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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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wärme ich mich vor einem Kaminfeuer auf, während Makri in den großen Bottichen vor dem Panoramafenster herumwühlt. Vor uns steht ein Tablett mit Essen und auf dem Tisch eine Flasche Wein. Wir warten eine Weile, was mir ganz recht ist. Schließlich werde ich nach Stunden bezahlt, und wenn ich von diesen Stunden einige damit zubringe, im Trockenen zu sitzen und zu essen und zu trinken, werde ich den Teufel tun und mich darüber beschweren. Ich habe es mir gerade so richtig gemütlich gemacht, als die Tür aufgeht und eine Frau hereinkommt. Sie ist so bleich wie ein Gespenst und sieht auch genauso gesund aus.
    »Ich bin Sarija«, sagt sie. »Und Ihr solltet Euch langsam aus meinem Haus scheren.«
    Sie greift sich die Weinflasche. Eine Sekunde fürchte ich schon, dass sie sie mir an den Kopf wirft. Senatorenfrauen sind berüchtigt für ihre Wutausbrüche. Stattdessen setzt sie die Flasche an die Lippen und nimmt einen tiefen Schluck. Dann hustet sie heftig, kotzt auf einen sehr teuer aussehenden Teppich und fällt ohnmächtig zu Boden.
    Wir starren auf ihren Körper, der in einer Pfütze von Wein, Erbrochenem und zerbrochenem Glas liegt.
    »Ich werde nie in diese Politiker-Kaste passen«, sagt Makri.
    Ich schüttle den Kopf. »Senatorenfrauen. Sie benehmen sich mit jedem Jahr schlimmer.«
    Ich spiele mit dem Gedanken, ihr aufzuhelfen, aber ich bin nicht in der richtigen Stimmung. Stattdessen stecke ich meinen Kopf durch die Tür in den Flur und rufe nach jemandem, der ihr helfen soll. In dem Moment biegt ein Armeehauptmann mit acht Bewaffneten um die Ecke. Das ist entschieden mehr Hilfe, als ich erwartet habe. Der Pförtner begleitet sie.
    »Das ist er.«
    Der Hauptmann trägt über seiner roten Toga eine silberne Brustplatte. Er ist triefend nass und wirkt nicht besonders freundlich.
    »Was sollte dieser alberne Scherz mit dem Orgks?«, will er wissen.
    Ich versichere ihm, dass es keineswegs ein alberner Scherz gewesen ist. Die Orgks waren da, und Makri hat sie getötet.
    »Makri?«
    Ich führe ihn ins Zimmer. Als der Hauptmann mit einer auf dem Boden ausgestreckten Senatorengattin und einer jungen Frau in einem knappen Kettendress konfrontiert wird, die eine Axt über der Schulter hängen hat, wird er noch aufgeregter.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, erkundigt er sich.
    »Ich guck’ ja nur«, erwidert Makri und tritt vorsichtig vom Fensterbrett weg.
    »Keine Angst«, beruhige ich sie. »Sie sind nicht wegen der Pflanzen hier.«
    Der Hauptmann tritt neben Sarija. Ich fürchte schon, dass er einige Erklärungen von uns haben will, aber glücklicherweise taucht in diesem Moment Carilis auf. Der Hauptmann scheint sie zu kennen und sagt nichts, als sich das Mädchen um die Frau des Senators kümmert. Er wendet sich wieder an mich.
    »Also?«
    »Wir haben hier etwas für Senator Mursius zu erledigen. Und dabei sind wir auf einige Orgks gestoßen. Habt Ihr ihre Leichen nicht gefunden?«
    Hat er nicht. Und Kampfspuren hat er ebenfalls nicht gefunden, ja nicht einmal einen Fußabdruck.
    »Der Regen muss alles weggespült haben.«
    »Wie passend. Und kann der Regen auch ihre Aura wegspülen?«
    »Nein, das kann er nicht.«
    »Eben. Wir waren mit einem Zauberer da. Einer wichtigen Persönlichkeit in Ferias. Der Mann war absolut nicht erfreut darüber, dass die Armee ihn an einem Tag wie diesem aus dem Haus getrieben hat. Er wollte es sich gerade mit einem Glas Wein und einem neuen Buch mit Zaubersprüchen gemütlich machen. Wir haben ihm gesagt, es wäre wichtig. Ein unerwarteter Zusammenstoß mit Orgks.« Der Hauptmann starrt mich grimmig an. »Der Zauberer konnte nicht mal den Hauch einer Orgk-Aura entdecken. Wie erklärt Ihr Euch das?«
    »Vielleicht ist er aus der Übung.«
    »Aus der Übung?«, schreit der Hauptmann. »Ich spreche von Kemlath Orgk-Schlächter! Im Krieg hat er so viele Orgks aufgespürt, dass er das Stadion Superbius mit ihnen hätte füllen können!«
    »Wirklich? Kemlath Orgk-Schlächter? Ich wusste gar nicht, dass der hier lebt.«
    »Jetzt wisst Ihr es! Und er ist überhaupt nicht erfreut darüber, dass man ihn aus seiner Villa treibt und auf eine vergebliche Orgk-Jagd schickt. Dank Euch ist die ganze Gegend in Aufruhr. Ich habe den Nachmittag über bis zu meinen Knien im Schlamm gewühlt, statt warm und trocken im Lager zu sitzen.«
    Er lässt sich noch eine Weile darüber aus, und das in einer bildhaften Sprache, die er vor einer Dienstbotin vornehmer Herkunft besser nicht gebrauchen sollte. Ich

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