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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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überlege, ob es sich lohnt, sie zu fragen, was sie hier tun.
    Doch diese Chance bekomme ich nicht. Makris Hass auf Orgks lässt keinen Raum für eine Plauderei. Entschlossen reitet sie einen von ihnen nieder und springt dann vom Pferd, um sich den anderen zu stellen. Sie hat Axt und Schwert schon in den Händen, als sie den Boden berührt. Der erste Orgk verliert seinen Kopf, bevor er sich auch nur rühren kann. Dem zweiten gelingt es, sein Schwert zu ziehen, aber Makri schlitzt ihm die Eingeweide auf, und er fällt tot zu Boden. Ich bin normalerweise nicht der Mann, der seine Gefährten allein kämpfen lässt, aber ich habe gar keine Chance mitzumetzeln. Noch während sich der dritte Orgk aufrappelt, zieht Makri einen Wurfstern aus ihrem Beutel und schleudert ihn mit tödlicher Genauigkeit gegen seine Kehle.
    Nach wenigen Sekunden ist alles vorbei. Die drei Orgks liegen tot zu unseren Füßen. Eine Frau, die sieben Jahre in den orgkischen Gladiatorengruben überlebt hat, und fünf davon als ungeschlagener Champion, ist wirklich nur schwer zu besiegen.
    Makri stapft misstrauisch herum, späht durch den Regen und schnüffelt in der Luft, ob vielleicht noch andere Orgks im Unterholz herumlungern.
    Es scheinen keine mehr da zu sein. Eigentlich hätten selbst die drei gar nicht da sein dürfen. Die orgkischen Stämme leben weit weg im Osten. Und sie flanieren kaum freiwillig in den Menschenländern herum. Jede Bewegung einer Orgk-Streitmacht diesseits der Ödnis, die unsere Länder trennt, wäre von Menschenzauberern entdeckt worden, die regelmäßig genau danach suchen.
    Was sie hier wohl gemacht haben? Irgendetwas an ihrem Verhalten war merkwürdig. Wir steigen wieder auf und reiten eilig weiter.
    Mursius’ Villa wird von einer langen weißen Mauer umgeben. Ein schweres Eisengitter schützt den Vordereingang, hinter dem ein gelangweilt wirkendes Mitglied der Sicherheitsgilde lehnt. Ich nenne meinen Namen, und er nickt, als hätte er mich erwartet. Er öffnet das Tor, und wir reiten hinein. Als ich ihm von den Orgks berichte, sieht er mich vollkommen ungläubig an. Ich versichere ihm, dass es stimmt.
    »Drei Orgk-Krieger. Oben auf dem Hügel. Wir haben sie erledigt. Wir sollten lieber dafür sorgen, dass das örtliche Militär die Gegend absucht, nur für den Fall, dass noch mehr da sind.«
    Als ihm klar wird, dass es mir ernst ist, läuft er los, um Alarm zu schlagen, während Makri und ich zum Haus weiterreiten. Der ausgedehnte Garten der Villa steht nach den Regenfällen der letzten Woche teilweise unter Wasser. Zwei Bedienstete führen unsere Pferde zu den Ställen.
    Auch diese Begegnung mit den Orgks kann mich nicht von meiner Mission abbringen. Schließlich muss ich Geld verdienen. Die Befehle von Mursius lauten, dass ich mit seiner Frau reden und herausfinden soll, an wen sie die Kunstwerke verkauft hat. Er hat mir nicht nahe gelegt, besonders subtil vorzugehen. Das habe ich auch nicht vor. Ich werde nur kurz ein paar Fragen stellen, herausfinden, wo die Beute ist, und sie dann wiederbeschaffen.
    Aber schon der erste Teil meines Plans, nur kurz ein paar Fragen zu stellen, schlägt fehl, als eine freundliche junge Frau mir mitteilt, dass Sarija, Mursius’ Gattin, im Moment niemanden empfangen kann.
    Ich wische den Einwand mit einer energischen Handbewegung beiseite. »Mursius hat mich geschickt.«
    »Das weiß ich«, erwidert sie. »Aber Ihr könnt jetzt nicht zu ihr.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil sie besinnungslos im Boah-Rausch auf dem Bett liegt.«
    Ich starre die junge Frau überrascht an. Eigentlich hätte ich etwas mehr Feingefühl erwartet.
    Sie zuckt mit den Schultern. »Es ist die Wahrheit. Ich werde dafür bezahlt, damit ich auf sie aufpasse, nicht dafür, dass ich lüge.«
    Ich gewinne den nachhaltigen Eindruck, dass sie die Nase davon voll hat, das Kindermädchen für Sarija zu spielen.
    »Wollt Ihr vielleicht warten? Wahrscheinlich hat sie sich in ein paar Stunden erholt. Ihr könnt Euch in den Gästezimmern abtrocknen. Ich lasse Euch von einem Diener Erfrischungen bringen.«
    Der Name der jungen Frau ist Carilis. Sie ist auf eine nichts sagende Art ganz hübsch, spricht sehr gebildet, wie Turais Oberschicht, und ist eher teuer gekleidet. Sie trägt eines dieser langen weißen Gewänder, für die man auf dem Markt ein Vermögen bezahlen muss. Offenbar hat Makris Auftauchen sie ein bisschen durcheinander gebracht. Warum spielt sie wohl Krankenschwester für eine Senatorengattin?
    Kurz danach

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