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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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PROLOG
    Irgendwo in England, Herbst 2012  
    «Und was jetzt? Kannst Du reden in dieser Gestalt?»

    Aus der Scheune drangen dumpfe Basstöne nach draußen und verloren sich im anliegenden Wald. Marcus‘ Blick huschte über den Platz, auf dem mehrere Schrottkarren parkten. Die Reklamelichter des Clubs spiegelten sich in den tiefen Pfützen, verzerrt vom leichten Regen. Marcus knallte die Autotür zu, schlug seinen weißen Hemdkragen nach oben und rückte sich die Kappe zurecht. Im weißen Manschettenhemd wirkte er vermutlich overdressed, aber die klobigen Wanderschuhe und die ausgewaschene Jeans dazu lockerten sein Outfit etwas auf. Mit gesenktem Kopf umrundete er die Pfützen und ging hinüber zum Eingang, der von zwei hochgewachsenen, dunkelhäutigen Kerlen bewacht wurde. Der Betonbau, der aufgrund seiner ländlichen Lage nur „Die Scheune“ genannt wurde, hatte so gar nichts von einer Scheune. Es war ein grauer Kasten mit einer schweren Stahltür. Er konnte nicht erahnen, wie groß der Laden war, weil es zu dunkel war. Einer der Türsteher musterte ihn von oben bis unten, ließ ihn dann mit einem Nicken den Club betreten. Hier auf dem Land, fast 100 Kilometer nördlich von London, wurde dies als die Geheimadresse für ausgeflipptes Night-Life empfohlen. Marcus wollte aber keine Party feiern. Marcus suchte nach etwas ganz Bestimmtem …
    Er stand im Eingangsbereich, ließ sich einen grünen, giftig aussehenden Drink von einer fast nackten, jungen Frau reichen. Außer schwarzen Pflastern, die als x über ihren Brustwarzen klebten, und einem Latexstring trug sie nichts als hochhackige Lederstiefel. Sie schmiegte sich eng an ihn. Ihr Atem roch nach Kaugummi und Alkohol. Marcus verzog das Gesicht, wandte sich von ihr ab, stellte den Drink auf einen Tisch und folgte der lauten Musik. Er spürte den Rhythmus in seinen Eingeweiden. Den Bass.
    Der Club wurde kaum ausgeleuchtet, überall standen kniehohe, weiße Kerzen, die schummriges Licht verströmten. Über ihm hingen große Kerzenleuchter, die der Umgebung einen Hauch von „from dusk till dawn“ verliehen. Er ging durch den flackernden Schein hindurch zur Bar, bestellte sich einen Martini, lehnte sich mit dem Rücken an und ließ seinen Blick über die Tanzfläche schweifen. Ein DJ heizte mit Techno Beats ein, die Menge tobte ausgelassen.
    „Dein Martini“, brüllte hinter ihm der Barmann gegen die laute Musik an. „Macht 5 Pfund.“ Marcus wandte sich zu ihm, nahm seinen Drink und warf ihm das Geld achtlos auf den Tresen. Mit dem Drink in der Hand drehte er sich zurück zu den tanzenden Menschen. Sein Blick wanderte über die Menge, versuchte unter den schwitzenden Körpern etwas Interessantes zu entdecken. Aber die Frauen waren zu vollgedröhnt, zu sexy und damit auch zu selbstbewusst. Nein. Das war es nicht, was er suchte. Keine der Frauen weckten sein Interesse, zogen ihn magisch an. Innerlich fluchend trank er den Martini leer, stellte ihn ab, straffte seine Schultern und wandte sich zum Gehen. Heute Abend war offensichtlich nichts für ihn dabei.
    „Du siehst aus, als wärst du versetzt worden“, schnurrte eine samtige Stimme in sein Ohr. Weich, warm hauchte der Atem einer fremden Frau über seinen Nacken. Marcus drehte den Kopf und blickte in kugelrunde, blassblaue Augen hinter dicken Brillengläsern. Die kinnlangen roten Locken standen in alle Richtungen ab und ein paar Sommersprossen auf der Nase zierten die blasse Haut. Mit der Schminke hatte die junge Frau definitiv übertrieben. Ein knallroter Mund lächelte ihn an, zeigten perlweiße Zähne. Marcus Blick wanderte nach unten in ihren tiefen Ausschnitt, aus dem mächtige Brüste hervorquollen. Sie trug ein hautenges Muskelshirt, das ihre fleischigen Arme betonte und sich über ihren Bauch wölbte. Eine Speckrolle blitzte hervor. Die pummeligen Beine steckten in engen Leggins, ihre Füße in hohen Pumps. Aufgrund der samtigen Stimme hatte er etwas anderes erwartet, aber das war genau der Typ Frau, den er suchte. Marcus lächelte sein unwiderstehlichstes Lächeln.
    „Das war, bevor du aufgetaucht bist. Ich glaube, ich habe meine heutige Verabredung gefunden“, säuselte er und kam ihrem Gesicht näher, sog ihren Duft in sich auf. Ja, das war die Richtige, denn sie war kurz vor ihrer Menstruation, verströmte den typischen Duft nach reifen Pfirsichen. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Sie kicherte. Süß. „Mandy.“ Sie reichte ihm ihre Hand. Marcus ergriff sie, führte sie sich an die Lippen

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