Das Verlangen des Milliardaers - Band 3
Freitreppe vor der Eingangstür.
„Guten Abend, Mademoiselle Arpad. Ich bin James, der Butler.“
„Guten Abend, James.“
„Monsieur Bogaert erwartet Sie oben. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.“
James weist mir den Weg und zieht sich dann diskret zurück. Ich steige die Treppe aus weißem Marmor hoch. Oben liegen Rosenblätter auf dem Boden und weisen mir den Weg zum Ende des Flurs, durch eine offene Doppeltür. Überall stehen angezündete Kerzen. Die Fenster sind geöffnet und Vorhänge wehen im Wind.
Plötzlich wird es dunkel. Jemand hat mir die Augen verbunden, aber ich habe keine Angst, denn ich habe Alexʼ Parfüm erkannt. Ich kann ihn hinter mir spüren. Er küsst meinen Hals und mich überlaufen Freudenschauer.
„Ich habe eine Überraschung für dich. Gib mir die Hand.“
Ich folge ihm blind. Als er den Seidenschal von meinen Augen löst, entdecke ich ein wunderschönes Kleid in einem umwerfenden Nachtblau, das natürlich von Bogaert stammt. Verwundert drehe ich mich zu Alex um.
„Dieses Kleid wirst du morgen Abend anziehen. Du wirst die Schönste von allen sein.“
„Heißt das …?“
„Das heißt, dass du mich morgen Abend auf den Galaabend von Bogaert begleitest.“
„Oh, Alex! Das ist wunderbar. Ich bin so glücklich! Damit hatte ich nicht gerechnet.“
„Ich weiß, aber ich habe zwei schreckliche Tage hinter mir, an denen ich nur an dich gedacht habe. Also habe ich mir gesagt: Zur Hölle mit den Konventionen! Ich liebe dich und das soll die ganze Welt wissen!“
Ich bin überglücklich.
„Aber sei gewarnt, Lou. Ab morgen Abend wirst du im Visier der Paparazzi stehen. Die Presse wird sich jede Menge Fragen über dich stellen und in deiner Vergangenheit wühlen. Du wirst von den Boulevardblättern verfolgt werden. Ich kann die Überschriften schon sehen: ,Alexander Bogaert und seine geheimnisvolle Begleitung: die Enthüllungen, auf die Sie gewartet haben‘“, fährt er zynisch fort. „Versprich mir, niemals auch nur ein Wort von dem, was du in diesen Schundblättern liest, zu glauben“, fügt er hinzu.
„Das verspreche ich dir. Aber du machst mich nervös. Ich weiß nicht, ob ich der ganzen Sache gerecht werde. Du bist schließlich an so etwas gewöhnt.“
„Sei einfach ganz du selbst und alles wird gut gehen“, antwortet Alex und küsst mir die Hand. „So, wie ich dich liebe.“
Er zieht mich an sich, um mich zu küssen, und führt mich in sein Zimmer. Ich fahre ihm mit beiden Händen durchs Haar. Das Bett wartet auf uns …
***
Die ersten schüchternen Sonnenstrahlen dringen durchs Fenster. Es ist 8 Uhr früh. Alex ist schon fort, aber er hat mir eine Nachricht auf dem Kopfkissen hinterlassen:
„Sei um 17 Uhr da. Stylisten, Friseure und Visagisten werden auf dich warten.“
Ich stehe unter Druck. Irgendwie weiß ich nicht mehr so recht, ob ich überhaupt zu dem Galaabend gehen möchte. Ich schicke Charlotte eine SMS:
„Ruf mich an, sobald du wach bist. Es ist dringend!“
Dann gehe ich in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Sicher werde ich heute keinen Bissen hinunterbringen. Vor lauter Stress habe ich schon Bauchschmerzen. Ich begegne James, dem Butler, den ich gestern kennengelernt habe.
„Guten Morgen, Mademoiselle Arpad. Haben Sie gut geschlafen?“
„Guten Morgen, James. Sehr gut, danke. Ich würde mir gerne einen Kaffee machen. Wo ist die Küche bitte?“
James ist überrascht.
„Der Kaffee ist fertig, Mademoiselle. Das Frühstück ist auf der Veranda angerichtet.“
„Oh, verzeihen Sie“, antworte ich lachend. „Ich bin nicht daran gewöhnt …“
Ich folge ihm.
„Vielen Dank, James. Obwohl ich ehrlich gesagt fürchte, heute kaum etwas hinunterbringen zu können.“
Da ruft schon Charlotte an.
„Rate, wo ich bin!“
„Im Wellnessbereich eines Fünf-Sterne-Hotels und lässt dir von zwei schönen Männern die Füße massieren.“
„Aber nein …“, antworte ich lachend. „Alex hat mich zu dem Galaabend eingeladen und …?“
„Du sollst als seine Begleitung auftreten!“
„Ja!“
„Oh, das ist doch super!“
„Er hat schon alles geplant: das Kleid, den Friseur, den Visagisten, alles … Du musst unbedingt kommen. 17 Uhr in Neuilly. Die Adresse hast du schon!“
„Bist du sicher? Ich soll kommen? Das ist mein Traum, eine Armee von Leuten, die alle dafür da sind, mich zu verschönern!“
„Aber ich habe ganz schön Bammel! Das ist unser erster offizieller Auftritt als Paar. Ich werde bestimmt genau unter die
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