, ziehe ich mich in die Toilette neben dem Büro zurück. Aber nachdem ich die Tür abgeschlossen habe und drangehe, ist am anderen Ende niemand dran. Irgendwie kommt es mir vor, als ob mir jemand gefolgt wäre. Ich kann die Tür nicht mehr öffnen. Auf dem gekachelten Boden höre ich Schritte und ich nehme den Geruch eines Männerparfüms wahr. Da ist jemand auf der anderen Seite.
„Wer ist da? Lassen Sie mich raus!“
Keine Antwort. Die Tür ist immer noch blockiert. Ich rufe den Empfang an, damit jemand von der Security mir die Tür aufmacht. Doch plötzlich gibt die Tür nach. Ich schaue mich um. Aber da ist niemand. Als der Security-Mann erscheint, erfinde ich eine Ausrede. Er hält mich sicher für verrückt.
„Ich hatte nur Probleme, die Tür zu öffnen. Nichts Schlimmes. Man sollte nur mal das Schloss überprüfen.“
Ich weiß, dass jemand hinter der Tür war. Ich bin mir hundertprozentig sicher. Nur wer? Wer kann das gewesen sein? Und dieses Parfüm … Jetzt habe ich Angst. Sollte ich Bogaert sofort verlassen? Die Sache geht zu weit.
In diesem Moment erhalte ich eine neue Nachricht:
Lou Arpad, du bist entlarvt. Was machst
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