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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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Irgendwie zurückweisend. War da eine unsichtbare Barriere?
    Die Professorin zeigte, nach links. Von uns aus war es rechts. »Diese ganze Seite nennen wir den linken Flügel. Hier sind unter anderem die Unterrichtsräume der Fächer Geschichte der Zeit und Heilung sowie der Krankenflügel und die Bibliothek.« Sie zeigte nun nach rechts. Also von uns aus nach links. »Das ist der rechte Flügel. Hier sind die Räume der Fächer Verwandlung, Verteidigung und Zaubertränke sowie der Weg zum Eulenhaus.« Sie machte eine kurze Pause. »Und geradeaus sind eure Schlafgemächer. Sie sind in vier Abteilungen eingeteilt. Je nach Haus natürlich. Wir nennen es den Hauptflügel.« Sie ging voran. Ich spürte ein seltsames Kribbeln, als wir ihr folgten. Es war wirklich Magie. Ich war erstaunt darüber. Sonnenlicht, das durch unzählige Fenster hereinströmte, erhellte den Gang. Einige Vampire zischten aufgebracht. Der lange Gang war mit vielen Bilder von den Abschlussklassen, mit den jeweiligen Abschlussnoten und den Besten der Jahrgänge seit Bestehen der Schule verhangen.
    Ich ging an einem vorbei und ein komischer, dennoch leiser Aufschrei drang aus meiner Kehle. Dieses Bild zeigte einen sportlichen jungen Mann, der mich angrinste. Es war kein anderer als mein Dad.
    Plötzlich spürte ich kühle Arme, die mich umschlangen und ich schloss die Augen. Es war Jas und es tat so gut, zu spüren, dass er da war. Er berührte leicht meine Stirn. Ich würde gerne hier weiter herumstehen, dich in den Armen haltend, aber wir müssen weiter, sonst verpassen wir noch den Anschluss. Das weißt du.
    Ich seufzte und öffnete die Augen. Er nahm meine Hand und wir gingen den anderen hinterher.

 

    Ich packte meine Sachen aus. Unsere Koffer waren schon auf unsere Zimmer gebracht worden. Zum Glück, denn ich hatte, ehrlich gesagt keine Lust darauf, sie hinaufzuschleppen. Unsere Wohnräume lagen unverschämt weit oben.
    Auf unserer Tür zu unserm Wohnraum war ein Porträt einer wunderschönen Frau zu sehen. Ich kannte sie aus meinen Träumen, es war natürlich Lidle Marie. Um einzutreten, mussten wir die linke Hand auf dem Bild berühren und das Passwort »Eleganz« sagen, schon ging die Tür mit einem Schwung auf.
    Hinter dieser Tür war ein breiter bogenförmiger Türrahmen. Wir gingen hindurch und kamen in unseren Gemeinschaftsraum. Er war riesig. Hier waren überall bequeme Sitzmöglichkeiten. Der Kamin an der Wand war groß und davor konnte sich eine gewisse Anzahl von Schülern erwärmen. Weiter hinten im Raum, an den Fenstern, war eine sogenannte Hausaufgabenecke. Da saß im Moment keiner. Im Raum hingen viele Porträts wunderschöner Hexen. Einige kamen mir merkwürdigerweise bekannt vor.
    Unsere Hausleiterin empfing uns mit den Worten: »Die Gemächer der dritten und vierten Klasse sind links. Die der zweiten und ersten, also eure, sind hier rechts.« Sie ging, rechts von dem Kamin, eine kurze Treppe hinauf. »Hier sind eure Zimmer. Über euch«, sie hatte auf eine Treppe daneben gezeigt, die nach oben führte, »sind die Zimmer der Zweiten. Eure Koffer wurden schon hineingebracht.«
    Damit verschwand sie nach oben und aus unserem Blickfeld. Eine Tür mit einer großen, wunderschönen blühenden Blüte war vor uns zu sehen. Jessi versuchte den Türknauf zu drehen, was ihr aber nicht gelang. Sie bekam einen leichten Stromschlag. »Au, was soll das denn?«
    Auf einmal waren Augen erschienen. Die Blüte flüsterte: »Wer mit Gewalt hineingelangen will, bleibt draußen. Wer freundlich fragt und mir ein Wort flüstert, der darf eintreten.«
    Ich überlegte. Ein Wort flüstern. Mir kam ein Gedanke. »Ein bestimmtes Wort?«, unterbrach ich die anderen. Die Augen der Blüte blinzelten mich an. Sofort war alles ruhig. Alle hatten mit netten Worten auf sie eingesprochen.
    »Ein Wort. Flüstern.« Ich überlegte laut, damit die anderen es auch mit verstanden. »Eine Blume. Flüstern. Freundlich. Nicht mit Gewalt. Draußen.« Hm ... es wurde langsam klarer.
    Leises Gemurmel um mich herum. Ich beachtete sie nicht. Zuerst waren die Gedanken der anderen in Aufruhr. Was meint sie? Ist sie verrückt geworden? Kann sie nicht schneller denken? Ich will endlich hinein und lernen. Sie hat schon den richtigen Gedankenfaden, aber wie ist wohl das richtige Passwort? Der letzte Gedanke kam von einer Schönheit. Sie hatte hüftlanges blondes Haar. Sie war schlank und ich erkannte sie. Ihr Name war Jena. Sie war die Einzige, die wie ich empfand und dachte. Die

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