Das Verlangen des Milliardaers - Band 3
erzählst du mir alles, einverstanden?“
„Okay.“
„Pass auf dich auf.“
Sobald ich aufgelegt habe, rufe ich Gilles an, doch es geht nur der Anrufbeantworter dran. Ich hinterlasse eine Nachricht:
„Könnten Sie bitte Alex so schnell wie möglich sagen, dass er mich unbedingt anrufen muss?“
Dann gehe ich ins Atelier, wo sich Renée Moreau gerade aufhält. Sie hat die Marke Renex vor fünfzig Jahren geschaffen und lebt in der Wohnung direkt über dem Atelier. Sie sieht besorgt aus.
„Lou! Ich finde dich im Moment sehr blass. Du bist mitten in dieser schönen Liebesgeschichte, aber du siehst nicht gerade aus, als ob es dir gut geht. Was ist los?“
Da ich meine Freundin nicht beunruhigen will, lenke ich ab.
„Ich bin nur ein bisschen müde, das ist alles. Gerade habe ich bei Bogaert gekündigt“, sage ich.
„Du hast was?“, fragt die alte Dame erstaunt. „Bist du dir sicher, dass du weißt, was du da tust? Du hast vermutlich deine Gründe, aber Bogaert ist ein international renommiertes Modehaus und Renex ein winziges Unternehmen, das kurz vorm Bankrott steht … Und deine Karriere? Hast du da wirklich die richtige Entscheidung getroffen?“
„Ja. Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich jetzt voll und ganz der neuen Kollektion von Renex widmen! Es ist wirklich eine größere Herausforderung, mit dir zu arbeiten, als in einem Unternehmen, das nichts mehr beweisen muss. Weißt du was? Ich hatte gerade eine tolle Idee. Wir könnten doch nächsten Monat eine Modenschau in einer Bar am Ufer der Marne machen! Das wäre doch die perfekte Möglichkeit, der Marke neuen Wind zu verleihen. Wir könnten die Presse einladen …“
„Ha! An so etwas habe ich gar nicht gedacht, aber das ist eine tolle Idee. Weißt du schon wo?“
„Äh … nein.“
„Wir könnten das bei Gégène machen! Die berühmteste Bar Frankreichs! Das erinnert mich an meine Jugend. Aber aufgepasst, ich stelle mir etwas vor, was gleichzeitig retro und edel ist, einverstanden?“
„Renée, mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich um alles! Charlotte wird mir helfen, und alles, was in der Pariser Modewelt Rang und Namen hat, wird da sein.“
„Daran zweifle ich keine Sekunde, Lou. Du hast so viel Talent! Ich kann dir für alles, was du für mein Unternehmen tust, nie genug danken!“, sagt die alte Dame mit Tränen der Dankbarkeit in den Augen.
Dann breitet sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Fröhlich geht sie wieder an die Arbeit. Ich sage ihr nichts davon, was mich wirklich beunruhigt: Alex! Ist Karine oder Nina, seine rechte Hand, wirklich seine Halbschwester? Wenn sie sein privates Handy an sich gebracht hat, muss ich doppelt vorsichtig sein. Plötzlich fühle ich mich unendlich erschöpft. Vielleicht sollte ich unsere Beziehung endgültig beenden, um uns zu schützen? Er hat mich gebeten, ihm einige Zeit lang seinen Freiraum zu geben. Helen, seine Mutter, verliert langsam den Verstand und will von unserer Beziehung nichts wissen. Aber ich glaube, dass ich das nicht schaffen werde.
Meine Gedanken schweifen zur Erinnerung an seinen Mund auf meinen Lippen und seinen Händen auf meinem Körper. Ich bekomme Gänsehaut.
Nein. Niemals könnte ich ihn verlassen. Er ist ein Teil von mir, für immer.
Genau in diesem Moment ruft Gilles an und reißt mich aus meinen Träumereien.
„Guten Abend, Mademoiselle Arpad. Ich habe Ihre Nachricht erhalten.“
„Gilles! Endlich! Ich mache mir solche Sorgen. Haben Sie etwas von Alex gehört?“
„Können Sie ihn nicht erreichen?“
„Nein, ich glaube, jemand hat ihm das Telefon gestohlen, über das wir miteinander kommuniziert haben. Ich habe einen Anruf erhalten, aber da war niemand dran … Vielleicht war es Karine, aber ich bin mir nicht sicher. Kurz darauf hat mich jemand in der Toilette eingesperrt. Das war sicher Mike! Ich habe Angst bekommen und beschlossen, bei Bogaert zu kündigen. Können Sie versuchen, Alexander zu erreichen und ihm sagen, dass ich ihn dringend sprechen muss? Ich habe Mike am Telefon über Alex und mich reden hören.“
Dann erzähle ich ihm, was ich in Mikes Büro belauscht habe.
„Ich werde versuchen, ihn zu erreichen. Außerdem werde ich Nachforschungen über diese Leute anstellen: Matthew, Nina und John Bogaert. So können wir sicher sein, dass es sich wirklich um Mike und Karine handelt. Ich habe einen Freund bei Interpol. Er wird mir Informationen beschaffen. Allerdings kann das etwas dauern.“
„Danke, Gilles. Ich weiß, dass
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