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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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rief Perdimonn, und der Wagen sackte zurück gegen den Hebel. »Jetzt kommt der entscheidende Moment, mein Freund. Bist du bereit?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Calvyn lächelnd. Er mochte Herausforderungen und trotz des Regens wurde die Sache langsam spannend. »Dann mal los.«

    Perdimonn lachte und schien sich über seinen Eifer zu freuen. »Also gut. Sobald Sachte zu ziehen beginnt, stemmen wir uns gegen den Balken, ja?«
    »Klar«, erwiderte Calvyn, ging in Stellung und hob die Daumen, um Perdimonn anzuzeigen, dass er bereit war.
    »Los, Sachte!«, brüllte Perdimonn so laut er konnte. Als das Pferd sich mühsam in Bewegung setzte, warfen sich Calvyn und der alte Mann gegen den Hebel, der unter dem Druck gefährlich knackte. Das Rad kroch etwa zur Hälfte aus dem Schlagloch und blieb dann stehen. Die gegeneinander arbeitenden Kräfte befanden sich kurzzeitig im Gleichgewicht. »Immer noch zu schwer«, seufzte Perdimonn über den Balken gebeugt. »Halt, Sachte!« Das Rad sank patschend in den Schlamm zurück.
    Perdimonn stand da und schaute mit leicht gerunzelter Stirn auf das widerspenstige Rad. »Scheint, als ob wir es doch auf die harte Art versuchen müssen«, murmelte er vor sich hin. Er atmete tief ein, seufzte und wandte sich lächelnd an Calvyn. »Junge, wir müssen da noch mal ran. Dieses Mal nehme ich aber ein wenig Last vom Wagen, während du an dem Rad hebelst.«
    Calvyn zuckte wenig überzeugt die Achseln und nickte. Er sah keinen Weg, wie der alte Mann genug Gewicht von dem eingesunkenen Rad nehmen wollte, ohne den gesamten Wagen abzuladen. Er war noch verwunderter, als Perdimonn hinter der gegenüberliegenden Seite des Wagens verschwand und etwas Unverständliches vor sich hin murmelte. Calvyn lehnte sich gegen den Karren und suchte Schutz vor dem Regen, denn er rechnete damit, eine Weile warten zu müssen. Der Wind trug Perdimonns leise Worte zu ihm herüber, und obwohl er jetzt einige von ihnen klar hören konnte, ergaben sie überhaupt keinen Sinn. Der Mann redete offenbar wirres Zeug.

    Es konnte nur etwa eine Minute vergangen sein, da rief Perdimonn hinter dem Wagen: »Bist du bereit, Calvyn?« Überrascht sprang er zurück in Position und stand nun wieder hinter dem Hebel, um sein Gewicht auf ihn zu stützen.
    »Auf Eurer Kommando«, rief er zurück.
    Das Murmeln brach kurz ab. Dann erhob sich erneut Perdimonns Stimme: »Vorwärts, Sachte!«
    Calvyn warf sich gegen den Balken und hatte keine Zeit zu reagieren, als das Rad geradewegs aus dem Schlagloch holperte. Der erstaunte Calvyn landete bäuchlings im Schlamm, und der Balken unter ihm raubte ihm den Atem. Er sah die Straße hinunter. Der wegrollende Wagen gab die Sicht auf Perdimonn frei. Calvyn konnte erkennen, dass der alte Mann mit waagrecht ausgestreckten Armen dastand und auf die Stelle wies, an der die Kutsche gestanden hatte. Seine Handflächen waren nach oben gerichtet, die Finger gespreizt. Sein langer dunkler Mantel wehte im Wind, und seine Lippen formten erneut Worte, deren Bedeutung Calvyn nicht verstand. Da spritzte ihm Schlamm ins Auge. Er verzog das Gesicht, blinzelte und konnte kaum noch sehen. Calvyn hob die Hand, um den lästigen Dreck wegzuwischen, hielt aber inne, als ihm bewusst wurde, dass seine Hände wahrscheinlich noch schmutziger waren. Heftig blinzelnd und nach Luft schnappend, rollte er sich auf den Rücken und setzte sich auf. Perdimonn beendete seinen seltsamen Monolog, und Calvyn hörte, wie sich die Schritte des alten Manns näherten.
    »Ganz ruhig. Komm erst einmal wieder zu Atem, junger Mann. Das war ein ziemlich heftiger Sturz. Hier, nimm meinen Mantel und wisch dir den Schlamm aus den Augen.«
    Calvyn spürte, wie ihn der alte Mann am Handgelenk fasste und ihm einen weichen Stoff reichte. Er tupfte und wischte vorsichtig an seinem brennenden Auge. Es tränte
immer noch stark, aber er konnte es jetzt lange genug öffnen, um das Gesicht des alten Mannes zu erkennen, das ihn besorgt musterte.
    »Geht es?«, fragte Perdimonn.
    Calvyn nickte und antwortete keuchend: »Nichts gebrochen … ich brauche nur … einen kleinen Moment … dann geht es.«
    »Langsam. Du musst langsam und tief einatmen. Gut so. Und jetzt raus aus der Schlammpfütze, oder du holst dir noch den Tod und ich bekomme wer weiß was zu hören von deinen Eltern!«
    Perdimonn half ihm auf und trat einen Schritt zurück. Calvyns Atem beruhigte sich langsam wieder und er sah auf. Der alte Mann schaute ihn mit leicht verlegener Miene an.

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