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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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Wasser oder die Hölle kam.
    Schritte wurden hörbar. Ein Mann und eine Frau kamen herauf. Vangoj war sich zwar bewußt, daß es keine große Kunst war, die Schritte von Männern und Frauen zu unterscheiden, trotzdem hatte er sich angewöhnt, das Geschlecht seiner Gäste zu erraten, noch ehe sie sichtbar wurden.
    Manchmal, wenn er einen seiner regelmäßigen Gäste am Schritt erkannte, rief er einen Gruß, schon ehe der Betreffende heraufkam. Aber die Schritte, die sich näherten, kannte er nicht.
    Simeon blieb am Eingang stehen und blickte sich um. Immer noch gab es Vertrautes in dieser Bar – der Grundriß, die Umgebung. Auch die Theke stand noch an derselben Stelle. Aber die Ausstattung hatte sich beträchtlich geändert. Bewußt offenbar.
    Er nickte zu Vangoj hinüber. „Lange her.“
    Vangoj nickte zurück.
    Die anderen drehten sich um beim Klang seiner Stimme. Sie musterten Julie von oben bis unten, als ob sie erwarteten, daß sie sich dramatisch verändert hätte. Sie lächelte zurück, die Hände auf Simeons Arm.
    „Ich bin gekommen, um euch abzuholen“, sagte Simeon. Die jungen Leute schauten sich an, dann blickten sie wieder zu Simeon. „Ich habe Schutz für uns alle.“
    „Wir wollen aber noch nicht in die Schutzräume“, sagte eines der Mädchen in jenem nörgelnden Tonfall, mit dem sich Kinder dagegen sträuben, ins Bett zu gehen.
    Simeon lächelte. „Es ist ein etwas längerer Weg. Wir werden Zeit brauchen.“
    „Wohin? In die Stadt?“ fragte das Mädchen.
    „Wir suchen Schutz in den Bergen“, sagte Simeon. „Es wird ein Spaß werden dahinzugelangen.“
    „Sag …“ Die jungen Leute berieten sich, malten sich den Unterschlupf aus, bedachten die möglichen Gefahren auf dem Wege. „Die Felsen werden sich … und dieser fürchterliche Wind … der bläst dich doch glatt vom Wege …“
    Simeon ging zur Bar hinüber, und Julie folgte ihm.
    „Du hast wohl keine Lust, mit uns zu kommen?“ fragte er. Vangoj schüttelte den Kopf. „Wir hätten uns wohl kaum viel zu sagen – wenn du verstehst. Netter kann ich es leider nicht ausdrücken.“
    „Hör mal –“. Aber jetzt war es zu spät, um sich bei Gogan für den emotionalen Hinterhalt zu entschuldigen, in den er die Budniks geführt hatte. „Ich habe in der letzten Zeit über Gogan viel nachgedacht. Wir sind alle etwas älter geworden in diesem Sommer, und das geht nun einmal ohne ein paar Schuldgefühle nicht ab. Wenn man einmal auf dem falschen Fuß begonnen hat, ist es schwer, nachträglich wieder Tritt zu fassen. Ich fände es gut, wenn du mitkämst, Vangoj.“
    Vangoj wandte sich ab. „Indem du das sagst, versuchst du, die Verantwortung von dir abzuwälzen. Aber so einfach ist das nicht. Du bist mit Gogan verbunden. Es kommt nicht darauf an, daß du jetzt freundlich mit mir redest, das macht nichts wieder gut. Vielleicht weißt du gar nicht, was du getan hast. Ich will es dir sagen.“
    Er drehte sich herum und streckte sein Gesicht über die Theke.
    „Du hast uns festgenagelt. Mit einem tödlichen Schlag hast du es unmöglich für uns gemacht, uns zu bewegen.“
    Sein Mund zuckte, er wich zurück und pendelte unsicher hin und her.
    „Du hast ‚wir’ gesagt“, sagte Simeon. „Ich sehe keinen deiner Freunde mehr. Ich bin es inzwischen gewohnt, daß man mir die Schuld für alles mögliche gibt, aber bei dir verstehe ich das überhaupt nicht. Wenn dein Gogan nicht von Anfang an ein Hochstapler ge wesen wäre, hätte ich ihn überhaupt nicht gestört. O. K., diese Sache mit der Muschel hat ihn verrückt gemacht … Vielleicht denkst du, das wäre alles gewesen, ja? Vielleicht hältst du ihn immer noch für ein Wunderkind, das sich plötzlich zurückentwickelte, als ich ihm seinen Schnuller wegnahm …“
    Simeon unterbrach sich. Er durfte nicht zulassen, daß Vangoj ihn in die Enge trieb. Gogan war vergessen. Es nutzte nichts, wenn er Vangoj nun noch mehr das Gefühl gab, verraten und betrogen worden zu sein.
    „Willst du damit sagen, daß es noch mehr gab?“
    „Nein, sonst nichts. Wenn du behaupten willst, alles, was geschah, wäre meine Machenschaft gewesen, dann tu es nur. Ich glaube, solange du deswegen nichts unternimmst, ist es mir egal.“
    „Also gab es doch noch etwas anderes.“ Vangoj ließ kaltblütig ein Glas auf den Boden fallen. Simeon blick te den anderen an, schaute auf die Scherben am Boden.
    „Komm mit uns“, sagte er. „Um Himmels willen, bleib nicht hier.“
    „Danke.“ Vangoj war eisig. „Ich werde

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